Menschen des Evangeliums
Menschen des Evangeliums
Artikel-Nr | 865207100 |
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ISBN | 978-3-98665-071-1 |
Verlag | Verbum Medien |
Seiten | 173 |
Erschienen | 15.05.2024 |
Artikelart | kartoniert, 12 x 19 cm |
Autor: | Michael Reeves |
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09.08.24 20:26 | Mathias
Ein flammendes Plädoyer für den "Evangelikalismus"
Heute begegnen uns immer mehr Menschen, für die die Bezeichnung als "evangelikal" einen negativen Beigeschmack hat. In Deutschland wird sie häufig mit konservativer Politik der USA in Verbindung gebracht. Dieser negative Touch des Begriffes "evangelikal" findet sich bei Nichtchristen, "Namenschristen" oder Kulturchristen sowie freikirchlich-bibeltreuen Christen.
Daher ist es sehr spannend, dass Reeves in seinem Buch ausgiebig Stellung dazu bezieht, was eigentlich mit "evangelikal" gemeint ist oder gemeint sein sollte: Eine Besinnung auf das Evangelium und das Stellen des biblischen Evangeliums ins das Zentrum. In diesem Sinne müsste sich eigentlich jeder vom Glauben ergriffene Christ darum reißen, als "evangelikal" bezeichnet zu werden.
Reeves führt im Detail aus, welche Elemente des Evangeliums in aller Klarheit für den bibelorientierten Christen prägend sein sollten. Es findet sich eine differenzierte Wortwahl und eine ausgezeichnete Quellenarbeit. Gut hat mir auch die Klarstellung gefallen, was den Protestantismus denn vom Katholizismus in Bezug auf den Umgang mit der Bibel unterscheidet - ein Unterschied, der heute gerne weggewischt wird, aber im Grunde genommen schon dramatisch ist, wenn der Katechismus hierin vom Gläubigen ernstgenommen wird.
Alles in allem habe ich es genossen, das Buch zu lesen. Es war erfrischend, die evangelikalen Basics zu definieren und zu reflektieren und ich meine, dass das eine sehr sehr wertvolle Ausgangslage für ein gesundes Glaubensleben mit gesunden, biblischen fundierten Glaubensansichten ist. Ein so wertvolles Buch hatte ich, muss ich gestehen, hinter dem Titel gar nicht vermutet.
30.05.24 08:24 | Henrik
Zurück zu den Wurzeln des Evangelikalismus
"Menschen des Evangeliums" von Michael Reeves ist eine eindringliche und tiefgehende Untersuchung dessen, was es bedeutet, evangelikal zu sein.
Wer ist der Autor?
Michael Reeves ist Rektor der Union School of Theology.
Worum geht es in dem Buch?
Das Buch bietet eine überzeugende und fundierte Darstellung der Kernprinzipien des Evangelikalismus und eine Aufforderung zur Rückbesinnung auf das wahre Evangelium.
Reeves beginnt mit der Feststellung, dass der Begriff „evangelikal“ oft unzureichend definiert wird und mit vielen Missverständnissen behaftet ist. Er stellt fest, dass viele Menschen den Begriff aufgrund seines Ballasts sogar ganz aufgeben möchten. Doch anstatt diesen Weg zu empfehlen, plädiert Reeves dafür, die Bedeutung des Begriffs zu klären und zu seinen biblischen und historischen Wurzeln zurückzukehren. Er betont, dass Evangelikalismus tief in der Theologie und im Verständnis des Evangeliums verwurzelt ist – in der „guten Nachricht“ selbst.
Das Herzstück von Reeves' Argumentation liegt in der Darstellung der wesentlichen Lehren des Evangelikalismus. Er identifiziert drei zentrale Säulen: die Offenbarung des Vaters in der Bibel, die Erlösung des Sohnes im Evangelium und die Erneuerung des Herzens durch den Heiligen Geist. Diese drei Aspekte bilden das theologische Rückgrat des Evangelikalismus und sind für Reeves unentbehrlich für ein korrektes Verständnis und eine authentische Auslebung des Glaubens.
Reeves' Buch ist besonders wertvoll, weil es nicht nur theoretisch bleibt, sondern auch praktische Implikationen für das Leben der Gläubigen aufzeigt. Er ruft die Leser dazu auf, mit Integrität und Tiefe als Menschen des Evangeliums zu leben. Dabei kritisiert er den modernen Evangelikalismus, der oft „viele Kilometer breit, aber nur ein paar Zentimeter tief“ sei, und fordert eine Rückkehr zu einer klaren und tiefgründigen Theologie.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den Reeves anspricht, ist die gegenwärtige Krise der Integrität im Evangelikalismus. Er beobachtet, dass viele Menschen sich zwar evangelikal nennen, aber nicht mehr an den klassischen Überzeugungen festhalten. Dies führt zu einer verwässerten und inkonsistenten Praxis des Glaubens. Reeves argumentiert, dass der Evangelikalismus nur dann überleben kann, wenn er sich auf das apostolische Evangelium stützt und sich nicht von anderen Fundamenten leiten lässt.
Wer sollte das Buch lesen?
Für alle, die sich mit der Frage auseinandersetzen, was es bedeutet, evangelikal zu sein, und die nach einer tiefgehenden und biblisch fundierten Perspektive suchen, ist dieses Buch ein Muss. Reeves bietet eine klare, prägnante und inspirierende Darstellung des Evangelikalismus, die sowohl zum Nachdenken anregt als auch zur praktischen Umsetzung ermutigt.
Weshalb sollte man es lesen?
Insgesamt ist die Lektüre ein leidenschaftliches Plädoyer für eine theologisch fundierte und authentische Ausübung des evangelikalen Glaubens. Michael Reeves gelingt es, die Leser nicht nur intellektuell zu fordern, sondern sie auch vom Wort Gottes her zu inspirieren. Sein Ruf zur Rückkehr zu den Wurzeln des Evangeliums und zu einem Leben in Übereinstimmung mit seinen Lehren ist zeitgemäß und dringend notwendig.