Jede Nacht hat ihre Sterne
Jede Nacht hat ihre Sterne
Artikel-Nr | 332408000 |
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ISBN | 978-3-96362-408-7 |
Verlag | Francke |
Seiten | 368 |
Erschienen | 01.08.2024 |
Artikelart | Paperback, 13,5 x 20,5 cm |
Nashville, 1897: Priscilla Nichols will sich mit nicht weniger als der wahren Liebe zufriedengeben. Als sie auf der Weltausstellung Luca Moretti kennenlernt, erscheint sie ihr zum ersten Mal in Reichweite. Zusammen mit dem selbstbewussten Italiener erkundet sie die präsentierten wirtschaftlichen und kulturellen Errungenschaften Tennessees – bis schlimme Vorfälle ihre Schatten auf das feierliche Event werfen ...
Autor: | Michelle Shocklee |
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27.11.24 22:21 | Jana
Eine sehr bewegende Geschichte zweier Frauen und davon, wie die Hoffnung stärker ist als die Dunkelheit
"Zähle die Sterne und nicht die Schatten. Zähle die lächelnden Momente im Leben und nicht die Tränen."
In ihrem Buch "Jede Nacht hat ihre Sterne" erzählt die Autorin die Geschichten 2 junger Frauen auf 2 verschiedenen Zeitebenen.
1961: Beim Ausräumen eines Zimmers im ehemals sehr brühmten Maxwell House Hotel stößt Audrey Whitefield auf ein altes Album, das viele Bilder und Postkarten enthält, die jedoch niemals versendet wurden. Unterzeichnet sind sie von Peaches, doch wer ist diese Frau und was hat es mit dem scheinbar verschwundenen Mädchen in den Postkarten auf sich? Gemeinsam mit dem angehenden Anwalt Jason Sumner forscht Audrey nach und kommt den Antworten langsam auf die Spur.
1897: Gemeinsam mit ihren Eltern reist Priscilla Nichols nach Nashville, um die Weltausstellung zu besuchen. Doch als sie Luca und Gia Moretti kennenlernt bewegt sich ihr Besuch in eine Richtung, die sie vorher nie gedacht hätte. Als das Mädchen plötzlich verschwindet, begeben sich Priscilla und Luca gemeinsam auf die Suche. Dabei erfährt Priscilla immer mehr von dem Leid junger ausgebeuteter Frauen und beschließt zu helfen.
Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen, da ich mich mit 2 Zeitschienen in einem Buch etwas schwertue, doch bereits nach dem ersten beiden Kapitel hat die Geschichte mich total gepackt. Was mich anfangs nicht ganz überzeugt hat, habe ich nachher am meisten genossen: die Autorin hat es geschafft, ein wunderbares Zusammenspiel zwischen den beiden Zeiten zu schaffen, ohne die Qualität einer Zeitschiene einzubüßen. Egal ob wir uns im Jahr 1897 oder 1961 befunden haben, ich war jedes mal gefesselt und habe mich auf jedes neue Kapitel gefreut. Sehr zu meinem Lesegenuss beigetragen hat auch, dass beide Zeitschienen historisch sind, weshalb ich auch nicht behaupten kann, eine der anderen vorgezogen zu haben.
Die beiden Hauptcharaktere Audrey und Priscilla haben mir sehr sehr gut gefallen und ich habe beide im Laufe der Geschichte sehr ins Herz geschlossen. Beide sind sehr starke junge Frauen, die sich für andere Leute einsetzen und sich selbst dabei zurückstellen.
Auch Jason und Luca mochte ich ab der ersten Sekunde und ich habe es sehr genossen, wie sich die Beziehungen zwischen Audrey & Jason und Priscilla & Luca entwickelt hat. Die Beziehungen waren geprägt von gegenseitigem Respekt und Vertrauen. Außerdem war das Buch frei von Beziehungsdrama und mangelnder Kommunikation, was ich wirklich sehr stark schätze und was mich ein Buch sehr viel mehr genießem lässt.
Doch auch ernste und wichtige Themen kommen in dem Buch nicht zu kurz. Die Autorin hat Themen wie Rassismus und Menschenhandel/Zwangsprostitution in diesem Buch sehr viel Raum geschenkt, alles Themen, die leider auch noch heute eine sehr große Rolle spielen.
Auf der anderen Seite hat man aber den christlichen Glauben, der einem durch diese Situationen hilft und Hoffnung und Kraft verleiht. Besonders nach den ersten 100 Seiten hatte ich das Gefühl, das der Glauben eine immer größere Rolle im Buch gespielt hat, was mich sehr gefreut hat.
Das Buch hat mich wirklich sehr bewegt, ich habe es von vorne bis hinten genossen und musste auch die ein oder andere Träne verdrücken. Ich kann es absolut jedem ans Herz legen.
4,5/5 Sterne
23.10.24 18:24 | Lisa
Ein absolut empfehlenswerter Roman, der einen mitnimmt in eine andere Zeit
Audrey Withfield und Priscilla Nichols – zwei Frauen aus zwei Zeitepochen, die auf den ersten Blick
nicht viel gemeinsam haben und doch tief miteinander verbunden sind. Was hat es mit der nie
abgeschickten Postkarte auf sich? Eine verbotene Liebe? Oder steckt doch etwas anderes dahinter?
Selten hat mich ein Buch so sehr gefesselt, wie dieses Buch von Michelle Shocklee. Es wird
abwechselnd die Geschichte von Audrey und die von Priscilla erzählt. Wie sie ihre Berufung suchen
und dieser dann folgen. Eine Geschichte, über sensible Themen wie Prostitution, dem
Menschenhandel und Menschen mit Behinderungen. Eine Geschichte über Hass und Liebe, Vertrauen
zueinander und das blinde Vertrauen in Gott und seiner Führung. Ein Buch voller Emotionen, die
einen mitreißen und mitfühlen lassen.
Die Autorin lässt das Thema Vertrauen und Glauben an Gott so leicht in die Geschichte mit einfließen.
Auch der Wechsel der beiden Zeitepochen ist überhaupt nicht verwirrend, man kann beiden
Geschichten sehr gut folgen.
Ein absolut empfehlenswerter Roman, der einen mitnimmt in eine andere Zeit.
20.10.24 21:06 | Anna
ganz besonders
Michelle Shocklee hat mich mit "Jede Nacht hat ihre Sterne" unglaublich begeistert. Kaum angefangen zu lesen, habe ich dann alles um mich herum vergessen und war in Nashville im wunderschönen Maxwell House Hotel.
Es war aufregend, Audrey Withfield und Priscilla Nichols zu begleiten.
Zu Beginn scheint es, als hätten die beiden Erzählstränge nicht viel miteinander gemeinsam, doch langsam entfaltet sich die komplette Geschichte und es zeigt sich, dass beide Erzählungen stark miteinander verwoben sind.
Besonders spannend finde ich es, dass es zwei historische Erzählstränge sind, die abwechselnd Audreys und Priscillas Leben beschreiben. Der Wechsel fiel mir jedes Mal leicht und ist durch die unterschiedlichen Schriften auch gut sichtbar.
Anders als erwartet war es kein romantischer und süßer Liebesroman, sondern eine Geschichte, die Tiefe besitzt und starke Themen behandelt, unter anderem Menschenhandel und Prostitution.
Obwohl hier echt einiges zueinander kommt, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Geschichte überladen wäre, sondern empfand sie als stimmig und authentisch. Manchmal allerdings haben mich die Geschehnisse emotional herausgefordert und zutiefst berührt.
Die selbstlose Liebe und Hingabe einerseits, und der Hass und die Gefühlslosigkeit andererseits ließen mein Herz manchmal erzittern und haben mich tief bewegt.
Besonders schön fand ich die Beschreibungen der Expo. Ich konnte mir alles bildhaft vorstellen und sah mich selbst durch die Pavillons und durch den Park wandern, zumal ich gar nicht wusste, dass die Expo so eine lange Geschichte hat.
Michelle Shocklee hat hier ein gewaltiges Buch geschrieben. Es ist gefühlvoll, fein und gut zu lesen und auch die schwereren Themen haben auf mich nicht erdrückend gewirkt.
Das hier ist ein Buch, das sich zu lesen lohnt und das mir neu gezeigt hat, dass wir tiefer schauen sollten. Außerdem ruft dieses Buch dazu auf, den eigenen Platz zu finden und auszufüllen. Jeder von uns hat eine Aufgabe, und es ist segensreich, sie zu erfüllen..
Wer also einen tiefgehenden Roman voller Kraft, Stärke, dem Glauben an Gott und einer zarten Liebesgeschichte sucht, sollte dieses wählen.
20.10.24 08:29 | Elina
Eine zutiefst ergreifende Geschichte über das Gesehen und Geliebt werden in allen Umständen.
Ohne großartige Erwartungen ging ich an das Buch heran- das Cover hat mich angesprochen, der Titel klang schön und ich stellte mich auf eine leichte, kurzweilige Geschichte ein. Aber- wow-!! Was hat die Autorin doch für ein wundervolles ergreifendes Werk geschrieben! Schon nach den ersten Kapiteln war ich versunken in einer einzigartigen Erzählung, die mich sehr bewegt zurück gelassen hat.
Auf zwei Zeitebenen wird eine wunderschöne und zugleich außergewöhnliche Geschichte erzählt, die ein heikles, aber hochaktuelles und gesellschaftlich relevantes Thema behandelt. Die beiden Handlungsstränge, die sich kapitelweise abwechseln und sich von der Schriftart voneinander abgrenzen, harmonieren wunderbar miteinander.
Audrey Whitfield hilft im Jahr 1961 im berühmten Maxwell House Hotel in Nashville an der Rezeption aus und findet beim Ausräumen des Zimmers einer langjährigen Hotelbewohnerin ein Erinnerungsalbum an die Weltausstellung in Nashville vor über 60 Jahren sowie diverse Postkarten mit Liebesbotschaften, die scheinbar nie verschickt wurden. Audrey ist fasziniert von diesem Album und mithilfe eines (sehr sympathischen) Freundes macht sie sich auf die Suche nach Spuren dieser Geschichte…
Im Jahr 1897 reist Priscilla Nichols mit ihren wohlhabenden einflussreichen Eltern nach Nashville um sich mit ihnen die Ausstellung anzuschauen. Mit im Hotel ist auch der Mann, den ihre Eltern sich als Schwiegersohn wünschen. Doch Priscilla möchte keine Ehe ohne Liebe eingehen und weigert sich, diese Verbindung eingehen. Ihr Glaube an die wahre Liebe blüht so richtig auf, als sie dort auf den Italiener Luca Moretti trifft, mit dem sie die Ausstellung erkundet. Könnte er derjenige sein, mit dem sie glücklich werden kann? Priscilla verbringt eine kurzweilige glückliche Zeit, doch dann geschieht etwas, was ihre bisherige behütete Welt auf den Kopf stellt und weitreichende Folgen für ihr weiteres Leben haben wird…
Die Protagonisten habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen, besonders Luca als absoluten Gentleman mochte ich sehr gerne.
Der Roman bietet thematisch und stilistisch so einiges: Die Autorin verbindet die Themen Menschenhandel/ Zwangsprostitution, Geschlechterrollen/ Frauenrechte im 19. Jahrhundert und den Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen und webt diese in eine wunderbare Geschichte um die Liebe zwischen zwei Paaren ein. Gleichzeitig enthält der historische Roman viele interessante und gut recherchierte Fakten zu der Weltausstellung, die 1897 in Tennessee stattfand.
Shocklee schreibt unheimlich feinfühlig und sanft, die ganze Erzählung ist emotional und lässt die unterschiedlichsten Gefühle aufkommen. Obwohl für mich die Geschichte erst gut nach einem Drittel so richtig Fahrt aufgenommen hat- vorher plätscherte die Handlung ein bisschen vor sich hin- tut dies der gesamten Geschichte absolut keinen Abbruch. Die Spannung baut sich zwar bedächtig auf, bleibt dann aber auf dem
Höchststand bis zum Schluss.
Alle Charaktere, bis auf eine Ausnahme, sind so sympathisch und gut ausgefeilt. Man spürt, dass es der Autorin wichtig war, eine Person von allen Seiten zu betrachten und zu bedenken, dass es immer Gründe für jegliches menschliches Verhalten gibt- was nicht bedeutet, dass alles entschuldbar ist, vielmehr war es meiner Meinung nach ein Anliegen der Autorin aufzuzeigen, dass alle auf die Gnade Gottes angewiesen sind; dass jeder Mensch Vergebung und eine zweite Chance verdient hat; dass jedes Leben kostbar und wertvoll ist und schlussendlich dass jede Person GESEHEN wird. Das war das Herz der Autorin, nämlich: Ich sehe dich! Gott sieht jeden einzelnen, er kennt jedes Herz. Er hat die Sehnsucht und die Wünsche der Protagonistin Priscilla gesehen und auch wenn ihre Liebesgeschichte sich nicht so erfüllte wie sie es sich vorgestellt hat, so hat Gott sie dennoch gesehen und aus den Wunden etwas schönes gemacht. Sowie mit allen anderen Personen der Geschichte auch: Jeder Charakter war wichtig und wurde in seiner Einzigartigkeit und Würde wahr- und ernst genommen. Selbst der Umgang der Personen untereinander im Roman selbst ist unglaublich wertschätzend. Ich mochte es sehr, dass eine der Hauptfiguren, Audrey, im fortschreiten des Romans feststellt, dass „alte“ Menschen, von denen man oft annimmt, dass sie komisch oder schrullig sind, doch genauso wie alle junge Menschen waren mit Hoffnungen und Träume und sie es bedauert, nicht mehr Interesse an der alten Hausbewohnerin gezeigt zu haben. Das gibt einem als Leser auf jeden Fall zu denken! Sind wir als junge Leute nicht auch so, dass wir vorschnell über die ältere Generation urteilen und aufgrund dessen kostbare Begegnungen und Geschichten verpassen?
Der christliche Glaube und der Gedanke um die Menschenwürde sind wunderschön, ermutigend und kraftvoll eingebunden. Ich empfand diesen Roman als eine Aufforderung zum wertschätzenden Umgang mit meinen Mitmenschen, egal welcher Herkunft und welchen Alters. Aber nicht nur das: Er ist eine Einladung, genauer hinzusehen- wer ist denn mein Gegenüber, welche Vorbehalte habe ich vielleicht und warum? Kann ich die Menschen um mich herum so sehen wie Gott sie sieht und wie kann ich ihnen dienen mit dem, was Gott in mich hinein gelegt hat? Gibt es in meinem
Umfeld Ungerechtigkeiten, wo ich mich mit der christlichen Botschaft stark machen und einsetzen kann?
Mich hat das Buch sehr bewegt und beeindruckt. Es hat eine Achterbahn der Gefühle ausgelöst und auch wenn ich etwas traurig bin über einen Aspekt des Endes, ist es doch absolut authentisch und wunderschön zugleich ausgegangen.
Meiner Meinung nach ein Muss für jede/n, der Romane lesen mag.