Artikel-Nr | 271794000 |
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ISBN | 978-3-86353-794-4 |
Verlag | CV Dillenburg |
Seiten | 246 |
Erschienen | 14.02.2023 |
Artikelart | Paperback, 13,5 x 20,5 cm |
"Wie bin ich nur hier gelandet?"
Das ist eine Aussage vieler christlicher Männer, die kurz vor dem Burn-out stehen oder sich mitten im Zusammenbruch befinden. Sie sind erschöpft, deprimiert, verunsichert, gestresst und freudlos. Sie verbringen ihre Zeit damit, viele gute Dinge zu tun, aber ihr Lebensrhythmus ist nicht mehr aufrechtzuerhalten – es fehlt ihnen an regelmäßiger Erholung, an Ausgleich und Neuausrichtung.
Doch es gibt eine gute Nachricht: Gott hat in und durch seine Gnade einen Ausweg für Männer vorgesehen, ihr Leben auf ein nachhaltigeres Tempo umzustellen. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen – und der Zeit, die er damit verbracht hat, andere Männer inmitten eines Burn-outs zu beraten – gibt David Murray erschöpften Männern Hoffnung für die Zukunft. Er hilft ihnen, die Warnzeichen eines Burn-outs zu erkennen, und bietet praktische Strategien an, um Verhaltensweisen zu entwickeln, die notwendig sind, um ein Leben im Rhythmus der Gnade zu leben und die Ziellinie mit ungebrochener Freude zu erreichen.
Autor: | David Murray |
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04.01.24 15:59 | Alexander
Sehr fraglich.
Eine träge Christenheit, deren endzeitliches Merkmal die Schläfrigkeit ist und anhand unzähliger Bibelstellen zum Wachen aufgerufen wird, soll laut Aussage dieses Buches beruhigt weiterschlafen, ja sogar noch länger schlafen. Dieses Buch ist ein Aufruf zur Passivität. Getreu dem Motto: „Schalte einen Gang runter!“ (S.9). „Wir sollen langsamer werden“ (S. 208, 209, 213, …), so dass das neue Tempo im Vergleich zu davor „uns wie Müßiggang vorkommt.“ (S. 206).
Er hält den Dienst für Gott als mögliche Option für Christen. Wenn wir neben Beruf, der persönlichen Beziehung zu Gott und der Familie noch Kapazitäten haben, „können Sie aber auch einen Vorsatz für den Dienst für Gott hinzufügen.“ (S. 152).
Murray widmet sogar ein extra Kapitel dem Schlaf und schreibt dem Schlaf etwas hochtheologisches zu. Der Schlaf sei unsere wichtigste Predigt und vergleicht sogar den Himmel mit Schlaf (S.81). Außerdem sei Schlaf ein Akt der Nächstenliebe (S. 67), der Schlaf mache den Unterschied zu moralischen und unmoralischem Handeln (S.69), Schlaf hilft vor Alkoholabhängigkeit (S.69), Schlaflosigkeit hat finanzielle Folgen (S.68), die Schlaftheorie wäre wichtiger an den Schulen als das Lehren von Algebra (S.71), Schlaf macht demütig (S.77), und schließlich: „Kaum etwas ist so theologisch wie der Schlaf!“ (S.63).
Wer sich 5 Minuten Zeit nimmt und alle Bibelstellen zum Schlaf zusammen sucht, wird zu einem exakt gegenteiligem Ergebnis kommen: „Liebe nicht den Schlaf!“ (Spr. 20,13) und „Steh auf vom Schlaf, denn euer Heil ist nahe!“ (Römer 13,11). In Sprüche 6,9 heißt es: „Steh auf vom Schlaf, du Fauler! Wie lange willst du liegen?“ uvm. Wer die Aussagen von Murray ernst nimmt, wird schlafend vorgefunden, wenn unser Herr wiederkommt.
Viele der folgenden Aussagen von Murray stehen ebenfalls in einem 180° Widerspruch zu den Aussagen der Bibel.
Wir müssen mehr auf uns schauen?!
Murray S. 25: „Selbstfürsorge ist de erste Schritt, sich um andere zu kümmern, den Nächsten zu lieben wie sich selbst.“ - Die Bibel, in Philipper 2,3-4: „Jeder schaue nicht auf das Seine.“
Wir sollten mehr schlafen als Nichtchristen!?
Murray S. 77: „Aber der Schlaf eines Christen sollte sich von dem eines Nichtchristen unterscheiden“ (er meint damit: wir müssen mehr schlafen als Nichtchristen) - Die Bibel, 1. Thess. 5,6: „Lasst uns nicht schlafen, wie die Übrigen.“
Unser Körper ist nicht vergänglich, sondern in Gottes Augen unheimlich wichtig?!
Murray S. 87: „Gott kümmert sich um unseren Körper. Er hat ein ewiges Interesse an ihm“ und Gott habe „sowohl sein Körper als auch seine Seele gerettet.“ - Die Bibel, in z.B. Römer 7,24: „Wer wird mich befreien, von diesem Leib des Todes?“
Nicht wir sollen Gott mit unserem Leib ehren, sonder er ehrt unseren Leib?!
Murray S. 88: „Wie sehr Gott den Körper ehrt und wie sehr wir in der Zwischenzeit das ehren sollten, was er für alle Zeiten ehren wird.“ - Die Bibel, z.B. in 1. Korinther 6,20: „Ehrt Gott mit eurem Leib!“
Kümmere dich viel mehr um deinen Körper!
Murray S. 89: „Und genau das sagt Gott hier durch Paulus … Deshalb kümmere dich bitte viel mehr um deinen Körper!“ (Er meint nicht die Gemeinde - sondern den tatsächlichen Körper) - die Bibel, z.B. in Psalm 147,10: „Gott hat keinen Gefallen an den Schenkeln des Mannes.“
…
Murray geht 4x die Woche ins Fitnessstudio, hat mehrere Hobbys (ruft zur Verbesserung unseres Golfhandicaps auf), ruft zum Eintritt in einen Sportverein auf, liest bewusst nicht-christliche Bücher, motiviert dazu Yoga zu machen (dabei aber auf das Ommm zu verzichten), und so vieles mehr.
Außerdem sei zu erwähnen, dass er sich an einigen Stellen widerspricht (Zur Zeit seines Burnouts schreibt er auf S. 22: „Ich hatte die Mittel der Gnade nie vernachlässigt, meine Stille Zeit, unsere Familienandachten, den Gemeindebesuch …“ dann ein paar Zeilen später: „Es gab wenig oder gar keine Zeit, um still zu werden und zu erkennen, dass der HERR Gott ist.“
Die Statistiken, die er anführt sind ebenfalls oft widersprüchlich oder höchst fragwürdig.
Auf Seite 200 schreibt er: „Aus diesem Grund haben 90 % aller amerikanischen Männer noch nie eine Freundschaft gepflegt, in der sie wirklich angreifbar und offen sein konnten.“ Drei Seiten später schreibt er: „… mit dem Aufkommen der virtuellen Kommunikation in den letzten 20 Jahren die Zahl der Menschen, die angaben, niemanden zu haben, mit dem sie ernste persönliche Angelegenheiten besprechen können, von sieben Prozent auf 25 Prozent gestiegen ist.“
Dann schreibt er zum Thema Ernährung, dass 38 Prozent aller depressiven Frauen einen Folsäuremangel aufwiesen (S.170). Als jemand aus dem Gesundheitswesen weiß ich, dass 83 % aller Frauen (egal ob depressiv oder nicht) einen Folsäuremangel haben.
Dann schreibt er um zu zeigen, dass die Arbeit immer mehr wird (S. 116), dass allein „in den letzten 20 Jahren die Arbeitszeit in den Vereinigten Staaten um 15% gestiegen und die Freizeit um 30 % gesunken ist.“ Man braucht nicht viel Hintergrundwissen, um zu erahnen, dass die Arbeitszeit natürlich entgegen dieser Aussage gesunken ist und die Freizeit stetig steigt. Allein in Deutschland hat die Rechtsprechung der letzten 100 Jahre mehrmals die Arbeitszeit verbindlich verringert, die Urlaubszeiten erhöht und auch die Ansammlung von Überstunden lässt statistisch mehr und mehr nach. Freizeit wird immer wichtiger. Die Statistik von Murray ist ein schlechter Witz.
Stärken des Buches: bei den Themen Medien, Perfektionismus, Hochmut, etc. sind die Aussagen oft hilfreich.
Fazit: William MacDonald schrieb: "Christentum ist ein Leben radikaler Jüngerschaft, aufopfernden Dienstes und völliger Hingabe an den Sohn Gottes!“
Das entspricht den Lehren Gottes. Wenn das Buch „Reset“ dagegen recht hätte, hätten sich Jesus, Johannes oder die Apostel allesamt falsch verhalten. Paulus hat seinen Leib zerschlagen (1. Kor. 9,27), Jesus ging spät ins Bett (Lukas 22,39) und stand früh auf (Markus 1,35), die Apostel sind nahezu alle jung gestorben, ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit.
Das Buch ist ein Angriff auf die biblische Lehre der völligen Hingabe und ein zeitgenössischer Aufruf zur Selbstfürsorge. Da es für die Allgemeinheit geschrieben ist und gerade die Prophylaxe betont, kann man sich nicht damit rausreden, dass es ausschließlich an gerade „durchbrennende Christen geht“, die temporär reduzieren müssten. Es ist ein „Topseller“ und wird von vielen gelesen. Ich habe schon mit Teens gesprochen, die Murrays Anweisungen folgen möchten - noch bevor sie überhaupt irgendwo aktiv wurden.
Natürlich müssen wir Menschenverstand anwenden (z.B. ist 3h Schlaf nicht gut oder das tägliche Essen von Fast-Food). Aber die Christenheit hat doch nicht das Problem, dass wir zu viel machen! Wir sind lau, träge, müde und total selbstsüchtig. Sport & Ernährung wird für immer mehr Menschen zum Lebensinhalt. Durch das Buch kann man sich hier nur bestätigt fühlen.
Eine persönliche Hilfestellung : Stress ist das subjektive (!) Empfinden als Reaktion auf innere und äußere Reize. Man kann die Reize reduzieren, aber vor allem muss man die Reaktion darauf verändern. Wer einfach nur reduziert, wird chronisch gestresst bleiben. Die Menschen sind heute so gestresst wie nie (selbst Arbeitslose, Schüler und Andere) - obwohl es noch nie so viel Freizeit gab und wir nie häufiger im Urlaub waren. Wilhelm Busch sagte: „Der Teufel steht mit der Peitsche, treibt uns an und ruft uns zu: „Ihr habt keine Zeit!“
Für Gestresste, für Ausgebrannte und Verzagte gilt: „Nehmt auf euch mein Joch … und ihr werdet Ruhe finden. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ (Matthäus 11,29f).
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