Gottesfurcht
Artikel-Nr | 865200900 |
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ISBN | 978-3-98665-009-4 |
Verlag | Verbum Medien |
Seiten | 214 |
Erschienen | 04.05.2022 |
Artikelart | Softcover, 12 x 19 cm |
Angst ist wahrscheinlich die stärkste menschliche Emotion – aber auch eine, die uns vor ein Rätsel stellt. Ist Angst in der Bibel nun etwas Gutes oder etwas Schlechtes? Und was bedeutet es, "den Herrn zu fürchten"?
Michael Reeves lichtet die Wolken der Verwirrung und zeigt, dass Gottesfurcht nichts Negatives ist, sondern ein freudiges Staunen über den herrlichen Gott, unseren Schöpfer und Erlöser.
"Ohne uns vor irgendetwas zu fürchten, werden wir in die furchtsame Glückseligkeit Gottes hineingenommen und von Jubel über die Herrlichkeit Gottes überwältigt werden. … Unsere ewige Freude wird aus reiner Gottesfurcht bestehen."
Michael Reeves lehrt an der Union School of Theology. Zuvor war er viele Jahre theologischer Leiter der Studentenarbeit The Christian Unions (UCCF) und stellvertretender Pastor der All Souls Kirchengemeinde am Langham Platz in London (England).
Titel des englischen Originals: Rejoice and Tremble: The Surprising Good News of the Fear of the Lord
Autor: | Michael Reeves |
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27.12.23 19:46 | Gierlinger
Sehr gutes Buch
In der heutigen Zeit haben wir Menschen keine Gottesfurcht mehr um so mehr brauchen wir solche wertvollen Bücher das wir wieder gottesfürchtig werden.
14.11.22 20:49 | Thimo Schnittjer
Eine hilfreiche Grundlage, um dieses wichtige Thema neu zu begreifen und darin zu wachsen
Ende letzten Jahres wurde die Bedeutung der Gottesfurcht für das Glaubensleben vor allem durch den Bestseller „Überrascht von Furcht“ (Natha B.) neu in den Mittelpunkt gerückt.
Michael Reeves setzt sich in seinem Werk ebenfalls mit diesem wichtigen Thema auseinander und vermittelt dem Leser im Sinne des Untertitels eine überraschend gute Nachricht. Schon am Anfang weist er darauf hin, dass der Begriff „Gottesfurcht“ „keineswegs bedeutet, dass Christen Angst vor Gott haben sollen.“ (S. 14)
In seiner Analyse unterscheidet Reeves zwischen sündiger Furcht, die von Gott wegtreibt und vom Teufel bewirkt wird, und rechter Furcht, die „hin zu dem Herrn und hin zu seiner Güte“ (S. 48) führt. Diese rechte Furcht beschreibt er in verschiedenen Aspekten, z.B. als „staunende Furcht“ (S. 49), die der Herrlichkeit Gottes entspringt (S. 50f.), „eine Art, die schiere Intensität der Glückseligkeit der Heiligen in Gott auszudrücken“ (S. 68). Reeves setzt in seinem Werk die Gottesfurcht auch in Beziehung zur Liebe und zur Freude und weist auf die Unzulänglichkeiten anderer Begriffe wie Ehrfurcht, Respekt und Ehrerbietung hin (S. 63). Erfrischend und bereichernd sind die vielen hilfreichen augenöffnenden Zitate früherer Glaubensmänner (z.B. Spurgeon, Bunyan, Calvin, Luther), die sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt haben.
Gegen Thomas von Aquin zeigt Reeves dann auf, wie durch unsere Rettung die zitternde, sklavische Furcht in ein ehrfürchtiges, kindliches Staunen verwandelt wird. Diese kindliche Furcht sei „nicht die Furcht der Sünder vor einem heiligen Richter und auch nicht die Ehrfurcht der Geschöpfe vor ihrem gewaltigen Schöpfer (…), vielmehr die überwältigte Hingabe von Kindern, die über die Güte, Gerechtigkeit, Herrlichkeit und Großartigkeit ihres Vaters staunen“ (S. 113). Kurz danach stellt Reeves die überzeugende These auf: „Wenn ein Mensch Gott nicht als barmherzigen Erlöser und mitfühlenden Vater kennt, kann er niemals die Freude einer wahrhaft kindlichen Furcht empfinden.“ (S. 115)
Auch wenn mit der Darstellung sicherlich nicht alle Fragen beantwortet sein werden, ist das Buch ein gelungener Beitrag, um selbst neu den Aspekt der Gottesfurcht in der Schrift zu erkennen und verschiedene Passagen besser einordnen zu können. Verschiedene Kapitel und Passagen muss man sicherlich mehrfach lesen, weil die Gedanken nicht an der Oberfläche kratzen. Gerade Lesern von „Überrascht von Furcht“ sei dieses Werk wärmstens empfohlen.
28.06.22 21:56 | Sebastian
Wirklich eine überraschend gute Nachricht
Gottesfurcht – ein Thema, das in evangelikalen Kreisen viele Jahre ein Schattendasein führte, wird in den letzten Monaten wieder stark diskutiert. Sollte man vor Gott Angst haben, auch dann noch, wenn ich ein Kind Gottes bin? Michael Reeves will in seinem Buch Gottesfurcht: Eine überraschend gute Nachricht darauf Antwort geben. Ich war gespannt, wie ihm das gelingt.
Er steigt mit einer steilen These in das Thema ein: In dem Mangel an Gottesfurcht sieht er den Grund, warum unsere Gesellschaft zunehmend ängstlicher wird. Weil Gott keine Rolle mehr spielt, nehmen andere Dinge, wie Gesundheit, Weltrettung und vieles mehr seinen Platz ein und lehren uns das Fürchten.
Aber auch beim Lesen der Bibel entstehen Fragen: Vielfach werden wir zu einem „Fürchte dich nicht!“ aufgefordert (der häufigste Appell in der Schrift), während gleichzeitig Verse wie Spr 1,7 uns dazu ermahnen, Gott zu fürchten. Wie passt das zusammen?
Gottesfurcht ist nicht gleich Gottesfurcht
Um diese scheinbaren Gegensätze zu verstehen, ist es für Reeves zentral, zwischen sündiger Gottesfurcht und rechter Gottesfurcht zu unterscheiden. Sündige Gottesfurcht beschreibt er dabei als ein „sich vor Gott fürchten“. Sie entfernt den Sünder von Gott, weil er in seinem Herzen gegen Gott revoltiert und sich fürchtet, von ihm als Sünder entlarvt zu werden. Dabei entspricht es der Strategie Satans, Gott als schrecklich und gnadenlos darzustellen, um Menschen von ihm fernzuhalten. Die rechte Gottesfurcht zieht den Menschen umgekehrt zu Gott. Für den Gläubigen ist eine Furcht – wie oben beschrieben – nicht mehr angemessen. Auch rechte Furcht zittert dabei vor Gott, aber gerade wegen seiner großen Güte und Barmherzigkeit, welche der Gläubige erfahren hat.
In einem weiteren Block arbeitet Reeves heraus, wie zwei Perspektiven auf Gott uns überwältigen und so zur rechten Gottesfurcht führen. Er beginnt damit, Gott als Schöpfergott hervorzuheben. Grundsätzlich können alle Menschen Gott als Schöpfer erkennen. Aber auch hier verändert sich der Blick des Christen. So sieht er hinter der gewaltigen Macht des Schöpfers gleichzeitig den erlösenden, liebenden Gott. Dadurch wird die unvorstellbare Größe des Schöpfers anziehend und gibt Geborgenheit.
Nicht mehr hinter Jesus zurückgehen
Reeves fordert aber dazu heraus, hierbei nicht stehen zu bleiben. Wir dürfen in der Frage der Gottesoffenbarung nicht mehr hinter Jesus Christus zurück! Gott hat sich schließlich in seinem Sohn uneinholbar offenbart (vgl. Joh 14,8–9). Deshalb dürfen Christen erkennen, dass die größte Offenbarung von Gottes Herrlichkeit in seiner Identität als Erlöser begründet ist.
Wie kann ich als Christ nun in dieser Gottesfurcht wachsen? Hier stellt Reeves zunächst klar, dass es um keine äußeren Handlungen geht. Gottesfurcht zielt auf den inneren Menschen ab, auf das, was das Herz bewegt. Deshalb muss in aller erster Linie dieses Herz auf Gott ausgerichtet werden. Und dies geschieht nirgendwo so sehr wie am Kreuz, dort wo Gottes Vergebungshandeln den fulminanten Höhepunkt erreicht. Deshalb muss sich unser Blick nach Golgatha richten, um Gott als den gnädigen und barmherzigen Erlöser immer tiefer kennen zu lernen. Ein Mittel dazu ist laut Reeves die Predigt, weshalb Prediger herausgefordert sind, ihre Zuhörer zur rechten und nicht zur sündigen Gottesfurcht zu führen. Nur so kann eine Herzensveränderung erreicht werden, ohne in eine nur äußerliche Frömmigkeit zu kultivieren.
Dies alles führt zur „Herrlichkeit der Gemeinde“, wie Reeves es nennt. Wenn unser Leben als Kinder Gottes geprägt ist von rechter Gottesfurcht, wird diese unsere natürlichen Ängste verdrängen. Dies befreit, um der Welt, gewirkt durch Gottes Geist, etwas von dieser unbeschreiblichen Herrlichkeit Gottes zu zeigen, die sich in seinen Kindern widerspiegelt.
Abgerundet wird das Buch durch einen Blick auf die Herrlichkeit, die bei Gott ist. Wenn wir über diesen Gott staunen und zittern, verlieren andere Ängste ihre Macht. Dann, wenn wir überwältigt und anbetend für alle Ewigkeit diesen wunderbaren, liebenden, gnädigen und barmherzigen Schöpfergott begegnen, macht uns das frei.
Fazit
Michael Reeves gelingt es, den Leser ins Staunen zu führen über diesen gnädigen und barmherzigen Gott. Besonders hilfreich ist seine Unterscheidung zwischen sündiger und rechter Gottesfurcht. Sie bewahrt davor, eine von Angst geprägte Gottesfurcht zu entwickeln, welche meist nicht das Herz verändert, sondern oft nur fromme äußere Werke hervorbringt. Sein Kapitel „Überwältigt vom Vater“ hilft dabei, über Gott neu zu staunen. Gerade Christen, die im Vater nur den Schöpfer und Richter sehen, dürfen sich hier herausgefordert wissen, weiterzugehen und in Gott auch den liebenden, gnädigen und barmherzigen Vater zu erkennen, der in Christus die Welt mit sich selbst versöhnt hat.
Ich wünsche dem Buch eine weite Verbreitung und dass es viele Kinder Gottes wachsen lässt in rechter Gottesfurcht, damit sie immer mehr staunen und zittern über diesen unbeschreiblich herrlichen Gott.
14.06.22 13:55 | Henrik
Überrascht von Furcht
Ist Angst vor Gott, etwas Gutes oder Schlechtes und gibt es sie überhaupt? Michael Reeves blickt in „Gottesfurcht“ auf die Furcht des Herrn und zeigt auf, dass diese eine überraschen gute Nachricht beinhaltet.
Wer ist der Autor?
Michael Reeves lehrt an der Union School of Theology. Zuvor war er viele Jahre theologischer Leiter der Studentenarbeit The Christian Unions (UCCF) und stellvertretender Pastor der All Souls Kirchengemeinde am Langham Platz in London (England).
Worum geht es in dem Buch?
Das Buch ist Teil einer Reihe, die sich zum Ziel gesetzt hat, Werte zu betonen, die sich von der Schönheit und Gnade Gottes ableiten.
Und so blickt er zunächst einmal auf das „Fürchte dich nicht!“ der Bibel, denn diese Botschaft ist die am häufigsten zitierte Anweisung. Und so blickt er auf die heutige Kultur der Angst und zeigt das schreckliche Erbe der Abwendung von Gott auf. „Der Verlust der Gottesfurcht hat unser modernes Zeitalter der Angst eingeleitet.“.
Daran schließen sich zwei Kapitel, die über sündige und rechte Furcht Auskunft geben. Hierbei differenziert Reeves zwischen Aspekten der natürlichen und sündigen Furcht. „Sündige Frucht treibt uns von Gott weg.“. Wohingegen er in der rechten Gottesfurcht einen Segen des neuen Bundes sieht. „Die rechte Furcht fällt zwar auf ihr Angesicht vor de Herrn, aber sie „lehnt“ sich an den Herrn an.“.
Die nächsten zwei Kapitel beleuchten das Überwältigtsein vom Schöpfer und vom Vater, wodurch Gottesfurcht entsteht, bevor er aufzeigt, wie man in der Furcht des Herrn wächst. Dabei betont er, dass Gottesfurcht kein Zustand ist, den man mal eben in fünf simplen Schritten erreicht. „Die Heilige Schrift stellt die Gottesfurcht in erster Linie als innere Angelegenheit dar, welche die Neigungen des Herzens betrifft.“.
Die zwei letzten Kapitel nehmen die Gemeinde in den Blick und wagen den Blick in die Ewigkeit. Reeves geht es dabei um die Tiefe Gemeinschaft mit Gott, die Wissen und Weisheit beinhaltet und dadurch die Christusähnlichkeit fördert, um Gottesfurcht den Ängsten im Hier und Jetzt entgegenzusetzen, denn im Himmel herrscht ewige Ekstase über die Furcht des Herrn, die alle Ängste vertreiben wird.
Wer sollte das Buch lesen?
Jedem Gläubigen sei die Lektüre ans Herz gelegt, da die Gottesfurcht eine verdrängende Kraft beinhaltet und die kindliche Furcht erneuert, um der Angstkultur des Hier und Jetzt biblische Wahrheiten als Anker der Seele entgegenzusetzen.
Weshalb sollte man das Buch erwerben?
Zunächst einmal zeigt Reeves auf, dass es sich bei der Gottesfurcht um ein Paradoxon handelt, da die Gottesfurcht keine Angst bewirkt, sondern vielmehr tiefe Freude. „Die Frucht des Herrn ist die einzie Furcht, die Kraft verleiht.“. Anhand seiner Darlegung nimmt er der Gottesfurcht ihren negativen Touch und zeigt durch biblische Belegung und zahlreiche puritanische Zeugnisse auf, dass vielmehr freudiges Staunen die Furcht des Herrn prägt. „Wer Gott fürchtet, lernt ihn auf eine Weise kennen, die dazu führt, dass er allmählich so heilig, treu, liebevoll und barmherzig wird wie er.“. Schlussendlich führt die Lektüre dazu, im Herrn glücklich zu werden.