Christentum und Gesellschaft
Artikel-Nr | 304509000 |
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ISBN | 978-3-935955-09-6 |
Verlag | Daniel Verlag |
Seiten | 104 |
Erschienen | 29.09.2020 |
Artikelart | Taschenbuch, 11 x 18 cm |
Die Frage, ob Gott existiert, ist wichtig.
Deshalb spielt sie für viele Menschen eine große Rolle. In diesem Buch wird gezeigt, wie es dazu kam, dass viele Menschen darauf eine Antwort fanden. Es geht um die Ausbreitung des Christentums und die Verbreitung der Bibel, aber auch um Gegenbewegungen, die mit Gewalt oder mit Worten verhindern wollten, dass sich die Botschaft des Christentums verbreitete. Dabei wurde z.B. der Verstand an die Stelle Gottes gesetzt, alles Absolute relativiert, dem Aberglauben oder Atheismus vertraut oder der Wissenschaft allumfassende Erklärungsmacht zugesprochen.
In dem Buch ist weiterhin zu lesen, wie sich Christentum und Gesellschaft gegenseitig beeinflussen und welche Auswirkungen dies auf unser Denken und Handeln hat. - Und: es möchte den Weg zeigen, auf dem man Gott finden kann.
Ein evangelistisches Taschenbuch zu einem günstigen Preis.
Überarbeitete und erweiterte Auflage 2020.
Autor: | Jochen Klein |
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30.06.24 12:52 | Konstantin
Ein kleines aber feines Buch
Die gegenwärtige westliche Kultur ist von einer Dekonstruktion der christlichen Werte geprägt. Das, was im sogenannten christlichen Abendland früher hochgehalten wurde, landet heute in der Mülltonne. Beispiele dafür sind die Familie, der Schutz des neugeborenen Lebens oder die lebenslange monogame Ehe. Doch wie kam es zu dazu? Welche Strömungen führten zu den heutigen Denkmustern? Ein kleines aber feines Buch gibt hier Antworten. Es geht um den Titel „Christentum und Gesellschaft: Wovon wird unser Denken beeinflusst?“ von Jochen Klein.
In sechs Kapiteln streift der Autor einige wichtige Entwicklungen, die zu dem derzeitigen sozialen Vorstellungsschema führten. Zunächst beginnt er mit dem Einfluss, den das Christentum auf die Welt und speziell auf Europa nahm. Das Evangelium wurde zunächst von den Aposteln verbreitet und erreichte mit der Zeit immer entferntere Gebiete. Die Übersetzung der Bibel stellte sich dabei als wesentlich heraus. Der Buchdruck und die Übersetzung Luthers leisteten hier einen wichtigen Beitrag. Die Bibel beeinflusste das Leben und Denken der Menschen in Europa nachhaltig und war viele Jahrhunderte das entscheidende Fundament für ihr Weltbild.
Im weiteren Verlauf beschreibt Klein, wie die Aufklärung den Menschen langsam aber sicher ins Zentrum rückte und damit einhergehend den menschlichen Verstand von der göttlichen Offenbarung ablöste. Sie war der Nährboden für die Bibelkritik, die im Verlauf ihrer Geschichte das Wort Gottes dekonstruierte. Eine weitere Station bildet die Postmoderne, die durch ihre universelle Demontage gekennzeichnet ist. Klein beschreibt sie wie folgt:
"Die Postmoderne (und in dieser Hinsicht unterscheidet sie sich von der Moderne, deren rechtmäßige Erbin und Folge sie ist) strebt nicht danach, eine Wahrheit durch die andere, einen Schönheitsmaßstab durch einen anderen, ein Lebensideal durch ein anderes zu ersetzen. Stattdessen teilt sie die Wahrheit, den Maßstab und das Ideal in solche ein, die schon dekonstruiert sind, und solche, die gerade dekonstruiert werden. Sie bereitet sich auf ein Leben ohne Wahrheiten, Maßstäbe und Ideale vor. Der postmoderne Geist scheint alles zu verurteilen und nichts vorzuschlagen. Zerstörung scheint das eigentliche Geschäft zu sein, von dem er etwas versteht, Destruktion die einzige Konstruktion, die er anerkennt."
Anschließend kommt der Autor auf den heutigen Glauben zu sprechen, der weithin durch Aberglauben, Atheismus und Wissenschaft gekennzeichnet ist. In diesem Zusammenhang bespricht er auch, ob Glaube und Wissenschaft ein Gegensatz ist, so wie es heute von vielen Menschen gemeinhin angenommen wird. Zum Schluss seiner Ausführungen zeigt Klein auf, wie sinnentleert der Zeitgeist die Menschen zurücklässt. Gott ist aus dem Leben verschwunden und die Menschen haben keinen adäquaten Ersatz gefunden. Die Schuldfrage wird nicht gelöst und die großen Fragen nach dem Sinn und Wohin des Menschen bleiben unbeantwortet. Doch dabei bleibt der Autor nicht stehen, sondern zeigt den Ausweg aus der Misere auf: Jesus Christus.
Der Titel wurde von Jochen Klein als ein Einstieg in die Thematik konzipiert. Dies ist aus meiner Sicht gelungen. Tiefer gehende Analysen und Erörterungen sind dementsprechend nicht zu erwarten. Der Autor liefert allerdings ein Literaturverzeichnis mit hilfreichen Werken, die zu einer intensiveren Auseinandersetzung ermutigen. Eine weitere Hilfe bietet ein Glossar, welches wichtige Fremdwörter kurz erklärt. Klein schafft es, wichtige Entwicklungsschritte kurz und verständlich zu skizzieren und damit Christen an die anspruchsvolle Thematik heran zu führen. Wer das Denken der heutigen Gesellschaft und der damit einhergehenden Herausforderungen für Christen besser verstehen möchte, dem kann das Buch wärmstens als Einstieg empfohlen werden.
Ein Beitrag von heiland-herr.de
08.02.22 13:15 | Henrik
Informative Aufklärung
Ist die Frage, ob Gott existiert von Bedeutung? Heutzutage darf doch jeder nach seiner Façon glücklich werden. Jochen Klein, Autor und Lehrer, ist der Ansicht, „dass die Frage nach Gott für einen Menschen eine große Rolle spielt. Deshalb legt er mit „Christentum und Gesellschaft“ eine knappe Überblicksdarstellung vor.
In den sechs Kapiteln nimmt Klein seine Leser mit auf einen Schnelldurchlauf durch Kirchen-, Philosophie und Gesellschaftsgeschichte. Er möchte aufzeigen, „wie und auf welchem Weg man Gott finden kann und wie Menschen ihn im Lauf der Jahrhunderte gefunden haben“.
Im ersten Kapitel stellt er die rasche Ausbreitung des Christentums dar. Anschließend fokussiert sich der Autor auf die Bedeutung der Bibel für das Volk. Bevor Martin Luther seine Bibelübersetzung auf den Markt brachte, gab es bereits 18 gedruckte deutsche Bibeln und nachweislich 60 Teilbibelabdrucke. Doch dem Gottes Wort stellte sich das einzelne Individuum in den Weg. Mit der Lösung der „alten Fesseln“ wurde dem Menschen Freiheit, Glück und Macht in Aussicht gestellt. Somit verlor der Glaube im Zeitalter der Aufklärung zunehmend an Bedeutung. „Die Folge war, dass sich die eigene Vernunft auch als Maßstab für die Beurteilung der Bibel etablierte“. Das Denken der Moderne war stark von den aufklärerischen Erkenntnissen geprägt. Doch, weil sich die Fortschrittsversprechen und Fortschrittshoffnungen nicht erfüllten, stürzte die Moderne in die Krise und die Postmoderne wurden geboren. „Der auf rationale Durchdringung und Ordnung gerichteten Moderne stellt die Postmoderne eine prinzipielle Offenheit, Vielfalt und Suche nach Neuem entgegen“. Diese „neue Toleranz“ führt schlussendlich in das 21. Jahrhundert, denn aktuell gibt es keine allgemeingültige Wahrheit mehr. „Wahrheit ist kein Faktum, sondern eine Frage des momentanen Standpunktes“. Im sechsten Kapitel zieht Klein daher die Schlussfolgerung, dass es sich zu entscheiden gilt: Möchte man der „eigenen Vernunft, den östlichen Religionen, verschiedenen Sekten, Aberglaubenslehren und Göttern glauben oder der Bibel, dem Wort Gottes“.
Die einzelnen Kapitel werden mit zahlreichen Exkursen ergänzt, die vertiefende Hintergrundinformationen und wissenswerte Fakten sowie Beurteilungen der einzelnen Aspekte dem Leser an die Hand geben. „Das Christentum und ihm entgegenstehende Philosophien hatten immer auch Auswirkungen auf das Denken und Handeln der Menschen und auf die Gesellschaft“.
Insgesamt liegt ein Büchlein vor, das sich mit den Auswirkungen des Christentums, der Bedeutung der Bibel, den Auswirkungen des Denkens der Aufklärung, der 1968-er Bewegung, der Postmoderne und aktuellen Entwicklungen in Bezug auf Glaube bzw. Religion auseinandersetzt.
Als Lesepublikum richtet sich Klein an jüngere Leser wobei der Inhalt generationsübergreifend von Bedeutung ist. Besonders für Oberstufenschüler und Studenten ist das Wissen dieser Hintergründe zentral. Einerseits um für sich persönlich die entsprechenden Lehren aus der Entwicklung von Christentum und Gesellschaft zu ziehen. Andererseits hilft die Auseinandersetzung mit dem Dargestellten gesellschaftliche Entwicklungen besser verständlich und nachvollziehbar zu machen, „um biblische Schlussfolgerungen daraus ziehen zu können“. Denn es gilt, sich nicht von dem verbreiteten Relativismus oder antichristlichen Gedankengut negativ beeinflussen zu lassen.
Klein gelingt es kompakt, klar und konstruktiv einen großen Bogen aufzuspannen, um Fragenden aufzuzeigen, dass Christentum und Gesellschaft einander beeinflussen und Auswirkungen auf unser Denken und Handeln haben. Schlussendlich zeigt sich, dass die Frage, ob Gott existiert, wichtig ist und für viele Menschen eine große Rolle spielt.