Gewissheit, was ist damit gemeint? Wer kann heute schon sagen, was morgen kommt? Martyn Lloyd-Jones nimmt sich in „Ich bin gewiss, denn ich weiß, auf wen ich mein Vertrauen gesetzt habe“ einen Bibelvers vor und erläutert diesen in mehreren Predigten.



Wer ist der Autor?

David Martyn Lloyd-Jones (1899-1981) war ein walisischer reformierter Prediger und Mediziner. Im 20. Jahrhundert hatte er durch seine Predigten großen Einfluss auf den reformierten Flügel der evangelikalen Bewegung in Großbritannien. Beinahe 30 Jahre lang war er Prediger der Westminster Chapel in London. Er gilt als ein brillanter Bibelausleger, der Klartext predigte und dem das Evangelium und somit der Mensch ohne Gott am Herzen lagen.



Worum geht es in dem Buch?

Das vorliegende Buch ist eine Zusammenstellung von elf Predigten, die Lloyd-Jones zu 2. Timotheus 2,12 im Jahr 1964 innerhalb von April bis Juni in der Kapelle von Westminster hielt.



Inhaltlich arbeitet sich Martyn Lloyd-Jones an grundsätzlichen Fragestellungen ab. Zunächst beleuchtet er das Problem des Menschen und zeigt auf, dass es nicht um eine Lebensphilosophie geht, sondern, dass der christliche Glaube bei weitem mehr ist. „Was Sie brauchen, ist nicht Trost, sondern die Erkenntnis Gottes und die Erkenntnis Christi.“ Danach zeigt er dem Leser, was unter echtem Christentum zu verstehen ist. Dabei betont er die Notwendigkeit einer göttlichen Offenbarung, die dann zur richtigen Diagnose führt und aufzeigt, was genau der Mensch ist. Hierbei erfährt der Leser, diese Welt und dieses Leben aus der Perspektive Gottes zu betrachten. Dabei spielt v.a. die biblische Sicht auf den Menschen die tragende Rolle. Die Bestrebungen des Menschen, autonom zu sein, werden dabei ins biblische Licht gerückt.



Nun wird Christus in den Fokus genommen, der sowohl Mensch als auch Gott ist und den unwandelbaren Plan des Vaters in die Tat umsetzte. „[Er] ist nicht nur ein Mensch, sondern Gott, der Fleisch wird.“ Denn Gottes Heilsweg gilt jedem Menschen. Dabei betont der Autor allerdings deutlich, dass es nur einen Weg der göttlichen Gnade gibt. „Christus hat mich aus der Unwissenheit gerettet.“ Aus dem Glauben ist es nun möglich, ein Leben im Überfluss zu führen, welches Früchte zur Ehre Gottes entstehen lässt, denn als Gläubiger ist man von der Furcht befreit, weil der Heilige Geist in einem wirkt.



Die Predigten zehn und elf widmen sich dem Thema der Danach. Gottes Ziel ist der Tag der Vollendung und der Heilige Geist bestätigt dem Glaubenden, dass er sich ganz gewiss sein kann, denn Gott hat sich in seinem Sohn verpflichtet, den Glaubenden ewiges Leben zu schenken. Die biblische Botschaft „liefert uns einen lückenlosen Rückblick auf die Geschichte und führt uns darüber hinaus zum Ende.“



Wer sollte das Buch lesen?

Aufgrund seines evangelistischen Ansatzes, ist das Buch eine Chance, Suchenden klare biblische Lehre über das Heil in Christus mitzugeben. Ebenso eignet es sich als Gegengift gegen die Ängste der Zeit.



Was gibt es Kritisches?

Wenngleich das Buch eine Zusammenstellung von Predigten ist, wäre es wünschenswert gewesen, dass die Ränder breiter sind, um sich Notizen zu machen. Ansonsten ist das Buch durch seinen klaren Aufbau sehr gut lesbar.



Weshalb sollte man das Buch lesen?



Paulus gab seinem Sohn im Glauben, Timotheus, Ratschläge, die nicht nur den Apostel stärkten. Jeder Christ befindet sich in ähnlichen Umständen. Mit der gewaltigen Aussage aus 2. Timotheus 1,12, die Lloyd-Jones, facettenreich beleuchtet, gibt der Prediger dem Hörer das Evangelium weiter, das Menschen verändert. Egal welche Lebensumstände momentan auf einen einwirken, der Glaube ist nicht nur ein Lebensstil, sondern mit der Hilfe Christi gelingt es, ein Leben zu führen, das Gott ehrt, uns von Angst befreit und Gottesfurcht hervorbringt.