Geschichte des Glaubens - Lehrerhandbuch
in 13 Lektionen
- Lehrerausgabe -
Geschichte des Glaubens - Lehrerhandbuch
in 13 Lektionen
- Lehrerausgabe -
Artikel-Nr | 957039000 |
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ISBN | 978-3-96957-039-5 |
Verlag | EBTC Berlin |
Seiten | 160 |
Erschienen | 15.05.2023 |
Artikelart | Ringbindung, DIN A4 |
Dieses Lehrerhandbuch ist das ideale Werkzeug für Kursleiter, die Geschichte des Glaubens mit einer Gruppe durcharbeiten wollen. Zu jedem Kapitel bietet es einen Reichtum an Hintergrundinformationen, die sowohl für die Vorbereitung als auch für das Unterrichten des Kurses unverzichtbar sind. Für die Teilnehmer des Kurses steht das dazugehörige Arbeitsbuch zur Verfügung.
Der Glaubenskurs Grundlagen des Glaubens legt seit 2009 bei unzähligen Menschen die theologische Basis. Demselben Aufbau folgend, gibt Geschichte des Glaubens einen Überblick über Gottes Wirken in der Kirchengeschichte, die an Pfingsten ihren Anfang nahm. Dieser Kurs zeichnet die wichtigsten Ereignisse nach, stellt die zentralen Personen vor und zeigt auf, wie Gott einfache Menschen gebrauchte, um die Integrität seines Wortes und das Zeugnis des Evangeliums durch die Geschichte hindurch zu bewahren. In 13 Lektionen deckt der Kurs die wichtigen Epochen der Kirchengeschichte ab:
• Das apostolische Zeitalter
• Die patristische Epoche
• Das Mittelalter
• Die Reformation und die Moderne
Geschichte des Glaubens ist ein leichter und frischer Einstieg in ein oftmals trockenes Thema. Die Treue Gottes im Leben der vielen Gläubigen der Kirchengeschichte, auf deren Schultern wir heute stehen dürfen, wird jeden Kursteilnehmer ermutigen und ihn motivieren, selbst ein Leben in der treuen Nachfolge Jesu Christi zu führen.
"Aus einer biblischen Perspektive heraus lenkt "Geschichte des Glaubens" den Blick seiner Leser auf Dinge, die über die Ereignisse und Personen der Vergangenheit hinausgehen. Das Hauptaugenmerk wird auf den Herrn Jesus gelegt – auf sein Werk, auf sein Wort und auf die Anbetung, die ihm gebührt." – John MacArthur
Nathan Busenitz (M.Div., Th.M., Ph.D., The Master's Seminary) ist der Dekan der Fakultät und Dozent für Theologie am The Master's Seminary. Er hat einen Doktortitel in Kirchengeschichte mit einem besonderen Schwerpunkt auf patristischer Theologie. Er war hauptamtlicher Ältester an der Grace Community Church, Leiter der Shepherd's Fellowship, leitender Redakteur der Zeitschrift Pulpit und persönlicher Assistent von John MacArthur.
Autor: | Nathan Busenitz |
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07.06.23 07:33 | Rainer Imming
gut, aber leider etwas einseitig
Die als Lehrerhandbuch etwa 150 Seiten umfassende „Einführung in die Kirchengeschichte“ füllt eine Lücke im Bücherangebot, denn viele Kirchengeschichten sind wesentlich umfangreicher und schrecken daher manchen Leser ab, der einen kurzen Überblick über dieses wichtige Thema gewinnen möchte.
In 13 Lektionen werden chronologisch behandelt: 1) Der biblische Rahmen 2) Von Pfingsten bis Patmos 3) Die Jünger der Apostel 4) Verteidigung des Glaubens 5) Die Verteidigung der Gottheit Christi 6) Gnade und Wahrheit 7) Kontroversen und Konzile 8) Kirchenspaltung, Gefechte und Gelehrte 9) Wegbereiter der Reformation 10) Das Licht nach der Dunkelheit 11) Von der Reformation zur Erweckung 12) Das Evangelium geht in alle Welt 13) Der Kampf um die Bibel.
Der Verfasser Nathan Busenitz lehrt an einem nordamerikanischen Seminar und so ist der Kurs auch deutlich aus einer angelsächsischen Perspektive geschrieben. Die deutsche Ausgabe ist leider nur eine reine Übersetzung ohne nützliche Anpassungen an die hiesige Leserschaft:
Fast alle Quellenangaben verweisen auf englische Literatur, selbst Zitate von Luther oder Calvin werden aus englischsprachiger Sekundärliteratur rückübersetzt, obwohl hier ausreichend deutsche Texte zur Verfügung stehen. Dies wäre für Leser gut, wenn sie die Themen vertiefen oder Zitate im Kontext lesen möchten. Lediglich für die „Bibliothek der Kirchenväter“ wird in der deutschen Ausgabe auf verfügbare deutsche Texte hingewiesen. Als weiterführende Literatur werden ausschließlich englische Werke genannt, obwohl es hier geeignete allgemeinverständliche deutsche Bücher gäbe (z.B. A. Sierszyn: 2000 Jahre Kirchengeschichte; E. H. Broadbent: 2000 Jahre Gemeinde Jesu; K. Aland: Geschichte der Christenheit (leider vergriffen) oder auch A.E. McGrath: Der Weg der christlichen Theologie).
Diese Begrenztheit auf angelsächsische Literatur (die man bei nordamerikanischen Autoren leider in vielen Fachgebieten findet) setzt sich auch inhaltlich fort:
Nach Kapitel 10 (Reformation) fokussiert der Kurs fast ausschließlich auf die Entwicklung der englischen Puritaner, die nordamerikanische „Great Awakening“ und die damit verbundenen Personen. Als Missionare in Kapitel 12 werden fast ausschließlich Engländer und Amerikaner genannt (einzige Ausnahme: Georg Müller, s.u.). Die Auseinandersetzungen der Moderne in Kapitel 13 behandeln ausschließlich einzelne Aspekte in Nordamerika.
Als Impuls für das Wirken von Georg Müller wird nur A.N. Groves genannt; dass Müller in Halle zum Glauben kam, von dem dortigen Pietisten A. Tholuck für die Mission gewonnen wurde und hinsichtlich seiner Arbeit in Bristol von A.H. Franckes Waisenhäusern inspiriert war, wird nicht erwähnt. Auch wird nicht erwähnt, dass Franckes Dänisch-Hallesche Mission mit Bartholomäus Ziegenbalg ab 1706 den ersten protestantischen Missionars nach Übersee (Indien) sandte, also fast 100 Jahre vor Carey! Auch Zinzendorf und die Mission der Herrnhuter seit ca. 1730 bleibt unerwähnt.
Dies resultiert daraus, dass der Autor die Zeit von der Reformation zur Erweckung (Kapitel 11) nur im Blick auf die Puritaner sieht. Die Entstehung der anglikanischen Kirche ist für Leser jedoch nicht nachvollziehbar (nur ein Satz auf S. 128 oben). Irritierend ist die unkritische Darstellung des englischen Bürgerkrieges zur Zeit von Cromwell. Puritanische Flüchtlinge aus Schottland nach Genf finden Erwähnung (J Knox), die selbst für den Calvinismus wichtige Verfolgung der Hugenotten in Frankreich aber nicht.
Es fehlt insb. auch die Zeit der Orthodoxie in Europa, die teilweise beschämenden Streitigkeiten zwischen „Lutheranern“ und „Calvinisten“ und der tote Formalismus auf beiden Seiten, die Katastrophe des 30-jährgen Krieges, was schließlich zu Gegenbewegungen in verschiedenen Ländern führte, neben den Puritanern eben auch der Pietismus und andere.
Geschichtsschreibung ist immer auch Geschichtsinterpretation, durch die Auswahl, Gewichtung und Darstellung der Themen. Und so versucht dieser Kurs einen „roten Faden“ in der Geschichte zu finden. Im Klappentext heißt es: „Das Hauptaugenmerk wird auf den Herrn Jesus gelegt – auf sein Werk, auf sein Wort und auf die Anbetung, die ihm gebührt.“ Das ist natürlich zu begrüßen. Aber dies geschieht eben aus einer bestimmten theologischen Sicht des Autors bzw. des deutschen Herausgebers und dafür werden manche Themen etwas geschönt und andere ausgelassen:
Auffällig ist bereits in den ersten Kapiteln eine relativ unkritische Einstellung zur Entwicklung der „Bischöfe“ in den Gemeinden bei den Kirchenvätern. Augustinus wird hinsichtlich der Gnadenlehre positiv erwähnt, anderes wird ausgeblendet. Im Mittelalter werden die Scholastiker Anselm von Canterbury und Thomas von Aquin nur von ihrer besten Seite gezeigt (was Francis Schaeffer dazu wohl sagen würde?). Bei den Reformatoren wird Calvin fast gleichbedeutend mit Luther dargestellt, aber andere Personen wie z.B. Zwingli und Melanchthon nur am Rande. Augustinus´ Einfluss auf Calvin wird hervorgehoben, aber dass Luther dem Augustinerorden angehörte, spielt keine weitere Rolle. Der für nicht-kirchengeschichtlich informierte Leser schwer verständliche Begriff der „Theologie der Herrlichkeit“ im Kontrast zur „Theologie des Kreuzes“ wird ausführlicher erwähnt, aber dass Luther diese Begriffe in der Auseinandersetzung mit scholastischer Theologie (s.o.) gebrauchte wiederum nicht. Die Einseitigkeit der nachreformatorischen Geschichte wurde bereits oben erwähnt.
Es ist keine Kunst und unfair, bei einer „Einführung“ daran herumzumäkeln, was alles fehlt. Man kann immer etwas finden. Die oben genannten Sachverhalte weisen aber leider auf systematische Mängel dieses Kurses hin, die vermeidbar wären, ohne den Umfang unverhältnismäßig zu erweitern. Dennoch: dieser Kurs ist insgesamt geeignet, um einen ersten Überblick über die Kirchengeschichte zu gewinnen. Es wäre nur angebracht, wenn Christen, die diesen Kurs mit einer Gruppe durchnehmen, sich der Mängel bewusst sind und die Kursteilnehmer fairerweise darauf hinweisen.