Artikel-Nr | 228931000 |
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ISBN | 978-3-417-28931-2 |
Verlag | SCM Brockhaus |
Seiten | 320 |
Erschienen | 30.08.2021 |
Artikelart | Hardcover, 21,5 x 27,5 cm |
Verlagstext:
Die Bibel steckt voller spannender Geschichten. Komm mit auf eine Reise in die Zeit der Bibel und entdecke die Welt der biblischen Geschichten!
Die etwa 1400 Begriffe aus dem Alten und Neuen Testament sind so für dich erklärt, dass du sie einfach lesen und gut verstehen kannst. Viele Aktionen, Vorschläge und Ideen rund um die Bibel geben dir die Möglichkeit, zu einem Bibel-Entdecker zu werden und der Bibel auf den Grund zu gehen.
Autor: | Michael Jahnke |
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21.10.21 11:03 | Bonacello
Schöne Arbeit, aber leider nicht zu empfehlen.
Wir haben uns dieses Lexikon gekauft, da wir uns selbst ein Bild machen wollten, nachdem wir die Rezession von ‘Alexander Rempel’ auf cbuch.de (vom Juni 2016) lasen. Ursprünglich beabsichtigten wir dies als Geschenk für andere Familien.
Grundsätzlich ist die Aufmachung schön & ansprechend. Auch Ideen zum Basteln oder Kochen motivieren. Ebenso sind persönliche Zitate etwas abwechselnd Ergänzendes. Sicherlich interessant, eine Ringelblumensalbe herzustellen (S. 26), ein Ei in Essig einzulegen oder die Hinweise, wie man die Bibel studieren kann (S. 44).
Mit dem Wissen, dass Apokryphen im Buch erwähnt werden, ging ich über 1/3 des Buches genauer durch. Dabei sind die Apokryphen nicht einfach nur erwähnt, sondern werden geradezu als (fast schon) in Ordnung angesehen. Lediglich der Hinweis, dass sie in der katholischen Bibel enthalten sind, bringt Unterscheidung rein. Man verweist darauf wiederholt, nennt Geschichten, welche als Rätsel zum selbst nachlesen herangezogen werden und erläutert auch deren Charakteren (z. B. Betulia, S. 39). Da überrascht es nicht, dass die 10 Gebote nach katholischer Gliederung vorzufinden sind, immerhin mit dem Hinweis, dass es andere Zählweisen gibt.
Bei weiteren Beschreibungen & Texten ist ein enorm liberales Gedankengut hervorstechend. Gott wird als derjenige im Himmel dargestellt, der alle Menschen bedingungslos liebt und Daumen drückend hofft, dass sie zu ihm umkehren.
Leider keine Spur vom reformiertem Lehrgut. Gott liebt & stirbt für alle Menschen, man muss sich (nur) entscheiden, ein gutes Leben führen & Gutes tun (Armut wird nicht im geistlichen Sinne verstanden, ebenso wenig die Seligpreisungen, S. 244). Dass dabei von Bischöfen, anstatt von Pastoren die Rede ist oder dass der Heilige Geist Gaben (wie z. B. Sprachen, Wunder, heilen) gibt, gehört zu den vernachlässigbaren Mankos. Dass Glaube ohne den Verweis auf Christus von einem Dr. beschrieben wird, tut schon weh (S. 101), oder dass Gott Karten schreibt mit den Worten: «Ich bin immer da. Gott.» (S. 103). Dass Gott heilig ist, wird mit einem Satz beschrieben, der eigentlich gar nichts aussagt: «Gott ist heilig, durch und durch.», wonach es dann gleich zu den Menschenzentrierten Beschreibungen geht.
Taufe wird für Erwachsene schön beschrieben, aber direkt danach folgt ein Bild einer Säuglingstaufe. Warum das (S. 265)?
Es enthält zudem wiederholt die erwähnten Zitate, die von einer moralisch guten Sicht Gottes sprechen oder pädagogisch korrekt sind, aber kaum von Gottesfurcht geprägt sind. Schliesslich ist die Erlösung «einfach cool» (S. 20) und Frau Sturm hat «gefühlt», dass sie sich entscheiden muss (S. 35). Auch ein Pfarrer, der Ökumenisch besorgt ist, erzählt.
Je länger ich las, desto weniger war ich erfreut. Dann stiess ich auf die Autorenschaft am Ende des Buches. Das war Augen öffnend & erklärte auch den zuvor gelesenen Inhalt. Es macht den Eindruck, als wäre jede 3. Person pädagogisch ausgebildet, es ist die Rede von Pastorinnen, Diakoninnen, Pädagogen, etc… Vorwiegend finden sich Landeskirche & Bibellesebund (nicht mit Bibelbund verwechseln) vertreten, was auch schon für sich spricht.
Ich möchte mich darin üben, nicht überkritisch zu sein, aber da man durchgängig liberales Gedankengut und entsprechend geprägte Begriffe wie Sünde, Glaube, Berufung, etc findet, ist schon erschütternd. Kann nicht verstehen, wie Bühne & cbuch.de ein solches Buch im Angebot haben können. Viele Autoren würden in den Online-Shops von Leseplatz.de & cbuch.de kaum gefunden werden, aber mit diesem Buch dann leider doch. Ist mir ein Rätsel.
Einige wenige Beispiele (ein Auszug ohne Kommentar, damit sich Bibelkenner selbst ein Bild machen können):
«Gott beruft alle Menschen dazu, durch Jesus Christus zu seinen Kindern zu werden. Er teilt ihnen das zum Beispiel durch die Bibel, andere Christen, manchmal auch durch besondere Umstände oder Träume mit» (Berufung, S. 36)
«Denk mal! Mönche in einem Bettelorden wählen bewusst die Armut, damit Geld und Besitz sie nicht von Gott ablenken.» (Bettler, S. 38)
«Die Bibel ist für Christen Gottes Wort, das völlig zuverlässig ist. Es beschreibt, wie Gott ist, was er getan hat und wie sehr er die Menschen liebt. Es zeigt auf, wie die Menschen leben sollen, damit es ihnen gut geht und sie Gott gefallen.» (Bibel, S. 40)
«In Deutschland gibt es etwa 58 Millionen Christen» (Christen, S. 54, Stand 2009 bei damals 82 Mio. Einwohner)
«Zu den Engeln gehören Gabriel, Michael oder Rafael» (Engel, S. 69)
«Eine Ermahnung ist, wenn die Eltern sagen: Jetzt mach doch endlich mal deine Hausaufgaben, sonst darfst du eine Woche kein Fernsehen gucken." Oder: „Jetzt iss endlich dein Mittagessen, sonst darfst du heute nichts Süßes!" Oder „Pack endlich deine Koffer, sonst fahre ich dich nicht zu Oma und Opa!" Das nervt mich, wenn die Mama oder der Papa mich ermahnen. Und jeden Samstag muss ich Treppe putzen, sonst bekomme ich kein Taschengeld. Aber eigentlich ist eine Ermahnung schon gut, dann hat man seine Sachen erledigt und kann schöne Sachen machen. Es gibt ja den Spruch: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.» Kari, 12 (Ermahnung, S. 71)
Erziehung = «Begleitung eines Kindes bei seiner Entwicklung» (Erziehung, S. 73)
«Welche Arten von Gebet gibt es? Es gibt verschiedene Arten von Gebet:
- Gott loben (Lob). Zum Beispiel so: ,,Du bist groß und mächtig. Du meinst es gut mit mir.“
- Gott danken (Dank). Zum Beispiel so: ,,Danke, dass du mich heute vor einem Unfall bewahrt hast."
- Gott klagen (Klage). Zum Beispiel so: ,,Ich bin traurig, dass mein Freund mich nicht mehr mag."
- Gott für mich und andere bitten (Bitte/Fürbitte). Zum Beispiel so: ,,Bitte mache meine Mama wieder gesund." Oder zum Beispiel so: ,,Bitte hilf mir, dass ich in Mathe eine gute Note schreibe."
(Gebet, S. 88)
In der Bibel [hingegen] meint ‘Sünde’ an erster Stelle das, was der Mensch ist. Er ist und lebt getrennt von Gott, deshalb ist er ein Sünder.» (Sünde, S. 260)
«Auch Gott kann zornig werden – vor allem, wenn die Menschen einander Unrecht antun oder so leben, also ob es ihn nicht geben würde.» (Zorn, S. 303)
FAZIT: Zum einen oder anderen Inhalt mag man ein Auge zudrücken. Auch ist natürlich miteinzubeziehen, dass es für Kinder geschrieben ist. Doch scheint das Herz zu fehlen, die Kinder Errettet zu sehen. Das Gewicht ist nicht auf Errettung gelegt, sondern auf äusserliches. Hoffnung wird mit längerem Leben verbunden anstatt geistlichem Leben usw. Ich sehe keine Not und kein Verlangen der Autoren, Kinder in den Himmel ‘zu nötigen’ (flehen, vor einem heiligen & gerechten Gott), sondern ein moralisches besser dastehen. So, als würde Gott zufrieden sein, wenn wir Gutes tun.
Ich würde nicht wollen, dass unsere Kinder solche Prägung aufgedrückt bekommen, die hauptsächlich auf Äusserliches beschränkt ist, sprich fleischlich und moralisch beschaffen ist, anstatt geistlich. Das macht leider auch die aufwändige & liebevolle Gestaltung nicht wett.
Schöne Arbeit, der ich aber leider nicht zustimmen kann. ☹ Tut mir leid.
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