Kreuzverhör
den christlichen Glauben
Artikel-Nr | 271816000 |
---|---|
ISBN | 978-3-86353-816-3 |
Verlag | CV Dillenburg |
Seiten | 330 |
Erschienen | 04.07.2022 |
Artikelart | Paperback, 13,5 x 20,5 cm |
Auf Grundlage aktueller Forschungsergebnisse, persönlicher Erlebnisse und sorgfältiger Bibelstudien untersucht "Kreuzverhör" kritische Fragen, die viele vom christlichen Glauben abhalten. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass diese scheinbaren Hindernisse zu Wegweisern auf Jesus Christus werden und zur besten Hoffnung unserer modernen Welt.
Einige Themen des Buches:
• Fördert Religion nicht Gewalt?
• Wie kann man die Bibel wörtlich nehmen?
• Hat die Wissenschaft den christlichen Glauben nicht widerlegt?
• Ist der christliche Glaube nicht homophob?
• Wie kann ein liebender Gott so viel Leid zulassen?
• Wie kann ein liebender Gott Menschen in die Hölle schicken?
In Kooperation mit cvmd (Christlicher Veranstaltungs- und Mediendienst, Neuried)
Rebecca McLaughlin hat an der Universität Cambridge in Literatur der Renaissance promoviert und ein Theologiestudium am Oak Hill College in London absolviert. Sie ist Mitbegründerin von Vocable Communications und ehemalige Vizepräsidentin für Inhalte beim Veritas Forum, wo sie fast ein Jahrzehnt lang mit christlichen Akademikern an führenden säkularen Universitäten zusammengearbeitet hat.
Autor: | Rebecca McLaughlin |
---|
Anmelden
08.10.22 14:30 | Thimo Schnittjer
Eine Fundgrube für ev. Gespräche mit kleineren Mängeln
Der relativ junge Verlag cvmd hat in Kooperation mit der Christlichen Verlagsgesellschaft erneut ein interessantes apologetisches Werk vorgelegt, nachdem er in der Vergangenheit ähnliche Werke von John Lennox, Peter J. Williams und William Lane Craig auf den deutschen Buchmarkt gebracht hat.
McLaughlin, die einen Doktortitel (PhD) in englischer Literatur sowie einen theologischen Abschluss erlangt hat, gelingt es, ansprechend und mit Bezugnahme auf viele wissenschaftliche Studien ihre christliche Position zu 12 harten Fragen zu begründen. Bei dem Lesen des Buches spürt man ihr die vielen Debatten mit Freunden und Kollegen ab, die sie in ihrer jetzigen Position geschärft haben. Sie formuliert sorgsam und einfühlend, weswegen das Buch gerade auch an Personen, die sich nicht zum Glauben an Jesus bekennen, gut weitergegeben werden kann. Sowohl junge als auch erfahrene Gläubige werden die sorgsame Arbeit der Autorin zu schätzen wissen, die die Argumente ihrer Gegner benennt und wissenschaftlich begründet zu entkräften versucht. Es lohnt sich, die einzelnen Argumente noch einmal genau durchzugehen und in persönlichen Gesprächen zu berücksichtigen.
Insgesamt ist das Werk besonders wegen der wissenschaftlich reflektierten Arbeitsweise, gepaart mit sprachlichem Einfühlungsvermögen, zu empfehlen.
An manchen Stellen hätte ich mir allerdings eine deutlichere Positionierung der Autorin gewünscht. Bei der Frage der Beziehung von Wissenschaft und Glaube wäre eine deutlichere Positionierung zum Kreationismus wünschenswert gewesen. Dem geht McLaughlin, womöglich um einen breiten Debattenkreis zu erhalten, aus dem Weg. Etwas gewöhnungsbedürftig klingt auch ihr Argument, wonach die Urknalltheorie, die in Grundzügen zuerst von dem römisch-katholischen Priester Georges Lemaître vertreten wurde, kein Beweis für den Atheismus sei, sondern vielmehr die Überzeugung stütze, dass Gott das Universum aus dem Nichts geschaffen habe (S. 167). An manchen Stellen wird der Leser merken, dass die Autorin keine ausreichend gesellschaftskritische und bibelzentrierte Position bezieht, wo es dringend geboten wäre. Im Kontext der anglo-amerikanischen Analyse erkennt sie das Rassismusproblem, wobei eine klarstellende Aussage, dass Rassismus nicht nur bei Weißen, sondern in sämtlichen Kulturen vorhanden ist, hilfreich gewesen wäre. Ihrer Folgerung, dass Rassismus in mehrheitlich weißen Gemeinden mit „mehr farbigen Leitern“ (Quoten?) begegnet werden (S. 281) müsse, kann in dieser grundsätzlichen Weise nicht gefolgt werden. M.E. ist eine solche gezielte Steuerung keine biblische Folgerung der an sich notwendigen Anerkennung der Gottebenbildlichkeit des Menschen, unabhängig von der Herkunft. Bei der Beziehung Mann/Frau erklärt sie einerseits wohltuend, dass Eph 5 unsere Rollen in der Ehe nicht mit geschlechtsspezifischer Psychologie, sondern mit christuszentrierter Theologie begründe. Wenig später macht sie jedoch selbst diesen Fehler, indem sie Eph 5 so deutet, dass „der Drang des Mannes, sich selbst in den Vordergrund zu stellen, mit der brutalen Axt des Evangeliums abgeschlagen [wird]“ und die Bedürfnisse der Frau an erster Stelle stehen (S. 208). McLaughlin, die sich selbst als „reluctant complementarian“ (zögerliche Vertreterin der komplementären Sichtweise; Mann und Frau sind gleichwertig, ergänzen sich aber entsprechend der Schöpfungsordnung) bezeichnet, verschweigt leider unpopuläre Bibelstellen wie 1Kor 11,9, die ein anderes Bild zeichnen. Insgesamt werden bibeltreue Gläubige etwas zögerlich sein müssen, dieses Buch jüngeren Glaubensgeschwistern vorbehaltlos zu empfehlen.
Abgesehen von diesen Mängeln ist das Buch jedoch wegen der Themenbreite und der Argumentationstiefe mit den Hinweisen auf diverse Studien als Fundgrube für das apologetische Gespräch zu empfehlen.
02.10.22 18:07 | Jochen Klein
Empfehlenswert
Die öffentliche Meinung ist heute stark von nichtchristlichen Strömungen bestimmt, die auch das Klima an Schulen und Universitäten beeinflussen. Zunehmend meinen diese Bewegungen sich nicht mehr legitimieren zu müssen, sondern setzen ihre Position als richtig voraus. Daran knüpft Rebecca McLaughlin in ihrem Buch Kreuzverhör an und behandelt u.a. folgende Themen: Ob wir ohne Religion besser dran sind; christlicher Glaube und Diversität; gibt es nur einen „richtigen“ Glauben?; verleitet Religion zu unmoralischem Handeln?; verursacht Religion nicht zwangsläufig Gewalt?; kann man die Bibel wörtlich nehmen?; hat die Wissenschaft den christlichen Glauben widerlegt?; unterdrückt der christliche Glaube Frauen?; ist christlicher Glaube homophob?; rechtfertigt die Bibel Sklaverei?; wie kann ein liebender Gott Leid zulassen?; wie kann ein liebender Gott Menschen in die Hölle schicken?
Rebecca McLaughlin wuchs in Großbritannien auf und studierte englische Literatur und Theologie. Seit 2008 lebt sie in den USA. Sie schreibt: „Nachdem ich neun Jahre lang mit Professoren an Spitzenuniversitäten gesprochen hatte, hatte ich das Gefühl, über eine Landkarte der Einwände gegen den christlichen Glauben zu verfügen … Kreuzverhör ist diese Landkarte. Das Buch untersucht zwölf Gründe dafür, nicht an Jesus zu glauben, und argumentiert folgendermaßen: Wenn man genauer hinschaut, hören diese Gründe auf, Straßensperren zu sein, und werden stattdessen zu Wegweisern.“
Das Buch versucht, den Leser auf höfliche Weise zu gewinnen und die Gedanken nachvollziehbar zu entfalten. Dabei wird der Leser auch mit seinen Weltanschauungen, seinen Ängsten, seinem Versagen, seiner Suche nach Identität, Lebensglück usw. konfrontiert. Zentral ist Christus als Quelle für das Leben, wie Gott es möchte. Das Sprachniveau ist bildungssprachlich und der Leser sollte daran gewöhnt sein, sich mit theoretischen Texten zu beschäftigen. Eine einfachere Version für Jugendliche, die die meisten Themen beinhaltet, ist unter dem Titel 10 Fragen über Gott, die sich jeder junge Mensch stellen sollte beim selben Verlag erschienen. Die Inhalte beziehen sich zum Teil besonders auf Amerika, was aber kein Problem ist, da die Themen weitgehend universal sind. Viele Fußnoten verweisen allerdings auf englische Werke und Websites.
An der einen oder anderen Stelle bleibt die Autorin theologisch zu sehr im Ungefähren, sodass ihre Aussage nicht recht greifbar wird. Hier und da hätte man sich etwas mehr biblische Fundierung gewünscht (z.B. beim Thema Evolution). Manchmal hat man auch den Eindruck, dass McLaughlin bei der Wahl ihrer Begriffe etwas zu sehr auf ihr kritisches Publikum zugeht (z.B. „religiöse Engstirnigkeit“). Geradezu über-flüssig dürfte es aber sein, dass sie als Illustration für einen heilsgeschichtlichen Aspekt eine Begebenheit aus Harry Potter heranzieht, die darüber hinaus ohne Kenntnis der Handlung eher unklar bleibt. Ob man die Studienergebnisse einer lesbischen Aktivistin zum Thema Bisexualität als exemplarisch verwerten kann, ist ebenfalls anzuzweifeln.
Alles in allem handelt es sich aber um eine lohnende Lektüre, die flüssig geschrieben ist und die Bereitschaft zum anspruchsvolleren Nachdenken voraussetzt. Man kann Jon Bloom zustimmen, wenn er meint: „Dieses Buch wurde nicht nur für Skeptiker geschrieben, sondern auch für diejenigen, die in dieser sündenkranken, zerstörerischen Welt viel gelitten haben. Es sprudelt vor Hoffnung“, und ebenso Tyler J. VanderWeele: „McLaughlin untersucht einige der heikelsten kulturellen Herausforderungen unserer Zeit für das Christentum und macht die Reichweite und den Reichtum christlicher Antworten deutlich“.
Mehr Rezensionen auf www.denkendglauben.de
12.07.22 16:09 | Henrik
Mit Argumenten gegen den Widerspruch
Rebecca McLaughlin ist überzeugt: Der Niedergang der Religion in der modernen Welt entpuppt sich als ein Mythos. In ihrem Buch „Kreuzverhör“ blickt sie auf 12 harte Fragen, die dem christlichen Glauben im Hier und Heute gestellt werden.
Wer ist die Autorin?
Rebecca McLaughlin ist in Großbritannien aufgewachsen und hat einen Ph. D. in englischer Literatur in Cambridge, bevor sie Theologie am Oak Hill College in London studierte. Seit 2008 lebt sie in den USA und lernte zahlreiche christliche und nicht christliche Professoren kennen. Als Ehefrau und Mutter dreier Kinder liebt sie: „die Kraft der Worte und die Botschaft des Evangeliums. Ich liebe es, die Botschaft Jesu mit gebrochenen Menschen (uns allen) zu erforschen, und ich sehne mich danach, Teil der Wiederentdeckung des christlichen Glaubens als intellektuelle Bewegung zu sein.“
Worum geht es in dem Buch?
Das Buch wurde von der Zeitschrift Christianity Today zum „Christian Book of the Year 2020“ ernannt wurde. Es ist das Resultat eines jahrzehntelangen Prozesses, in dem sich die Autorin „mit brillanten Freunden auseinandergesetzt [hat], die das Christentum aus grundsätzlichen Überlegungen verwerfen.“ (S. 16). Im Gegenzug hat sie aber auch Professoren begleitet, die entweder christlich aufwuchsen oder im Laufe ihres Lebens Christen wurden. „Bei allen hat der Glaube kritischen Recherchen standgehalten.“ (S. 16).
Die zwölf Kapitel widmen sich Herausforderungen der Gegenwart. Neben der Frage nach Spiritualität, stehen auch die gesellschaftlich heiß diskutierten Themenfelder Diversität, Frauenrolle, Geschlechteridentität und Homosexualität zur Diskussion. Daneben gibt es auch die üblichen Klassiker, wie die Glaubwürdigkeit der Bibel und die Frage nach dem Leid.
Insgesamt hat McLaughlin ihre Ausarbeitung mit modernsten Forschungsergebnissen untermauert, weshalb ein sachlicher Dialog ermöglicht wird, der nicht ideologisiert ist. „Es scheint tatsächlich ziemlich widersinnig, das natürliche Interesse der Menschen an Gott als Beweis für seine Nichtexistenz zu sehen!“ (S. 184).
Wer sollte das Buch lesen?
McLaughlin richtete sich an Leser, die intellektuelle Präzision mögen und ehrliche sowie einfühlsame Menschlichkeit bei der Argumentation schätzen. Neben christlichen Lesern möchte sie aber auch solche ansprechen, die dem Glauben skeptisch gegenüberstehen. Beide Seiten – sowohl Christen als auch Nichtchristen – werden durch die Lektüre informiert und zum Nachdenken angeregt.
Was gibt es Konstruktives?
Das Buch ist textlastig. Grafiken oder Abbildungen sowie das Hervorheben von Kernsätzen hätten den Textfluss etwas aufgelockert. Zudem wären Studienfragen am Ende der Kapitel eine willkommene Ergänzung, damit der Inhalt noch besser reflektiert werden kann.
Weshalb sollte man das Buch erwerben?
Kreuzverhör hilft seinem Leser, die schwierigen Fragen des christlichen Glaubens zu verstehen und dabei aber in Nächstenliebe seinem Gegenüber zu begegnen. McLaughlins offene und glaubwürdigen Antworten auf einige der heikelsten kulturellen Herausforderungen unserer Zeit, werden Skeptiker, Zweifler und jeden, der bereit ist, sich mit überzeugenden Argumenten auseinanderzusetzen, begeistern. Dazu trägt der leicht lesbare Stil der Autorin bei, der durch Einfühlungsvermögen, Nachdruck und Sachverstand ergänzt wird. Hierzu ist u. a. der Aspekt hilfreich, dass die Autorin – obwohl verheiratet und Mutter – homoerotische Empfindungen gegenüber dem weiblichen Geschlecht hat und so – das heikle Thema – aus einem Blickwinkel angeht, der Betroffenen und Begleitenden ehrliche und bibelbasierte Antworten liefert. „Aus christlicher Perspektive ist mein wahres Ich das, was ich in Bezug auf Gott bin. Ich finde mich selbst nicht in den Tiefen meiner Psyche, sondern in der Tiefe seines Herzens. […] Gleichzeitig müssen Christen lernen, Mannsein und Frausein nicht nach unbiblischen Geschlechtsstereotypen zu definieren.“ (S. 253).