Biblische Lehre
3. Auflage 2024
Artikel-Nr | 719650000 |
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ISBN | 978-3-947196-50-0 |
Verlag | EBTC Berlin |
Seiten | 1368 |
Erschienen | 10.01.2024 |
Artikelart | Hardcover, Halbleinen, 17,5 x 24,6 x 3,9 cm |
Dieses Buch ist ein Meilenstein in der deutschen Theologiegeschichte. Durch die einzigartige Kombination von Treue zu Gottes Wort und verständlicher Sprache wird es den Gemeinden im deutschsprachigen Raum über Jahrzehnte ein hilfreicher Diener sein und dazu beitragen, dass Christi Gemeinde weiter gebaut und gefestigt wird. Als leitender Redakteur war Dr. Benedikt Peters maßgeblich an diesem Projekt beteiligt.
Eine neue systematische Theologie
Es gibt nicht viele systematische Theologien auf Deutsch, die von einem eindeutig bibelgläubigen Standpunkt heraus geschrieben sind. Diese Dogmatik geht davon aus, dass die Bibel irrtumslos und verbal inspiriert ist, und darum argumentiert sie im Verlauf der ganzen Entfaltung der theologischen Themen immer mit der Bibel.
Ein weiterer Grund, warum dieses Werk für die deutschsprachige Welt so wichtig ist, ist die Tatsache, dass diese Systematik auch einen eindeutig heilsgeschichtlichen Standpunkt einnimmt. Die Epochen der Heilsgeschichte werden deutlich voneinander unterschieden und dementsprechend dargestellt - so wie auch die Schrift es tut.
Biblische Lehre für die Gemeinde
Theologische Literatur im Allgemeinen und dogmatische Werke im Besonderen sind leider meistens in unnötig akademischer und somit schwer verständlicher Sprache verfasst. Dies galt gerade in der deutschen Literaturgeschichte stets als Tugend. Dem Leser, der mit deutscher Theologie vertraut ist, fällt sofort auf, dass dieses Werk leicht lesbar ist. Es ist so geschrieben, dass der ersthafte Christ, der in der biblischen Lehre und den verschiedenen Gebieten der systematischen Theologie in seiner Erkenntnis wachsen will, dieses Werk mit Gewinn lesen, es verstehen und im Leben anwenden kann. Folglich ist diese systematische Theologie für den alltäglichen Gebrauch in der Gemeinde geeignet - und somit genau dort, wo gesunde biblische Theologie am dringendsten gebraucht wird.
3. Auflage 2024
Autor: | John F. MacArthur, Richard Mayhue |
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08.12.20 21:24 | Thimo Schnittjer
Bibeltreue Dogmatik mit (ein wenig zu) calvinistischer Schlagseite
Dogmatiken aus bibeltreuer Perspektive (z.B. Wayne Grudem: Biblische Dogmatik oder Charles C. Ryrie: Die Bibel verstehen) vorgelegt.
Nach den üblichen Prolegomena fassen die Autoren die Lehre von der Schrift systematisch zusammen. Hierbei fällt positiv auf, dass sie sich eindeutig zur Autorität und Irrtumslosigkeit der Schrift bekennen. Auf die Kanonizität des AT und NT gehen sie kurz und bündig ein.
Kapitel III handelt von der Lehre von Gott. Auf verschiedene Aspekte wie die Existenz Gottes, die Gottesnamen, die Eigenschaften Gottes, die Trinität oder die Theodizeefrage gehen die Herausgeber detailliert und bereichernd ein.
In der sich anschließenden Christologie wird Christus vor seiner Menschwerdung, als menschgewordener Christus und als verherrlichter Christus vorgestellt. Diese Unterkapitel enthalten viele hilfreiche tabellarische Auflistungen wie z.B. über die messianischen Weissagungen des AT, die Namen und Titel Jesu, die Wunder oder über das chronologische Kreuzigungsgeschehen. Hier wird der Leser eine Fülle von Material finden, das zum Loben und Anbeten unseres geliebten Herrn führen wird.
In Kapitel V wird mit dem Heiligen Geist die dritte Person der Dreieinigkeit vorgestellt. Hierbei wird u.a. das Werk des Heiligen Geistes bei der Errettung, Heiligung sowie beim Dienst beleuchtet. MacArthur und Mayhue vertreten hierbei eine cessationistische Perspektive (Aufhören der sog. offenbarenden und bestätigenden Gaben), die sie meines Erachtens nicht ausführlich genug darlegen.
Kapitel VI enthält wertvolle Einsichten u.a. zur Erschaffung und Gottebenbildlichkeit des Menschen, zur Frage der Erbsünde sowie zu den Folgen des Sündenfalls. Auch zu einzelnen Fragen wie nach der „Sünde zum Tod“ (1 Joh 5,16) wird Stellung bezogen.
Ausführlich wird in Kapitel VII auf den Plan, die Verwirklichung und die Zueignung der Errettung eingegangen. Die calvinistische Grundausrichtung der Herausgeber wird hierbei sehr deutlich. Das Konzept der Erwählung wird ausführlich vorgestellt und begründet. Ausführlich wird sich mit verschiedenen Einzelfragen (z.B. der Frage, ob proginōskō lediglich ein Vorherwissen oder eine vertraute persönliche Beziehung meint) und Bibelstellen auseinandergesetzt. Die Herausgeber bekennen sich hier deutlich zu dem Ratschluss der Verwerfung – viele Leser werden hier nicht folgen können oder zumindest Anfragen haben. MacArthur und Mayhue stellen sich dann auch der Frage, ob Christus für „alle“ im Sinne der Erwählten oder der gesamten Menschheit („die Welt“) gestorben ist. Auch wenn der Rezensent die Überzeugung der Herausgeber in der vorgetragenen Weise nicht teilt (sie vertreten die erstgenannte Ansicht), muss doch konstatiert werden, dass MacArthur und Mayhue ausführlich ihren Standpunkt begründen.
Weniger diskutabel ist Kapitel VIII mit der Behandlung der Engel, der Dämonen sowie Satan und dem Engel des Herrn.
In Kapitel IX wird die biblische Lehre von der Gemeinde dargestellt. MacArthur und Mayhue verdeutlichen ihren Standpunkt der Glaubenstaufe und positionieren sich zum Herrenmahl als Gedächtnismahl. Neben weiteren Aspekten wie der geistlichen Autorität und der Gemeindezucht kommen sie auch auf die Geistesgaben zu sprechen. Hierbei vertreten die Herausgeber den Standpunkt des sog. Cessationismus (zeitlich beschränkte Natur der Wundergaben).
Kapitel X schließt mit dem Ausblick in die Zukunft und Fragen der Eschatologie. Die Herausgeber begründen hierbei ihre futuristische Sicht, wonach biblische Prophetien wie Dan 9,24ff., Mt 24-25, 2 Thess 2 oder Off 6-2ß erst in der Zukunft erfüllt werden. Ebenso vertreten sie den Standpunkt des Prämillenialismus (wortwörtliches tausendjähriges Reich auf der Erde nach dem Kommen Jesu) und in der Entrückungsfrage der Entrückung vor der Trübsalszeit (sog. Prätribulationismus).
Ein Glossar, eine Bibliographie sowie ein hilfreicher Stichwort- und Bibelstellenindex schließen das umfangreiche Werk ab.
Insgesamt ist das Werk von MacArthur und Mayhue zu empfehlen. Auch wenn sich einige Leser an einzelnen Standpunkten stoßen werden, werden sie die Bibeltreue und die biblisch begründete Argumentation zu schätzen wissen. An manchen Stellen hätte sich der Rezensent etwas mehr Weisheit und Milde statt Schärfe gewünscht, denn es bleibt zu vermuten, dass die weniger klaren Streitfragen wieder einmal mehr die Christenheit beschäftigen als die klaren christuserhebenden Lehren, die in diesem Buch oft genug vorkommen. Mehr denn je brauchen wir in verschiedenen Fragen Mut zur Ausgewogenheit, eine liebevolle Streitkultur und die Sanft- und Demut unseres Herrn und Heilands – bald werden wir ihn sehen wie er ist (1 Joh 3,2).
12.10.20 20:07 | Glorify
Ein biblisch gründliches, feines und erbauliches Lehrbuch für glaubende Bibelleser und Verkündiger
Ich habe dieses Werk inzwischen in Englisch einmal und in Deutsch zweimal komplett durchgearbeitet (in Teilen noch häufiger). Das Werk hat 1360 Seiten; ich beziehe mein Urteil auf das Gesamtwerk und mache nicht das evtl. abweichende Urteil über einige zig Seiten zum Gesamturteil, wie das einige tun. Das ganze Buch motiviert und provoziert sowieso zum Lesen mit geöffneter Bibel (Tausende von Bibelstellen!). Hier mein Eindruck:
Es ist ein Theologiebuch (bei uns meist "Dogmatik" genannt), das die "Biblische Lehre" Stück um Stück (10 Hauptkapitel) entfaltet. Es ist eigentlich eine integrierte Bibliothek aus 10 Büchern. Erstaunlicher Weise ist die Lektüre überhaupt nicht "trocken", sondern gut lesbar, so, wie eine gute Bibelarbeit oder fundierte Lehrpredigt (wie man sie in vielen Kirchen und Gemeinden leider gar nicht mehr pflegt). Der Ansatz ist grundsätzlich exegetisch-induktiv: die Autoren arbeiten mit Auslegung der Bibel, nicht deduktiv nach einem Lehrsystem. Hier konnte ich viel lernen. Ein Missionsleiter bezeichnet das Buch trefflich als "Bibelschule", die man gut für das Selbst- oder Gruppenstudium in der Gemeinde einsetzen kann.
Das Werk ist das "Alterswerk" von John MacArthur (im Jahr 2020 81 Jahre alt geworden, über 50 Jahre beständiger Dienst in einer Gemeinde, die über 100 Familien in alle Welt missionarisch ausgesandt hat und selbst beständig durch Bekehrungen und Taufen wächst!) und Richard Mayhue (Ältester und zuletzt Rektor an der Bibelschule TMS in Los Angeles), unterstützt von bewährten Kollegen (Professoren und Ältesten) ihrer Gemeinde bzw. Dienstumfeldes.
Das Original hiermit nun endlich auch in deutscher Sprache erhältlich (nebst Spanisch, Rumänisch usw.). Diese deutsche Ausgabe ist sprachlich aufgewertet und ergänzt mit Originalzitaten und Auszügen aus den wichtigen deutschen Bibelausgaben (Übersetzer: Alois Wagner, Lektoren: Benedikt Peters, Uwe A Seidel). Inhaltlicher Zugang ist mehrfach möglich: über ausführliches analytisches Inhaltsverzeichnis, komplettes Bibelstellenverzeichnis (was selbst das Werk von Grudem nicht bietet), Glossar wichtiger Begriffe, die alle samt vielen Tausend weiteren Stichworten komplett verschlagwortet sind.
Die Erkenntnis und Motivation der Autoren, dass (nur) gute Lehre zu guter Erkenntnis und Anbetung Gottes führt, wird in der "Umrahmung" jedes Kapitels durch Lieder/Lyrik und Gebete sehr ansprechend deutlich. Die Lieder schöpfen aus dem reichen Schatz des protestantischen Liedguts Deutschlands und weltweit.
FAZIT: Ein Werk, das großen Respekt verdient hat und in die Handbibliothek jedes Schriftforschers und Verkündigers des Wortes der Wahrheit gehört, selbst wenn man den Autoren nicht in jedem Detail 100%ig folgen kann/will. Für Anhänger eines verkürzten Gottes- oder Menschenbilds, für Vertreter menschzentrierten Heilsverständnisses, für Anti-Calvinisten oder Leugner der Inspiration und Irrtumslosigkeit der Bibel wird das Werk eine nicht geringe Herausforderung darstellen.
Möge das Ringen um Wahrheit respektvoll, brüderlich und sachlich bleiben.
19.09.20 15:13 | Leser
Biblische Lehre
Biblische Lehre ist ein 1359 Seiten dicker Band der biblische Wahrheiten systematisch darstellt.
Es gibt im deutschsprachigen Raum schon Systematiken, allerdings geht diese u.a. von einer jungen Erde, einem dispensationalistischen Ansatz, einer komplementären Sichtweise der Rolle von Männern und Frauen und einer prämillennialistischen Sichtweise der Endzeit aus.
Es handelt sich hierbei nicht um eine seichte Abendlektüre, sondern um eine gute Hilfe für das eigene Studium der Schrift.
Prüft alles, das gute aber haltet fest.
08.07.20 20:29 | Henrik Mohn
Ein Wegweiser für Evangelikale
1360 Seiten, knapp 3.000g und die theologische Erkenntnis aus über fünf Jahrzehnten der Auslegung und Erforschung der Heiligen Schrift. John MacArthur und Richard Mayhue legen mit „Biblische Lehre“ einen theologischen Meilenstein in der deutschen Theologiegeschichte. Der Grund dafür ist recht einfach: Es gibt nicht viele systematische Theologien auf Deutsch, die von einem kompromisslosen Bibelglauben und Vertrauen in Gottes Wort verfasst sind. Wer „Biblische Lehre“ auf seinem Tisch abgelegt hat, kommt aus dem Staunen vorerst nicht heraus. Das liegt nicht an Wucht und Größe des Werkes, sondern
vielmehr daran, dass hier ein „Opus vorliegt, das ein dringend benötigtes Gegenmittel zu einem postmodernen verunsicherten Neoevangelikalismus darstellt“, so Pastor Wolfang Nestvogel.
Zunächst seien die fünf Auslegungsprinzipien genannt, die die Autoren in ihrer Erklärung biblischer Offenbarung und Lehre leiteten, denn ihre Überzeugung ist „ein unerschütterliches Vertrauen auf Gottes irrtumsloses und unfehlbares Wort“. Deshalb folgen sie dem:
· Literalprinzip, das die Bibel in ihrem buchstäblichen Sinn versteht.
· historischen Prinzip, das die Bibel in ihrem historischen Kontext verortet und von diesem aus auslegt.
· grammatischen Prinzip, das sich nach den grammatischen Strukturen der Sprachen des Grundtextes orientiert.
· synthetischen Prinzip, das die Bibel als ihre eigene Auslegerin betont.
· Klarheitsprinzip, das unklare Stellen durch klare Stellen in der Bibel auslegt.
Der Aufbau des Werkes ist übersichtlich. Hier zeigt sich schon der Studienbuchcharakter. Jedem Kapitel ist eine Gliederung vorangestellt, die zur schnelleren Orientierung innerhalb des Kapitels beiträgt. Die Unterkapitel zeichnen sich durch optisch klar hervorgehobene Überschriften aus. Des Weiteren sind theologische Begriffe kursiv gedruckt, sodass man diese im reichhaltigen Glossar am Ende des Buches schnell nachschlagen kann. Abgerundet wird ein Kapitel mit einem Gebet, einem Hymnus sowie der Bibliographie der wichtigsten systematischen Theologien und spezieller Werke zu dem dargelegten Themenkomplex.
Inhaltlich wird schon in der Prolegomena klar, worauf das Werk sein Fundament setzt. Es ist nicht nur die Darstellung der orthodoxen Theologie aller Protestanten der Geschichte, sondern das Vertrauen in die Irrtumslosigkeit der Bibel sowie der heilsgeschichtliche Standpunkt, den das Werk vertritt, die es für den deutschsprachigen Raum so wichtig machen. DieEinführung ist grundlegend für Studierende der Theologie und alle Interessierten, denn die Autoren stellen Begriffe, Inhalte und den Nutzen der Systematischen Theologie vor. Hervorzuheben ist diesbezüglich, dass sowohl das Verhältnis dieses Ansatzes zum Denken als auch des persönlichen Lebens herausgearbeitet wird. „Das Endziel der Systematischen Theologie ist, dass der Gläubige immer mehr in Übereinstimmung mit Gottes Willen denkt und handelt und so im Glauben heranreift“.
Die nun folgenden Kapitel beschäftigen sich mit den üblichen Themen, die die Bibel anspricht und darstellt: Bibliologie, Theologie, Christologie, Pneumatologie, Anthropologie und Hamartiologie, Soteriologie, Angelologie, Ekklesiologie und Eschatologie. Unschwer zu erkennen ist, dass „Biblische Lehre“ das Gesamtspektrum der theologischen Aspekte abdeckt. Entgegen so manch anderer Dogmatik greifen MacArthur und Mayhue den Bereich der Lehre über Engel ausführlich auf. „Es ist typisch für theologische Werke, dass sie die Lehre über die Engel übergehen oder sie nur kurz behandeln“. Doch gerade im 21. Jahrhundert kommen Fragen bezüglich der unsichtbaren Welt verstärkt in unserer Gesellschaft auf und von daher ergänzt das Werk andere Dogmatiken zu diesem wichtigen Thema.
Dieses gewaltige Werk ist nicht umsonst zum „Lebensabend“ der Autoren verfasst worden, da hier Bibelstudium und gelebter Glaube miteinander verbunden sind und durch Höhen und Tiefen erprobt wurden. „Biblische Lehre“ wird Dozenten, Studenten und Laien gleichermaßen zur Anschaffung empfohlen, weil das Autorenduo die Bibel als die höchste Autorität (präsuppositionales Schriftverständnis) ansieht. Darunter beugen sie sich in der Zusammenfassung der biblischen Wahrheit. Zudem befürworten sie eine junge Erde als auch eine globale Flut (rezenter Kreationismus). Weiterhin scheuen sie nicht die reformatorische Überzeugung, dass Gottes Souveränität bei der Erlösung des Sünders ausschlaggebend ist und sie vertreten die Ansicht, dass wunderhafte Zeichengaben mit der Vollendung des biblischen Kanons ein Ende fanden (= Cessassionisten). Von großer Wichtigkeit ist die komplementäre Herangehensweise an die Rollen von Männern und Frauen in der Familie und der Gemeinde, womit ein Gegengewicht zur Genderideologie vorliegt. Im Bereich der Eschatologie gehen beide von einem futuristischen prämillennialistischen Verständnis aus, da dies am ehesten dem Zeugnis der Schrift entspricht, d. h. die Epochen der Heilsgeschichte werden klar voneinander unterschieden. Dazu gehört auch die Unterscheidung zwischen Israel und der Gemeinde. Die systematische Zusammenfassung biblischer Wahrheiten ist ein Fundus an kostbaren Schätzen der systematischen Theologie. Neben dem gut strukturierten Inhaltsverzeichnis erlauben die zahlreichen Bibelstellen, die Erkenntnisse des theologischen Duos selber nachzuvollziehen und anhand des unfehlbaren Wort Gottes zu überprüfen. Pastor Derek Thomas meint hier zurecht „eine umfängliche Zusammenfassung all dessen zu haben, was ein Christ wissen muss“.
Insgesamt wird dieses Werk demjenigen, der in der biblischen Lehre und den verschiedenen Gebieten der Systematischen Theologie in seiner Erkenntnis wachsen will, einen großen Dienst erweisen. Allerdings gilt es das Studierte nicht nur zu verstehen, sondern auch die Anwendung im Leben zu suchen. Dafür plädieren die Autoren mehrfach. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Standardwerk in den kommenden Jahren viele Leser finden wird, um der fortschreitenden Entchristianisierung des Westens entgegenzuwirken.
Mehr Rezensionen unter www.lesendglauben.de
01.07.20 20:52 | Wolfgang Bühne
In den wichtigsten geistlichen Themen und Fragen wird eine gesunde, konservative und biblische Theologie vertreten
Die Autoren dieser neu erschienen Dogmatik gehen davon aus, dass die Bibel irrtumslos und verbal inspiriert ist, und darum argumentiert sie im Verlauf der ganzen Entfaltung der theologischen Themen immer mit der Bibel.
Sie vertreten auch einen eindeutig heilsgeschichtlichen Standpunkt. Die Epochen der Heilsgeschichte werden deutlich voneinander unterschieden und dementsprechend dargestellt.
Der Bibelstellenindex am Ende des Werkes, der allein 54 Seiten umfasst, macht deutlich, dass man sich bemüht hat, zu den wichtigsten Lehren der Bibel das Wort Gottes selbst reden zu lassen. Zu diesen Lehren gehören: Die Bibliologie (die Inspiration und Autorität der Bibel) – Die Lehre über Gott – Der Mensch und die Sünde – Die Errettung – Die Engel – Die Gemeinde – Die Zukunft.
Der Themenindex nimmt 40 Seiten in Anspruch und zeigt, dass diese Dogmatik ein wertvolles und informatives Nachschlagewerk ist, weil besonders bei den Themen wie die "Gottheit Jesu", der "Heilige Geist" und die "Geistesgaben" usw. auch die zahlreichen Irrlehren und Abweichungen dargestellt und widerlegt werden.
Alois Wagner hat dieses gewaltige Werk sehr gut und leicht verständlich übersetzt. Benedikt Peters und Uwe Seidel haben als Lektoren den Feinschliff übernommen.
Man muss und wird auch nicht mit allen Ausführungen einverstanden sein. Arminianer und Charismatiker z.B. werden sicher große Mühe mit den Kapiteln über Soteriologie, Anthropologie und Pneumatologie haben, andere wieder werden Einzelheiten in der Eschatologie anders deuten. Oft werden auch verschiedene Auslegungsmöglichkeiten aufgezeigt und zahlreiche Tabellen und Literaturhinweise geben einen guten Überblick.
In den wichtigsten geistlichen Themen und Fragen wird eine gesunde, konservative und biblische Theologie vertreten. Dafür kann man nur den Autoren, allen Beteiligten und dem Verlag dankbar sein.
Wie für jedes Buch mit Ausnahme der Bibel gilt auch hier der Grundsatz: Prüfen und das Gute behalten!
25.06.20 15:11 | Markus W.
Einige kritische Bemerkungen zum Inhalt
Das neue Buch "Biblische Lehre" von MacArthur und Mayhue (Hrsg.) ist ein schwerer Brocken (2.5 kg!) und in seinem Inhalt sehr ausführlich. Das Inhaltsverzeichnis, Stichwortindex und Bibelstellenindex sind sehr detailliert. Zu vielen Themen werden dem Leser unterschiedliche Standpunkte vorgestellt (z.Bsp. zum Tausendjährigen Reich, S. 1162, oder zum Zeitpunkt der Entrückung, S. 1181). Aber als äusserst bedenklich finde ich die Betonung der sog. Vorherberstimmung. Es wird ein extremer Determinismus als biblische Wahrheit präsentiert ohne andere Ansichten dazu zu erwähnen. Hier kurz einige Beispiele. Seite 303: "Gott bestimmt die Sünde voraus, ..." Seite 303: "[Gott] verordnet, dass der Mensch aus eigenem freiem Willen sündigt." Seite 619: "Der Mensch ... wäre nicht in der Lage, Gott und sein Evangelium anzunehmen oder abzulehnen." Seite 651: "Während Gott einerseits die bösen Entscheidungen der moralisch frei handelnden Menschen verordnet, ..." Seite 652: "… und weil er [Gott] stets das Böse mit dem Ziel des Guten verordnet, …" Seite 653: "Die Lehre von der Vorherbestimmun oder Prädestination betrifft Gottes Beschluss, einige zur Errettung zu erwählen (Erwählung), und seinen Beschluss, andere zu übergehen und sie für ihre Sünden zu bestrafen (Verwerfung)." Seite 668: "Weil Gottes Ratschluss allumfassend ist, erstreckt sich die Lehre von der Vorherbestimmung nicht nur auf seine Entscheidung, einige zur Errettung zu erwählen, sondern auch auf seine Entscheidung, andere nicht zu erwählen und sie deshalb dem Verderben zu überlassen, das ihre Sünden verdienen." Seite 669: "Der Ratschluss der Verwerfung ist die freie und souveräne Entscheidung Gottes, … bestimmte Einzelpersonen zu übergehen, indem er sich entschied, seine errettende Liebe nicht auf sie zu richten, sondern stattdessen beschloss. sie für ihre Sünden zu bestrafen, und zwar um seine Gerechtigkeit gross zu machen." Seite 670: "Stattdessen lehrt die Schrift eine asymmetrische Endgültigkeit im Hinblick auf Erwählung und Verwerfung – das heisst, Während Gott tatsächlich sowohl die Errettung einiger als auch die Verdammnis anderer beschliesst, ..." Seite 672: "Schon die blosse Tatsache, dass es eine Kategorie von Personen gibt, die die Auserwählten gennant werden, beinhaltet notwendig, dass es eine Kategorie von Personen gibt, die nicht ausrwählt sind. Die Entscheidung, nicht zu erwählen, ist in sich selbst bereits eine entscheidende Wahl." Der Ausdruck "doppelte Prädestination" wird wohl tunlichst vermieden, dafür wird die sog. Lehre vom "Ratschluss der Verwerfung" eingeführt. Man muss den Autoren wenigsten zu gute halten, dass sie Thema zu Ende gedacht haben! Die meisten Autoren, welche einen sog. "50% Calvinismus" vertreten, wollten diese logische Konsequenz ihrer Haltung doch lieber nicht auf Papier bringen. Ich überlasse es dem geneigten Bibelleser selbst, sich ein Urteil über obige Zitate zu machen. Dazu gibt es unterdessen genügend Literatur, welche diese meiner Ansicht nach unbiblische Behauptung einer doppelten Prädestination wiederlegt (Lennox, Plock, Parkinson, Liebi, Hunt, etc.). Da dieser Standpunkt des "Ratschluss der Verwerfung" in diesem Buch nicht als eine von möglichen Ansichten präsentiert wird, sondern als biblische Lehre verkündet wird, kann ich dieses Buch nicht empfehlen und hoffe, dass damit nicht noch mehr Konfusion unter den Gläubigen entsteht. Noch ein Gedanke. Ich kann nicht nachvollziehen, dass dieses Buch so stark empfohlen und angepriesen wird. Entweder wurde es nicht gelesen, oder aber sie vertreten auch die Lehre der doppelten Prädestination! Dass Brüder wie Alois Wagner und Benedikt Peters diese Übersetzung ermöglichten, schmerzt mich persönlich sehr, da sie in meinen jungen Jahren als Gläubiger wichtige Vorbilder waren. In Erwartung Seines baldigen Kommens!