Effektives Bibelstudium
Artikel-Nr | 190602000 |
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ISBN | 978-3-7655-0602-4 |
Verlag | Brunnen |
Seiten | 384 |
Erschienen | 26.10.2015 |
Artikelart | Hardcover, 14 x 21 cm |
Bibellesen ist spannend - wenn man die Texte richtig versteht und weiß, wie sie auszulegen und anzuwenden sind.
Die Bibel - ein Buch mit sieben Siegeln? Dieses altbekannte Vorurteil wird auf jeder Seite dieses Buches widerlegt. Bibellesen wird spannend, wenn man die Texte richtig versteht und weiß, wie sie auszulegen und anzuwenden sind. Was hat der Text seinen ursprünglichen Lesern gesagt? Und was bedeutet er für uns heute? Um diese zwei Fragen zu beantworten, muss man wissen, was für einen Text man vor sich hat: Ein Gedicht ist kein historischer Bericht, und ein historischer Bericht ist kein für alle Zeiten verbindlicher Gesetzestext. Evangelien, Gleichnisse, Offenbarung - "Effektives Bibelstudium" stellt die verschiedenen Textgattungen der Bibel vor und zeigt anschaulich, wie sie zu verstehen sind. Das Buch, das man braucht, um die "sieben Siegel" der Bibel zu brechen - damit Bibellesen Freude bringt und nicht in die Irre führt.
Überarbeitete Neuauflage 2015
Autor: | Gordon Fee, Douglas Stuart |
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01.10.21 16:33 | Daniel Z.
Eher nicht zu empfehlen, oder kritisch lesen!
Gorden Fee war unter anderem durch seine Schriften ein Wegbereiter für den Niedergang einiger evangelikaler Bibelschulen. In seinem hermeneutischen Ansatz geht er leider zu weit und ermutigt dazu Bibelstellen im kulturellen Kontext auszulegen (was an und für sich nicht verkehrt ist) - allerdings, wenn die bibl. Argumentation sich z. B. auf die Schöpfungsordnung beruft, ist ein kulturelles Argument hinfällig.
13.07.20 15:31 | Henrik Mohn
Tauche ein in Gottes Wort
In „Effektives Bibelstudium“ zeigen die Autoren auf, dass dem nicht so ist. Vielmehr wird Bibellesen spannend, wenn man die Texte richtig versteht und weiß, wie sie auszulegen und anzuwenden sind. Hierzu nehmen die Akademiker den Leser mit auf eine Entdeckungsreise zur Entschlüsselung der biblischen Texte. Als Ausgangsbasis dienen hierzu zwei Leitfragen:
Was hat der Bibeltext seinen ursprünglichen Lesern zu sagen und welche Bedeutung hat er für uns heute?
Um diese zu beantworten, ist es wichtig zu wissen, was für einen Text man vor sich hat.
In den 13 Kapiteln beleuchten die Autoren die verschiedenen Textgattungen der Bibel und zeigen anschaulich, wie diese zu verstehen sind. Die ersten beiden Kapitel verstehen sich als eine Art Einführung, die Fachbegriffe wie Exegese und Hermeneutik erklärt und auf die Notwendigkeit einer guten Bibelübersetzung aufmerksam macht. Gerade im Bereich der Übersetzung ist der vermittelnde Stil der Autoren hervorzuheben. „Das Problem bei der Beschränkung auf nur eine Übersetzung, sei sie auch noch so gut, liegt darin, dass man auf die speziellen exegetischen Entscheidungen dieser Übersetzung festgelegt ist, als sei sie selbst Gottes Wort“ (S. 39). In den zwei sich anschließenden Kapiteln widmen Fee/Stuart ihre Aufmerksamkeit den Briefen des Neuen Testamentes und betonen die Berücksichtigung des Zusammenhanges und gehen auf hermeneutische Fragen ein. Auch hier ist der vermittelnde Ansatz zu befürworten, denn beide verweisen darauf, „dass nicht einmal die Theologen alle Antworten kennen“ (S. 87). Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit dem richtigen Gebrauch der Erzählungen im Alten Testament. Erhellend ist dabei der Verweis auf die drei Ebenen der Erzählung (Gottes universaler Plan – Geschichte des auserwählten Volkes – Einzelgeschichten). Anschließend wird die Apostelgeschichte als historischer Präzedenzfall besprochen. Hierbei wird zu einem vorsichtigen Umgang mit Analogien geraten und betont, sich mit der Abfassungsabsicht des Verfassers Lukas vertraut zu machen. Darauf folgt die Auseinandersetzung mit der Textgattung Evangelium, bevor der Umgang mit Gleichnissen dargestellt wird. Die nächsten vier Kapitel thematisieren alttestamentliche Textgattungen wie Gesetzestexte, Prophetenworte, die Psalmen und die Weisheitsliteratur. Als hilfreich zum Umgang mit Gesetzestexten ist die sechs Punkte umfassende hermeneutische Richtlinie der beiden Autoren herauszustellen. Das letzte Kapitel widmet sich dem letzten Buch der Bibel. Wie bei den Prophetenbüchern, so sind auch die Bilder der Offenbarung mit aller gebotenen Vorsicht auszulegen. „Bis Christus kommt, leben wir die Zukunft im „Schon jetzt“ aus, und zwar durch das gehorsame Hören auf sein Wort“ (S. 357). Der Anhang gibt Empfehlungen von Seiten der Autoren zur Beurteilung und Verwendung von Kommentaren zur Bibel.
Lobenswert ist der Ansatz, den die Verfasser in ihren Ausführungen verfolgen: „Das Ziel einer guten Auslegung besteht nicht in der Einmaligkeit; es geht nicht darum, etwas zu entdecken, das bisher noch niemand gesehen hat. […] Das Ziel einer guten Auslegung besteht einfach darin, zur eigentlichen Bedeutung des Textes zu gelangen – zu der von dem Verfasser beabsichtigen Bedeutung “ (S. 20).
So zeigt sich nach der Lektüre, dass die Bibel alles andere als ein Buch mit sieben Siegeln ist. Durchweg gehen die Verfasser auf exegetische und hermeneutische Problematisierungen ein und zeigen so die Relevanz der jeweiligen Schreibaufsicht auf, damit man den Bibeltext auslegt, ohne ihm etwas überzustülpen oder eigene Ansichten hineinzuinterpretieren. Der gehalt- und wertvolle Inhalt wird zudem mit einer verständlichen Sprache versehen. Sie unterstützt den Leser die Aspekte, Entfaltungen und Impulse aufzunehmen und für sich anwendbar zu machen.
Insgesamt eignet sich das Buch für jeden Christen, der seine Bibel besser verstehen möchte. Vor allem Studenten an Hoch- und Bibelschulen sollten regen Gebrauch von den Ausführungen machen, denn Fee/Stuart liefern gehaltvolle Argumente, um der Bibel vertrauen zu schenken und sie nicht theologisch auseinanderzupflücken. Professor Christoph Stenschke ist zuzustimmen, wenn er meint, dass das Buch „die wahrscheinlich beste deutschsprachige Anleitung zum Bibellesen“ darstellt. Daher sollte es in keiner Bibliothek und keinem Privathaushalt fehlen.
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