John Wesley
die Große Erweckung in England
Artikel-Nr | 256677000 |
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ISBN | 978-3-86699-677-9 |
Verlag | CLV |
Seiten | 320 |
Erschienen | 26.10.2023 |
Artikelart | Hardcover, 14 x 21 cm |
Er war zwar klein von Gestalt, aber seine Energie und sein Tatendrang waren schier unerschöpflich. Unzähligen Menschen auf den Straßen und Marktplätzen Englands verkündigte er das Evangelium: John Wesley (1703-1791).
Die "Große Erweckung" in England, deren Werkzeuge vor allem John Wesley und George Whitefield waren, hat sowohl das geistliche wie auch das moralische und soziale Leben Englands im 18. Jahrhundert enorm verändert. Selbst Historiker urteilen, dass England dadurch eine Revolution wie die in Frankreich erspart geblieben ist. Die Hingabe dieses Mannes, seine Liebe zu Jesus Christus und zu den Verlorenen, sein Umgang mit Zeit und Geld, der rastlose Einsatz für die Armen und Benachteiligten der Gesellschaft, die sich selbst nicht schonende Aufrichtigkeit, seine Bereitschaft, zu jeder Zeit und auch in lebensgefährlichen Situationen das Evangelium zu predigen, sind so vorbildlich, dass man seine Schwächen gerne mit dem Mantel der Liebe zudeckt.
John Pollock – bekannt als Autor historischer Biografien – hat ein hervorragendes Porträt dieses außergewöhnlichen Mannes gezeichnet. Gute Biografien wie diese erweitern den Horizont, bieten zeitlos gültige Maßstäbe, an denen man sich messen kann, demütigen und ermutigen zugleich und helfen mit, auch gegenwärtige theologische Entwicklungen und Auseinandersetzungen selbstkritisch zu beurteilen.
C.H. Spurgeon über John Wesley:
"Während ich viele der Lehren verabscheue, die er predigte, ich doch für den Mann selbst eine Verehrung habe, die keinem Wesleyaner nachsteht ... Der Charakter von John Wesley steht – erhaben über alle Unterstellungen – für Selbstaufopferung, Eifer, Heiligkeit, und Gemeinschaft mit Gott; er lebte weit über dem allgemeinen Niveau gewöhnlicher Christen, und war einer von denen, 'deren die Welt nicht wert war'".
Autor: | John Pollock |
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03.03.24 21:25 | Thimo
Ein kurzweiliges Lebensbild über einen der bekanntesten Erweckungsprediger
Wenige Menschen haben einen solchen Einsatz zur Verbreitung des Evangeliums an den Tag gelegt wie John Wesley. Man geht davon aus, dass der Erweckungsprediger zwischen 40.000 und 50.000 Predigten gehalten hat. Auch durch seinen Einfluss wurde Großbritannien nachhaltig verändert. Seine Schaffenskraft und seine Disziplin, gerade auch was sein Streben nach praktischer Heiligung angeht, sprechen viele Christen auch heute noch an.
Pollock untergliedert seine Biografie in drei Teile. Im ersten Teil beschreibt er den Weg Wesleys zum Heil. Hierbei fällt auf, dass der Autor diesen Weg bis zum Zerbruch seines Lebens mit dem Ziel sündloser Vollkommenheit beschreibt. Zwar betont Wesley auch später noch in den Auseinandersetzungen mit seinem Freund George Whitefield diesen fragwürdigen Perfektionismus. Allerdings gelangt er nach einer langen Zeit und innerlichen Kämpfen zu der Überzeugung, dass Gott die Erlösung durch Jesus Christus bewirkt hat und jedem Gläubigen im Moment der rettenden Glaubensannahme die Sünden weggenommen hat (Beginn des zweiten Teils). Besonders beeindruckt und beeinflusst wurde Wesley in dieser Zeit von einem jungen Herrnhuter namens Peter Böhler, der in seiner fröhlichen und befreiten Art das Evangelium der freien Gnade ruhig und ohne Scheu immer wieder den älteren Wesleys verkündigte. Interessant ist hierbei, dass Wesley dieses befreiende Evangelium einem zum Tode verurteilten Häftling verkündigte, der dann in völligem Frieden starb, während Wesley selber noch nicht so weit war.
Viele Stationen von Wesleys Leben werden danach beschrieben, wobei der Autor sich auf das Wesentliche konzentriert. Die neue Methode der Verkündigung in Freiversammlungen wird ebenso beschrieben wie die Konflikte der Brüder Wesley u.a. mit Whitefield und seinem calvinistischen Verständnis von der Rettung, aber auch mit Kritikern dieser neuen und erweckten Bewegung.
Unglücklich müssen Wesleys Erfahrungen im Liebesleben bewertet werden. Im Gegensatz zu seinem Bruder Charles, der eine glückliche Ehe führen durfte, wurde John Wesley mehrfach bitterlich enttäuscht. Einmal wurde er bewusst von einer Frau getäuscht, ein anderes Mal heiratete ein Mitarbeiter Hals über Kopf seine wohl echte Liebe und schließlich führte John Wesley eine sehr unglückliche Ehe mit Molly, von der er sich später trennte.
Das Buch ist kurzweilig geschrieben und stellt eine bedeutende Persönlichkeit der Kirchengeschichte mit ihren Schwächen und Niederlagen, aber auch mit ihren geistlichen Siegen, Früchten und Segnungen dar. Bei aller berechtigten Kritik an der Lehre der sündlosen Vollkommenheit spricht das disziplinierte Streben nach praktischer Heiligung an. Ebenso darf nicht vergessen werden, wie wichtig für Wesley und viele andere die Erkenntnis war, dass die Gewissheit der Sündenvergebung nicht am Ende eines disziplinierten Lebens, sondern zum Zeitpunkt der rettenden Glaubensannahme erfolgte.
Wer nach dieser Biografie Freude hat, sich weiter mit der Zeit der Großen Erweckung zu beschäftigen, dem sei die Biografie über George Whitefield von Benedikt Peters ebenfalls empfohlen.
13.01.24 14:42 | Dirk
Eine bemerkenswerte, objektive Biografie, spannend zu lesen bis zum Schluss.
Das neue Buch „John Wesley“ des Autors John Pollock ist zugleich eine Biografie über den bekannten Prediger als auch ein sachlicher, historischer Bericht zur „Großen Erweckung“ in England. Das Buch ist in einer Reihe von Biografien von unterschiedlichen Autoren erschienen.
Was mich vielleicht am meisten bei dieser Biografie fasziniert hat, ist, dass der Autor es geschafft hat, das Leben von John Wesley auf „nur“ 320 Seiten festzuhalten und dabei genauso kleine Details zu beschreiben, wie auch das große Zeitgeschehen der Erweckung nicht aus den Augen zu verlieren. 320 Seiten mag jemand vielleicht schon als viel betrachten, wer aber das Lebenswerk von John Wesley kennt, weiß, dass der Autor sich auf Wesentliches beschränken musste und doch scheint nur wenig nicht erwähnt zu sein. Jedenfalls hat John Pollock eine sehr umfassende und umfangreiche Recherche betrieben, um nichts Wichtiges aus dem Leben und der Zeit dieses Predigers außeracht zu lassen.
Wolfgang Bühne hat ein interessantes Vorwort zur deutschen Ausgabe geschrieben. Im Gegensatz zu ihm empfand ich die ersten 100 Seiten aber nicht langweilig. Klar sind die theologischen Diskussionen und Widersprüche im zweiten Teil interessant und spannend zu lesen, aber meiner Meinung nach ist es auch immer wichtig, mehr über die Kindheits- und Jugendjahre zu erfahren, nicht nur der Erlebnisse wegen, sondern auch um die prägenden Erfahrungen aus der Ursprungsfamilie kennenzulernen. Auch ein John Wesley wäre nicht ein John Wesley, sollte man nichts über die prägende Erziehung durch seine Eltern oder auch seine Stellung in der Familie wissen. Also ja, man sollte den ersten Teil auf keinen Fall überspringen. Im zweiten und dritten Teil wird es dann natürlich aus theologischer Sicht gesehen interessanter. Mich hat begeistert, wie John Pollock es geschafft hat, die gegensätzlichen Ansichten, die geistigen Erfahrungen von John Wesley und George Whitefield, aber auch die von Charles Wesley ohne Wertung darzustellen. Im Gegensatz zu manchen heutigen theologischen Diskussionen scheint es hier noch viel mehr um Liebe und Respekt als Christen und aus biblischer Sicht zu gehen. Und das ist wirklich großartig, dass man eine andere Meinung vertreten kann und doch den anderen als Bruder im Herrn anerkennt. Ja, sogar darüber weint, wenn dem nicht so wäre. Mir hat sehr zugesagt, dass der Autor so objektiv in seiner Darstellung geblieben ist, denn so hat man als Leser die Freiheit sich seine eigene Meinung zu bilden. Ich persönlich habe auch meine Schwierigkeiten mit einigen Ansichten John Wesleys, aber es spricht auch sehr für ihn, wie er persönlich um den rechten Glauben gekämpft hat und das wird hier gut herausgearbeitet. Nichtsdestotrotz bleibt er ein herausragender Prediger und Kämpfer für den Herrn.
Historisch betrachtet kommen auch die Schilderungen der damaligen Lebensumstände nicht zu kurz und man kommt schnell zu dem Eindruck, dass die Welt damals bereit war für die große Erweckung. Die Frage bleibt, ob wir heute nicht wieder an dem gleichen Punkt stehen wie damals…
Eine großartige, gelungene Biografie, die ich sehr gerne weiterempfehle. Ich werde mir in diesem Jahr bestimmt auch noch die Biografie von George Whitefield von Benedikt Peters zu legen, die in der gleichen Reihe erschienen ist, einfach um dessen Ansichten besser verstehen zu können.
20.10.17 09:46 | Wolfgang Bühne
Dankbar für Biographien wie diese
Da die wenigen Biographien über John Wesley in deutscher Sprache bereits viele Jahre vergriffen sind, können wir sehr dankbar sein, dass diese sehr gute, spannende und leicht lesbare Neuauflage von John Pollock wieder aufgelegt wurde.
Ich kann nur unterstreichen: "Gute Biographien wie diese erweitern den Horizont, bieten Maßstäbe, an denen man sich messen kann, demütigen und ermutigen zugleich und helfen mit, auch derzeitige theologische Streitpunkte und Auseinandersetzungen selbstkritischer zu beurteilen."