Artikel-Nr | 176336000 |
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ISBN | 978-3-945716-36-6 |
Verlag | Betanien |
Seiten | 130 |
Erschienen | 27.04.2017 |
Artikelart | Paperback, 14 x 21 cm |
Dieses Buch ist ein Band der Reihe "9 Merkmale gesunder Gemeinden", die jeweils eines dieser Merkmale behandeln. Dieser Band erklärt von der Bibel her, warum Gemeindemitgliedschaft richtig und wichtig ist und wie sie schriftgemäß praktiziert wird.
"Gott will die Verbindlichkeit von Gemeindemitgliedschaft. Dieses Buch überzeugt mit biblischen Argumenten und motiviert die Unentschlossenen." Matthias Lohmann, Pastor der FEG München-Mitte und Vorsitzender von Evangelium21
"Kurz und bündig, erfrischend, unterhaltsam und vor allem biblisch: Dieses Buch bietet die Erklärung und Verteidigung von Gemeindemitgliedschaft, die Sie gesucht haben." Mark Dever, Hauptpastor der Capitol Hill Baptist Church in Washington, DC
"Praktisch, überzeugend, bibeltreu. Jonathan Leeman erinnert uns daran, dass verbindliche Gemeindemitgliedschaft nicht optional, sondern obligatorisch ist. Das Buch ist schlagkräftig und provokant, doch gleichzeitig ist es durchdrungen vom Evangelium der Gnade." Thomas Schreiner, Professor für Neues Testament
"Wir leben in einer Zeit, in der wir in Sachen Gemeinde denken und entscheiden, als wären wir Konsumenten in einem Restaurant. Wir müssen dringend aus diesem Tiefschlaf des Konsumdenkens aufgeweckt werden. Dieses Buch ist der nötige Weckruf, um Gemeinde-Konsumenten wieder zu aktiv Beteiligten am Evangelium zu machen." Darrin Patrick, Pastor in St. Louis, Missouri und Autor
Autor: | Jonathan Leeman |
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3.5 von 5 Sternen
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13.07.20 15:36 | Henrik Mohn
Du bist Teil der Ortsgemeinde
Nicht selten wird der Glaube auf eine rein persönliche Beziehung zu Jesus gegen die sichtbare Gemeinde und ihr gemeinschaftliches Leben ausgespielt. In einem Gespräch äußerte jemand: „Glaube ist auch in den eigenen vier Wänden möglich, eine Gemeinde verbindlich zu besuchen, benötige ich nicht.“ Das ist eine immer häufiger anzutreffende Einstellung so manches Christen. Der Zeitgeist der Individualisierung und Privatisierung macht auch vor Gläubigen nicht Halt. Jonathan Leeman geht dieser und weiterer Aspekte zu dem Thema in seinem Buch „Gemeindemitgliedschaft“ nach.
Schon im Vorwort betont Michael Horton: „Die Gemeinde ist nicht lediglich eine weitere Organisation von Ehrenamtlichen wie etwa die Pfadfinder – sie ist eine repräsentative Landesbotschaft des Königsreichs Christ“. Und so möchte Leeman dem Leser verdeutlichen, was Gemeindemitgliedschaft ist, weil sie etwas anderes ist, als man denkt. „Wenn Sie die biblische Sicht von Gemeindemitgliedschaft erfassen, wird das Ihre gesamte Auffassung vom Christsein verändern“.
In seinen Ausführungen zielt Leeman darauf ab, anhand fünf großer Gedanken die gesamte Sicht von Gemeinde darzustellen. Die nachfolgenden Zitate aus dem ersten Kapitel zeigen das Gesamtverständnis auf:
· „Die Bibel richtet die Ortsgemeinde als Ihre höchste Autorität auf Erden ein, was Ihre Nachfolger Christi und Ihre Bürgerschaft in Christi jetzigem und zukünftigem Reich betrifft.“
· „Die lokale Gemeinde repräsentiert das gesamte Volk Gottes unter der Herrschaft Christi, das am Ende der Geschichte gesammelt werden wird.“
· „Die Ortsgemeinde ist eine Botschaft innerhalb der jetzigen Welt, die Christi zukünftiges Königreich und seine kommende universelle Gemeinde repräsentiert.“
· „Ein Gemeindemitglied ist eine Person, die offiziell und öffentlich vor der Welt als Christ anerkannt wurde, und gleichzeitig jemand, der dieselbe Autorität teilt, andere Christen seiner Gemeinde offiziell zu bestätigen und zu beaufsichtigen.“
· „Christen treten Gemeinden nicht bei, sie ordnen sich ihnen unter.“
Die nachfolgenden sieben Kapitel widmen sich dann praktischen Fragestellungen basierend auf den fünf Kernsätzen. Zunächst zeigt Leeman das neutestamentliche Verständnis von Mitgliedschaft auf, indem er die erste Gemeinde in Jerusalem anhand der Beschreibungen aus der Apostelgeschichte analysiert. Hier arbeitet er zehn Punkte heraus und kommt zu der Gesamterkenntnis: „Christsein heißt, zu einer Gemeinde zu gehören“. Davon ausgehend blickt er nächsten Kapitel auf die Begriffe „Gemeinde“ und „Gemeindemitglied“. Gemäß seinem baptistischen Verständnis zeigt der Autor dann auf, dass die Gemeinde eine Gruppe von Christen, eine regelmäßige Versammlung, ein gemeindeweites Ausüben der Bestätigung und Beaufsichtigung mit dem Ziel Christus und seine Herrschaft offiziell auf der Erde zu repräsentieren und sich in seinem Namen zu versammeln sowie das Praktizieren von Predigten sowie Taufe und Abendmahl ist. Die Gemeindemitgliedschaft ist demzufolge „eine formelle Beziehung zwischen der Gemeinde und dem Christen, die vonseiten der Gemeinde durch Bestätigung und Beaufsichtigung der Nachfolge des Christen charakterisiert ist, und vonseiten des Christen von seiner Unterordnung ihr gegenüber, indem er seine Nachfolge innerhalb der Fürsorge der Gemeinde auslebt“. Anhand verschiedener Metaphern verdeutlicht Leeman dann, dass es nichts Vergleichbares auf der Erde gibt und motiviert jeden Christen zurück zur Realität der Bibel zu gelangen. Hierzu legt er dem Leser zwölf Punkte vor, warum Gemeindemitgliedschaft wichtig ist. Um ein Gemeindemitglied zu werden betont der Autor Glaube, Buße und Taufe. Solche Glieder der Gemeinde haben sich anhand von acht Punkte dieser unterzuordnen. Die Kraft dazu schöpft der Einzelne aus dem Vorbild des „Helden Jesu“. Denn entgegen der Welt, hat sich der biblische „Held“ Gottes nicht für eine wunderbare Jungfrau eingesetzt, sondern für eine Frau, „die die Bibel mit einer Hure vergleicht. Und dann ruft dieser Held alle, die er gerettet hat, dazu auf, sich eben dieser Ex-Hure unterzuordnen – der Braut, die dennoch geschmückt wird, der Gemeinde“. Kapitel sieben greift nun das Thema der Gemeindezucht auf, wobei hier nur skizzenhaft das Thema aufgegriffen wird. Es empfiehlt sich das Buch „Gemeindezucht“ von Leeman dazu zu lesen, um mehr praktische Impulse für ein sensibles, aber wichtiges Thema, zu erhalten. Im vorletzten Kapitel wimdet sich der Autor einem heißen Thema. In so manchen evangelikalen Kreisen wird die „Einheit des Leibes“ für den Globus betont. Was in Gemeinde A gilt, muss auch in Gemeinde B gelten. Grundsätzlich befürwortet der Autor diese Sichtweise. „Mitgliedschaft wird überall gleich aussehen, weil die von Jesus eingesetzte Ortsgemeinde aus ihren Mitgliedern besteht. Und Jesus gab jeder Gemeinde überall auf der Welt dieselben Werkzeuge, um denselben Auftrag auszufüllen“. Allerdings stehen Gemeinden an unterschiedlichen Orten vor verschiedenen Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen. Das Schlusswort betont die Liebe zueinander und unter den Gemeindemitgliedern.
Leeman gelingt es eine ausgewogene Mitte zwischen einem ungebändigten Individualismus und gesetzlichem Autoritarismus zu finden. Seine Antwort auf die Extreme ist die Königsherrschaft Christi, die als Gegenmittel den beiden Pole gegenübergestellt wird. Der Herr Jesus „herrscht über uns, um uns zu retten, und rettet uns, um über uns zu herrschen“. Dem Autor zufolge richtet sich die Ausarbeitung an „den durchschnittlichen Gemeindebesucher, Gemeindeangehörigen und Gemeindeleiter, der bei diesem Thema bisher mit der Masse mitgeschwommen ist“.
Der Rezensent ist kein Baptist und teilt daher nicht alle Ansichten des Autors, ist jedoch von dem Inhalt überzeugt und hält diesen für bedeutsam in einer immer mehr von Social Distancing geprägten Welt, auch in den evangelikalen Kreisen. Von daher ist diese wichtige Publikation ein gelungener Wegweiser, dem es gelingt, die theoretischen Aspekte des Themas auf den Boden biblisch fundierter Argumentation zu stellen.
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