Artikel-Nr | 176337000 |
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ISBN | 978-3-945716-37-3 |
Verlag | Betanien |
Seiten | 144 |
Erschienen | 03.03.2017 |
Artikelart | Paperback, 14 x 21 cm |
Dieses Buch ist ein Band der Reihe "9 Merkmale gesunder Gemeinden", die jeweils eines dieser Merkmale behandeln. Dieser Band entfaltet aus der Bibel den lehrmäßigen Rahmen der Gemeindezucht und erklärt deren praktische Anwendung.
"Ein scharfsinniger und wichtiger Leitfaden zum gesunden Gemeindebau, zu dem auch die Ausübung unserer ganz besonderen christlichen Verantwortung zählt - erziehende und maßregelnde Liebe in Form von Gemeindezucht. Wer eine gesunde Gemeinde erstrebt, wird enorm von diesem Buch profitieren." Paige Patterson
"Leeman lüftet die schmutzige Wäsche unseres Lebens und zeigt, wie sie gewaschen werden kann. Dieses Buch wird Ihnen auf jeden Fall helfen. Knapp und biblisch, weise und praktisch – das ist das Buch über Gemeindezucht, das wir gesucht haben." Mark Dever
"Eine der heute am häufigsten vernachlässigten Gemeindeaktivitäten ist der Dienst der liebevollen, mutigen und befreienden Gemeindezucht. Dieses Buch bietet einen klaren Blick auf und praktische Anleitungen für diesen unverzichtbaren Aspekt des Zusammenlebens als Leib Christi. Ich habe erlebt, wie zahlreiche Menschen in Gemeindein, die diese Prinzipien praktiziert haben, von Sünde befreit wurden. Ich bete dafür, dass viele Gemeinden wieder entschlossen zu diesem Dienst der Wiederherstellung zurückkehren." Ken Sande
Autor: | Jonathan Leeman |
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3 von 3 Bewertungen
2.33 von 5 Sternen
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13.07.20 16:24 | Henrik Mohn
Heißes Eisen mit praktischen Tipps
Vielerorts wird heute betont, dass es beim Christsein um „einfach nur glauben“ und „bedingungslose Liebe Gottes“ geht. Mancherorts vernimmt man noch die leise Praxis dessen, was unter „Gemeindezucht“ verstanden wird. Dieses heiße Eisen greift Jonathan Leeman, Mitglied der Capitol Hill Baptist Church in Washington D. C., in seinem Buch mit dem gleichnamigen Titel auf.
Zu Beginn erfährt der Leser sofort die Stoßrichtung der Ausarbeitung. So versteht Leeman sein Buch nicht als Argumentationshilfe, um von der Notwendigkeit der Gemeindezucht zu überzeugen. Vielmehr möchte er denjenigen helfen, die davon bereits überzeugt sind, um ihnen Impulse an die Hand zu geben, wann und wie Gemeindezucht auszuüben ist. „Gemeindezucht ist in ihrer sowohl formenden als auch korrektiven Funktion eine Konsequenz des Evangeliums“. Und hierbei richtet sich Leeman nicht nur an Matthäus 18 aus, sondern versucht einen theologische Rahmen aufzuzeigen, „der sich aus der Vielzahl der unterschiedlichen Ansätze ergibt“. Dieser Ansatz gibt Gemeindeleitern Hilfestellung, um sich mit der endlosen Vielfalt an Umständen und Sünden auseinanderzusetzen, für die es in der Bibel keine passenden Beispiele gibt.
Das Buch ist dabei in drei Bereiche unterschiedlicher Länge gegliedert. Im ersten Teil widmet sich der Autor der Fragestellung nach den biblischen Grundlagen der Gemeindezucht. Dabei liegt es ihm am Herzen schon frühzeitig auf die Notwendigkeit, die Praxis aber auch die Wiederherstellung zu sprechen zu kommen. Erhellend ist dabei, dass Leeman eine Verbindung zwischen Matthäus 18 und 1. Korinther 5 schafft. Paulus‘ Aussagen beginnen dort, wo Jesu Handlungsanweisungen enden. Die durchgehend praxisbezogene Ausrichtung der Erläuterungen ist lobenswert.
Diese wird im zweiten Teilbereich nun noch mehr in die Praxis überführt, da Leeman nun sieben konkrete Fallbeispiele anhand des von ihm entworfenen theologischen Rahmens bespricht. Dabei handelt es sich nicht um fiktive Beispiele, sondern um Fälle, die aus realen – natürlich anonymisierten - Situation entstammen. Die dargestellten Entscheidungen und Handlungsweisen verstehen sich nicht als "in Stein gemeißelt". Dennoch bieten sie Betroffenen und Handelnden den bestmöglichen Versuch, den in Kapitel 1 bis 4 aufgezeigten theologischen Rahmen des Evangeliums konkret anzuwenden.
Im kürzesten, dem dritten Teil, gibt der Verfasser konkrete Handlungsanweisungen an Gläubige, die in der Gemeindeleitung oder dem pastoralen Dienst stehen. „Bevor ein Pastor konkrete Gemeindezucht ausübt, muss er erst eine Reihe vorbereitender Schritte gehen“. Dabei sind zwei Komponenten von Bedeutung. Zunächst einmal muss eine klare Lehre aus der Bibel zur Praxis erworben werden und es bedarf einer klaren Gemeindestruktur, um Zuchtmaßnahmen durchzuführen. Hervorzuheben sind die Gemeindezucht-Checkliste für Pastoren und die 22 typischen Fehler am Ende des Kapitels, die abermals eine große Hilfe sind, um vor falscher Gemeindezucht bewahrt zu bleiben.
Das vorliegende Buch ist kein leichtes, da es ein ernstes Thema anspricht. Nichtsdestotrotz ist der Dienst der liebevollen, mutigen und befreienden Gemeindezucht einer der am häufigsten vernachlässigten Dienste in der Gemeinde. Leeman hat mit seinen knappen, biblischen, weisen und praktischen Ausführungen einen scharfsinnigen und wichtigen Leitfaden zum gesunden Gemeindebau vorgelegt, der vor allem leitenden Gemeindemitgliedern dringend ans Herz zu legen ist.
Mehr Rezensionen www.lesendglauben.de
05.03.20 12:34 | Philipp Nager
Über die Bibel hinaus
Der Autor erklärt nicht nur die Notwendigkeit von Gemeindezucht, sondern auch ihren Rahmen und ihre notwendigen Voraussetzungen. Dazu gehört für ihn eine richtige Sicht des Evangeliums, eine richtige Sicht über die Lehre von der Gemeinde, über Mitgliedschaft und über das Wann und Wie von Gemeindezucht. Leeman korrigiert unter anderem die gängige Sicht, die unter Gemeindezucht lediglich ein Ausschließen sieht. Sie beginnt viel früher in Form der gegenseitigen brüderlichen zwischenmenschlichen Korrektur und muss nicht sofort vor die Gemeinde gebracht werden. Voraussetzung ist die Umkehr der betreffenden Person. Positiv ist auch, dass die Gemeinde zuerst eine anständige Belehrung der Gemeindeglieder gewährleisten muss und auch Transparenz über das Vorgehen in einem Gemeindezuchtfall schaffen sollte, bevor Gemeindezucht geübt wird. An einigen Stellen geht Pastor Leeman allerdings über die Bibel hinaus. Vor allem dann, wenn er die notwendigen Voraussetzungen für Gemeindezucht schaffen möchte. Er schreibt: „Es ist ein Akt der Freundlichkeit, Menschen wissen zu lassen, an welchen Normen ihr Verhalten gemessen wird, bevor wir an ihnen Gemeindezucht üben. Ein Glaubensbekenntnis wird ihnen sagen, was sie glauben sollen. Eine Satzung sagt ihnen, wie Mitgliedschaft und Gemeindezucht gehandhabt werden.“ (S. 127) Dadurch werden allerdings schnell Bekenntnis und Satzung und nicht mehr die Bibel oberste Autorität in der Gemeinde werden. Auch wenn die Gemeinde ein Bekenntnis hat, darf dieses nicht zur obersten Norm werden und die Bibel als Mittel der Belehrung und Korrektur verdrängen. Der Schlachtruf „sola scriptura“ scheint bei dieser Form reformierten Glaubens allerdings nur theoretisch aber nicht praktisch umgesetzt zu werden. Des Weiteren möchte er von jedem Gläubigen die Unterschrift für eine „Einverständniserklärung“ einfordern um gegebenenfalls bei einer Klage wegen Ausschluss „vor Gericht beweisen“ zu können, „dass der Kläger die Gemeindestrukturen und Richtlinien kannte und diese bewusst als für sich bindend akzeptiert hat“ (S.128) Ein weiteres großes Defizit ist das häufige Fehlen von Belegstellen aus der Bibel. Leser, welche die Aussagen Leeman‘s gerne von der Bibel bewerten wollen, werden sich deshalb mit diesem Buch schwertun. Wenn er dann doch Bibelstellen verwendet, scheint er oft in der Auslegung des Bibeltextes den Literalsinn zu verfehlen oder diesen einfach nicht zu begründen. Auch hatte ich des Öfteren den Eindruck, dass das Buch an einigen Stellen die Art und Weise der biblischen Sprache zu verdrehen scheint. Es finden sich Vergleiche, welche völlig überspitzt wirken und die Terminologie der Bibel zu ändern scheinen. Beispiele: „Insbesondere hat er den Ortsgemeinden die Autorität übertragen, über die Schlüssel zum Reich Gottes zu wachen, indem sie die Taufe und das Abendmahl spenden…“. (S.37) „In Gewisser Hinsicht gleicht die Verbindung zwischen der Ortsgemeinde und deren Mitgliedern dem Ja-Wort in einer Trauung, weshalb eine Gemeindemitgliedschaft manchmal auch ein „Bund“ genannt wird.“ (S.38) „Die Mitgliedschaft in einer Gemeinde ist die Erklärung, Bürger im Reich Christi zu sein. Sie entspricht einem Personalausweis, einer offiziellen Verlautbarung aus dem Pressebüro des Reiches Christi. Sie ist die Erklärung, dass die bekennende Person ein offizieller, bestätigter, eingetragener, echter Repräsentant Jesu ist.“ (S.39) Fazit: Einige gute Ideen, jedoch nur sehr spärlich mit der Bibel begründet. In vielen Punkten fehlt völlig der biblische Beweis oder er geht gleich ganz über die Bibel hinaus. In einigen Punkten hat er sich eine Art der Sprache angewöhnt, die ganz anders redet als die Bibel. Insofern sollte dieses Buch nur von denjenigen gelesen werden, die gefestigt in der biblischen Lehre sind.
13.05.19 19:17 | Alexander S.
Fragwürdig!
Beim Lesen dieses Buches sind mir viele Fragen aufgekommen und mit vielen Aussagen des Autors kam ich nicht zurecht. Im Gegensatz zu meiner bisherigen Annahme, soll laut Leeman ein ungläubiger ausgeschlossen werden?! (z.B. S. 52). Außerdem spricht er beim Ausschluss nur vom Abendmahlsausschluss und auch sonst argumentiert er mir viel zu wenig Anhand von Bibelstellen. Es kommt vor, dass man unzählige Seiten liest, ohne dass auf eine einzige Bibelstelle verwiesen wird. Hier würde ich mir eine Rezension wünschen.
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