Dogmatik
Artikel-Nr | 819733000 |
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ISBN | 978-3-948475-33-8 |
Verlag | Sola Gratia |
Seiten | 544 |
Erschienen | 25.05.2021 |
Artikelart | Hardcover, 17 x 24,5 x 4,5 cm |
Die Dogmatik von Eduard Böhl (1836-1903) ist ein Handbuch für reformierte Theologie und gilt als die letzte umfassende Zusammenfassung des evangelischen Glaubens in der deutschen Sprache. Der Verfasser schreibt, dass er unmittelbar von der Heiligen Schrift ausgeht, um den biblischen Glauben darzustellen.
Böhl, Schwiegersohn des bekannten Pfarrers H.F. Kohlbrügge, stellte sich zeitlebens gegen den theologischen Liberalismus, so dass er als einer der letzten großen Hochschullehrer gilt, der sich dem orthodoxen (bibelgläubigen) reformiert-kirchlichen Bekenntnis verbunden sah.
Dieser neuen Edition der Dogmatik ist eine eigens verfasste Einführung vorangestellt, die von dem führendsten Kohlbrügge- und Böhl-Kenner Professor Willem Balke (1933-2021) speziell für diese Ausgabe verfasst wurde. Balke hat über viele Jahrzehnte an der Universität Amsterdam und der Karlsuniversität in Prag Theologie gelehrt.
Autor: | Eduard Böhl |
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12.01.22 15:47 | Henrik
Reformierte Theologie für Jedermann
Die Reformierte Theologie ist neuerdings wieder stärker vertreten. Doch was kennzeichnet sie? Eduard Böhl hat mit „Dogmatik“ ein Handbuch für reformierte Theologie verfasst, die als „letzte umfassende Zusammenfassung des evangelischen Glaubens in der deutschen Sprache“ gilt.
Wer ist der Autor?
Eduard Böhl (1836-1903) ist Schwiegersohn des berühmten Pfarrers H. F. Kohlbrügge. Er stellte sich schon zu Lebzeiten gegen den theologischen Liberalismus, so dass er als einer der letzten großen Hochschullehrer anzusehen ist, der sich dem bibelgläubigen, reformiert-kirchlichen Bekenntnis verbunden sah.
Worum geht es in dem Buch?
Nachdem Professor Blake Eduard Böhl als Dogmatiker vorgestellt hat, übernimmt der Verfasser selbst das Wort. Zunächst führt er dabei in den Begriff Dogmatik ein. Böhls Verständnis einer Dogmatik lässt sich wie folgt wiedergeben: „Die Dogmatik ist die lehrhafte und systematische Darstellung der Glaubenssätze, welche geschöpft werden aus der heiligen Schrift, unter der Kontrolle der Bekenntnisse der Kirche“. Die kurze Kritik der Erkenntnisquellen der neueren Dogmatiken hat an Aktualität wenig verloren und ist besonders vor dem Erstarken der liberalen Theologie richtungsweisend.
Anschließend beleuchtet Böhl was Theologie bedeutet und zeigt die Lehre der Bibel über den Menschen auf (Anthropologie). Danach wendet er sich der Soteriologie in zwei Bereichen zu. Im ersten stellt er die Lehre vom Erlöser nach seiner Person und seinem Werk vor, bevor er danach die Lehre der Aneignung der Erlösung durch den Heiligen bespricht. Abschließend geht der Verfasser auf die letzten Dinge (Eschatologie) ein.
Was gibt es Konstruktives?
Böhl ist in seinen Ausführungen gründlich, weil er sich analytisch und fragestellend einem Thema annimmt. Dies bedingt, dass er stellenweise ziemlich umfassende Gedanken formuliert, die sich in Bandwurmsätzen ausdrücken. Hier ist aktives Mitlesen gefragt und auch Mitdenken. Hinsichtlich Gottes Heilsgeschichte versteht Böhl Offenbarung 20 symbolisch und somit "gehört das tausendjährige Reich der laufenden Ära Christi an" und somit "leben wir mitten darin.
Wer sollte die Dogmatik lesen?
Nicht nur Befürworter der reformierten Theologie werden Nutznießer der Ausführungen sein, da Böhl v. a. für Freikirchlicher auch Argumentationen aus kirchlicher Perspektive miteinbezieht und somit der eigene Horizont geweitet wird.
Was macht die Dogmatik lesenswert?
Neben den reformierten Inhalten ist es u. a. die eigens für diese Ausgabe verfasste Einführung, die von dem führenden Kohlbrügge- und Böhl-Kenner Professor Willem Balke (1933-2021). Inhaltlich steht Böhl in der Tradition Luthers und Calvins und verfolgt eine hermeneutische Linie, die auf die Alte Kirche zurückgeht, insbesondere Tertullian und Augustinus. Für den Leser von heute ist es hilfreich zu lesen, wie mutig Böhl gegenüber Kritikern des Evangeliums Auftritt. Böhl steht für folgende Sichtweise vom Gottesbild: „Wer den Anfang verkehrt sieht, sieht zwangsläufig alles verzerrt. Wer in der Lehre vom Bild Gottes dem Menschen zu viel Wert beimisst, kann in der Lehre von der Heiligung den Menschen nicht mehr ohne Ruhm im Schoß Christi ruhen lassen, weil das Bild Gottes und die Heiligung untrennbar zusammenhängen“.