Gute Nachrichten für unseren Körper
Artikel-Nr | 271790000 |
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ISBN | 978-3-86353-790-6 |
Verlag | CV Dillenburg |
Seiten | 215 |
Erschienen | 25.03.2022 |
Artikelart | Paperback, 13,5 x 20,5 cm |
Spiegelt mein Körper mein wahres Ich wider? Und spielt er in meiner Beziehung zu Gott irgendeine Rolle? In Psalm 139 heißt es, der Körper sei "erstaunlich und wunderbar gemacht" – aber das würde nicht jeder so unterschreiben. Vielmehr verbinden viele ihn mit Einschränkungen, Schmerzen und einem permanenten Kampf gegen Versuchungen.
Sam Allberry zeigt, dass der Leib trotz all seiner Beschränkungen ein Geschenk Gottes ist. Er erforscht die zahlreichen Bibelstellen zu diesem Thema und gibt uns Hilfen, wie wir Geschlecht, Sexualität und Identität verstehen und besser mit Alter, Krankheit und Tod umgehen können.
Dieses Buch ist mutig und deutlich, aber gleichzeitig gnädig und warmherzig.
Autor: | Sam Allberry |
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11.07.22 09:52 | Thimo Schnittjer
Überraschende Erkenntnisse zur Einheit von Leib, Seele und Geist
Nach der deutschen Erstveröffentlichung von „Ist Gott homophob?“ hat der Verlag ein weiteres Buch des englischen Autors und Pastors in Kooperation mit dem Netzwerk Evangelium 21 herausgebracht. Allberry beschäftigt sich in drei Teilen (I: Erschaffene Körper, II: Gebrochene Körper, III: Erlöste Körper) mit dem biblischen Befund zu dem Leib.
Schon am Anfang fällt die Genauigkeit der Untersuchung auf, wenn der Autor die Menschwerdung Jesu als einen Akt begreift, in dem Jesus als Sohn Gottes tatsächlich zu einem menschlichen Körper werden musste (S. 15ff.) und diesen nicht nur anzog. In diesem Kapitel verdeutlicht er auch, wie wunderbar jeder menschliche Körper von Gott gemacht und dieser „an sich gut ist“ (S. 19).
Einer der wesentlichen Kerngedanken des Buches ist die identitätsstiftende Einheit von Leib, Seele und Geist. Nicht nur das Innenleben bestimmt demnach die Identität, sondern auch der Leib. So wie es der Autor ausdrückt: „Unser Körper kann nicht von dem getrennt werden, wer wir sind“ (S. 42). Er zeigt dann unter Hinweis auf Gen 1,27 auf, dass das Mann- und Frausein körperlich begründet ist, nicht psychologisch. Allberry folgert zutreffend, dass die Schrift die Binarität der Geschlechter niemals verwässert.
Etwas schwammig wirkt Kapitel 4 des Buches, wo der Autor insgesamt biblische Männlichkeit bzw. Weiblichkeit sehr allgemein als das definiert, „was auf natürliche Weise entsteht, wenn Männer und Frauen in Christus wachsen“ (S. 79).
Ansonsten fällt die gute Auseinandersetzung mit dem biblischen Befund auf. So stellt Allberry treffend dar, dass sexuelle Sünde anders als andere Sünde ist, da sie den Körper als Ganzes mit jemand anderem vereint (S. 111). Er kommt zu der wichtigen Schlussfolgerung, dass die Antworten auf die Probleme in unserem Körper nicht in unserem Körper selbst zu finden seien. Am Beispiel Jesu sei zu erkennen, dass nie jemand eine größere Dysphorie (das Empfinden, im falschen Körper zu sein) gespürt habe, als er für uns zur Sünde gemacht wurde (2Kor 5,21; S. 137).
Für Christen ist auch der dritte Teil des Buches relevant, in dem der Autor die Bedeutung des Leibes für die Heiligung hervorhebt. Er spricht konkret Themen wie Körperpflege, Sport, Disziplin oder Essen an und leitet ab, welche Bedeutung sie für die Nachfolge haben.
Abgesehen von einzelnen Schlussfolgerungen, bei denen man auch anderer Meinung sein kann, ist das Buch sehr zu empfehlen, weil es eine ausgesprochen solide biblische Darstellung zur Leiblichkeit des Menschen liefert. Viele Christen werden nach dem Lesen des Buches neu über die Bedeutung ihres Leibes nachdenken und hoffentlich die richtigen Schlüsse ziehen.
02.04.22 18:14 | Henrik
Theologie für unsere Zeit
Wir können keine sozialen Medien nutzen, uns etwas auf Netflic ansehen oder unsere digitale Tageszeitung lesen, ohne immer wieder auf diese Diskussion zu stoßen: Wer sind wir? Welche Bedeutung hat unser Körper? Wer Stellenausschreibungen liest, dem wird aufgefallen sein, dass die Vorgabe (m/w/d) mittlerweile zum Standard geworden ist. Doch was genau sagt Gott über unseren Körper? Sam Allberry geht in „Gute Nachrichten für unseren Körper“ auf die biblische Lehre über den Leib ein.
Wer ist der Autor?
Sam Allberry ist Pastor, Apologet, Autor und Redner. Aus seiner Feder stammen eine Reihe von Büchern, darunter „Warum kümmert es Gott, mit wem ich schlafe?“ und „7 Mythen über das Singlesein“. Zudem sagt er über sich selbst: „Dabei ist mir als jemandem, der mit Homosexualität lebt, biblisches Christsein zu einer wunderbaren Quelle von Freude und trist geworden“.
Worum geht es in dem Buch?
Allberry blickt durch die Linse des Evangeliums auf ein Thema, das in kultureller und geistlicher Hinsicht nie wichtiger gewesen ist: den Körper. „Ohne eine Theologie des Körpers ist das Evangelium nur ein gekürztes, unzureichendes Evangelium.“.
Im ersten Teil stellt der Autor dem Leser dazu vor, dass jeder Körper von Gott erstaunlich und wunderbar gemacht worden ist. Dabei betont er deutlich, dass Gott viel tiefer sieht als nur der Mensch, der sich oftmals nur für die äußere Hülle interessiert. Vehement verteidigt er zudem die Binarität der Schöpfungsordnung, denn Gott schuf den Menschen als Mann und Frau. „Die Schrift weigert sich, die Binarität der Geschlechter zu verwässern, auch wenn manche Menschen nicht ganz in dieses Schema passen.“.
Teil zwei stellt dann die Gebrochenheit des Körpers in den Blick des Lesers. Hierbei wird die Nichtigkeit des Materiellen betont und herausgearbeitet, weshalb der Leib der Sünde wegen tot ist. Insbesondere die Liebe Jesu und die Annahme durch das Kreuz werden dem Leser helfen, bei diesem emotionalen Thema die Kraft der guten Nachricht für sich persönlich zu erkennen. „Wirkliche körperliche Hoffnung finden wir nur in Christus!“.
Der dritte Teil lässt das Evangelium nun im erlösten Körper zum Wirken kommen, denn der Heilige Geist hat Wohnung im Gläubigen genommen und ihn somit zu einem Tempel Gottes gemacht. Fortan gilt es als Christ ein lebendiges Zeugnis für Jesus zu sein und dabei konsequent im Glauben voranzuschreiten, damit man selbst dem Bilde Christi immer ähnlicher wird. „In zu vielen Bereichen unserer Jüngerschaft haben wir unser Christsein von unserem Körper getrennt.“.
Wer sollte das Buch lesen?
Dieses Buch sollte sich auf dem Schreibtisch aller Gemeindeleiter, Pastoren, Jugend- und Teenieleiter sowie Eltern, Lehrer und Christen befinden, die sich eingehend mit der heute in der Gesellschaft herrschenden Verwirrung beim Thema Körper auseinandersetzen wollen. „Aber was auch immer unsere Gefühle uns zu sagen scheinen – wir müssen versuchen, dies im Lichte dessen zu bewerten, was wir hierzu in der Bibel sehen, statt zu versuchen, die Bibel so zu verändern, dass sie zu unseren Gefühlen passt.“.
Weshalb sollte man das Buch lesen?
Zunächst einmal bietet Allberry eine Theologie des Körpers, die sich nicht dem Zeitgeist, sondern allein der Schrift verordnet hat. Er kontextualisiert auch nicht und möchte Eisgese betreiben. Vielmehr folgt er dem einfachen Prinzip, die Schrift durch die Schrift auszulegen. Hervorzuheben ist, dass er als Autor unheimlich feinfühlig schreibt und dennoch klar in der Sache ist. Man spürt dem Autor an, dass er als homoerotisch empfindender Christ die Kraft des Evangeliums tagtäglich erlebt und in der Gottesfurcht lebt, wodurch er seine Begierden und Neigungen im Tode hält. Statt anzuklagen, möchte er vielmehr einladen, die Kraft des Kreuzes für den eigenen Körper zu entdecken. „Ich muss mir keine Gedanken machen, ob ich auch wirklich den letzten Tropfen Genuss aus diesem körperlichen Leben gequetscht habe. Wenn ich mich auf eine Ewigkeit freuen kann, in der ich die neue Schöpfung in einem auferstandenen Körper genießen darf.“