Das kommende Reich Gottes - Band 1
Artikel-Nr | 4111050 |
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ISBN | 978-3-96190-069-5 |
Verlag | CMV Hagedorn |
Seiten | 244 |
Erschienen | 08.02.2021 |
Artikelart | Hardcover, 14 x 21 cm |
"Endlich ein Buch, das die biblische Schau des kommenden Reiches Gottes überzeugend darstellt! Da man in evangelikalen Gemeinden fast ausnahmslos der Auffassung ist, als Gemeinde das Reich Gottes vorzubereiten und zu bauen, ist es notwendig, genau biblisch zu begründen, wie die göttliche Heilsgeschichte ablaufen wird. Dabei ist klar zu unterscheiden, was Gott seinem Volk Israel verheißen hat und verwirklichen wird, als auch was im Gegensatz dazu die Aufgabe und die Zukunft der neutestamentlichen Gemeinde als Leib Christi betrifft. Viele Christen singen landauf, landab "Jesus Christus herrscht als König" und in vielen neuen Liedern wird Jesus als König angebetet. Nicht nur die Zeugen Jehovas glauben, bereits im Reich Gottes zu leben. Auch in evangelikalen Kreisen spricht man von der Reich-Gottes-Arbeit und betet doch im Vater-unser "Dein Reich komme". Was lehrt die Bibel über das Reich Gottes und wo steht die Gemeinde?
"Ein sehr wichtiges Buch, das Andrew M. Woods hier vorlegt. Es gibt Durchblick und Überblick und zeigt, wie wir unsere Bibel mit Gewinn lesen können. Ich wünsche diesem Buch ein weite Verbreitung und eine segensreiche aufklärende Wirkung in den Gemeinde."
Eberhard Platte
"Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Es ist sauber recherchiert, die Gegenpositionen werden nicht verrissen oder verächtlich gemacht, und für jeden unvoreingenommenen Leser werden nachvollziehbare Schlüsse gezogen. Vor allem freut mich, dass die Bibel selber ausführlich zitiert wird, so dass das Wort Gottes selber seine ganze Kraft und Klarheit in dieser Frage entfalten kann."
Martin Vedder
Dr. Andrew Woods ist leitender Pastor der "Sugar Land Bible Church" und unterrichtet als Professor Bibelkunde und Theologie am "College of Biblical Studies" in Houston.
Weitere Bände sind in Vorbereitung:
Band 2: "Warum sagen manche, dass das Reich Gottes schon gegenwärtig sei?"
Band 3: "Warum ist es wichtig, was man über das Reich Gottes glaubt?"
Autor: | Andrew M. Woods |
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02.06.21 12:41 | Henrik
Biblische Wahrheiten neu entdecken
Innerhalb der evangelikalen Bewegung hat das Thema des Reiches Gottes in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Dr. Woods untersucht in „Das kommende Reich Gottes“ inwieweit die heutige Lehrmeinung, dass das Reich Gottes etwas sei, das bereits begonnen hat, von der Bibel her haltbar ist.
Wer ist der Autor des Buches?
Im Alter von 16 Jahren kam der Autor zum Glauben an Jesus Christus. Er studierte Betriebswissenschaft und Politische Wissenschaft auf Bachelor Ebene und erlangte einen Doktortitel in Jura. Danach war er als Rechtsanwalt tätig und unterrichtete Kurse im Bereich der Betriebswissenschaft und Jura. Zwischen 1996 – 1998 diente er als Pastor in Pico Rivera. Ab 1998 belegte er diverse Theologiekurse und erlangte 2002 einen Master-Abschluss in Theologie und am Dallas Theological Seminaries einen Doktortitel der Philosophie in Bibelauslegung (2009). Heute dient er als Hauptpastor der Sugar Land Bible Church und Professor für Bibel und Theologie am College of Biblical Studies in Houston, Texas.
Worum geht es im Buch?
Das vorliegende Buch ist der erste Band einer Trilogie, die sich der Frage widmet: Inwieweit die Lehre, das Reich Gottes sei jetzt schon gegenwärtig, den Fokus der Gemeinde beeinflusst. Der Autor geht bei seiner Analyse so vor, dass er Aussagen einzelner Bibeltexte untersucht und sie in einen Zusammenhang stellt. „Eine wahrhaft biblische Theologie des Reiches Gottes gründet auf einer durchgängigen Anwendung der grammatikalisch-historischen exegetischen Methode, die der Bibel erlaubt, uns das zu sagen, was Gott mit dem meint, was er sagt“.
Gerade auch vor den Entwicklungen der Emerging Church und der „Kingdom-Now“-Theologie (N. T. Wright, B. McLaren, u. a.) sind die biblischen Studien wertvoll, um sich mit falschen Annahmen dieser theologischen Meinungen auseinanderzusetzen. Hier setzt der erste Band einen starken Schwerpunkt.
In den biblischen Studien zeigt Dr. Woods auf, „dass die Bibel von 1. Mose bis zur Offenbarung das Reich Gottes als eine konkrete Zeit in der Geschichte auf der Erde ansieht, wenn Israel zum Glauben an Jesus als seinen Messias gekommen sein wird, wenn der Fluch bis auf den Tod, von der Erde genommen wurde, und Jesus persönlich und buchstäblich von Jerusalem aus über die Erde regieren wird.“
Lobenswert ist, dass der Verfasser auch die kritischen Stimmen zu Wort kommen lässt. Dazu sind die Zitate u. U. auch etwas ausführlicher, doch die Wiedergabe längerer „akademischer Zitate“ ermöglicht es dem Leser, sich selbst ein Bild zu machen.
Wie könnte man das Buch optimieren?
Dr. Woods ist in seinen Ausführungen strukturiert und bringt biblische Lehre klar zur Sprache. Jedoch hätte man gewisse Aspekte auch in grafischen Schaubildern oder Tabellen aufgreifen können, um so dem heutigen Leseverhalten, v. a. der jüngeren Generation, noch mehr Anreize zu schaffen, um biblische Lehre zu veranschaulichen. Im Anhang hätte man z. B. die Argumentationskette von Woods darstellen können, den schließlich bringt er keine neuen Erkenntnisse. „“Auch wenn die Vorstellung eines komplett zukünftigen Reiches Gottes vielleicht dem Denken der gegenwärtigen Generation fremd ist, trifft das auf viele Menschen der Vergangenheit nicht zu“. Ebenso sind manche sprachlichen Wendungen nicht immer leicht zu verstehen, dies kann aber u. U. der Übersetzung geschuldet sein. Obwohl Dr. Woods wissenschaftlich arbeitet, hätte eine Definition des Begriffes „Reich“ im Vorfeld gut getan, denn er unterscheidet lediglich zwischen einem „universellen“ und einem „theokratischen“ Reich.
Wer soll das Buch lesen?
Die Erkenntnisse von Dr. Woods sollten nicht nur Pastoren und Gemeindeleiter sowie Prediger zur Kenntnis nehmen, sondern die Gemeinde Jesu hat sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. „Um die Absicht und den Plan für den Gläubigen um derzeitigen Gemeindezeitalter zu verstehen, ist es wichtig, ein klares biblisches Verständnis von der Absicht und dem Plan für das Reich Gottes zu haben“. Allerdings sollten Leser ein gewisses Vorwissen mitbringen, um die inhaltliche Tiefe der Diskussion nachvollziehen zu können.
Was macht das Buch besonders?
Das kommende Reich Gottes ist jedem Christen zu empfehlen, der wissen möchte, was die Bibel über dieses Thema lehrt und wie es die Gläubigen heute trifft. Besonders die wörtliche Auslegung der Bibel stärkt das Vertrauen in Gottes Wort uns bewahrt vor einer allegorischen Auslegung, die, durch Origenes und Augustinus, Einzug in die Gemeinde Jesu erhielt. Denn aus den kirchengeschichtlichen Schriften der ersten drei Jahrhunderte wissen wir, dass die Gemeinde Jesu prämillennialistisch war. „Auch die frühesten Kirchenväter hatten einen Glauben an eine zukünftige Herrschaft Christi“. Vor allem auch in der Diskussion mit Vertretern der „Kingdom-Now“-Theologie erhält der Leser Argumente an die Hand, die dem biblisch-exegetischen Befund besser gerecht werden.
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21.04.21 12:35 | Thimo
Konsequente Darstellung aus klassischer dispensationalistischer Sicht
Der in Deutschland noch relativ unbekannte Autor Andrew Woods stellt sich mit diesem Werk einer Frage, die unter den Bibellesern häufig diskutiert wird: Was lehrt die Bibel über das Reich Gottes? Im ersten Band der dreiteiligen Reihe (Band II und Band III sind in Vorbereitung) zeichnet der Autor das biblische Bild vom theokratischen Reich Gottes. Ausgehend von 1. Mose 1,26ff. stellt er die Entwicklung über den abrahamitischen und mosaischen Bund, die Erwartungen der Propheten, das Angebot, die Ablehnung und den Aufschub des Reiches beim ersten Kommen Jesu dar bis zur Aufrichtung des Königreichs beim zweiten Kommen Jesu und dem Übergang in die Ewigkeit. Woods geht hierbei detailliert auf die Geheimnisse des Königreichs (Mt 13) und das Zeitalter der Gemeinde ein, welches er als geheimnisvolles Zeitalter ohne Beziehung zum theokratischen Reich versteht (S. 189ff.).
Woods wendet sich gegen die sog. „Kingdom-Now“-Theologie, die davon ausgeht, dass das theokratische Reich Gottes bereits gegenwärtig besteht. Zu würdigen ist hierbei sein Versuch, gesamtbiblisch aufzuzeigen, dass dieses Reich mit den besonderen Verheißungen von Land, Nachkommen und Segen Abrahams physischen Nachkommen, dem Volk Israel, zugesagt wurde und künftig zur Erfüllung kommen wird. Der Autor setzt sich intensiv mit gegenteiligen Ansichten auseinander und widmet verschiedenen theologischen Fragen (wie z.B der nach dem Verständnis vom Wort „Geheimnis“ (mysterion) in Mt 13) besondere Aufmerksamkeit.
Insgesamt ist die Darstellung lesenswert und wegen der konsequenten Sichtweise, dass das theokratische Reich Gottes (noch) nicht gegründet wurde, sehr interessant. Als Leser hätte ich mir allerdings noch eine deutlichere Auseinandersetzung mit Bibelstellen gewünscht, die vom Reich Gottes im Kontext des Gemeindezeitalters sprechen (z.B. Apg 28,23ff.; Röm 14,17; 1 Kor 4,20; 6,9f., 15,50). Anfragen habe ich auch an die interessante These, wonach Israel aufgrund von 5Mo 17,15 verpflichtet sei, den Messias-König einzusetzen. Der Kontext dieser Bibelstelle scheint nicht von dem Messias zu sprechen, auf den die Verse 16-20 nur schwerlich anwendbar sind. M.E. wäre es besser gewesen, vom Davidbund und von den Propheten her diese Verpflichtung zu begründen. Auch wenn einzelne Fragen offen bleiben, wird der Leser sicherlich wertvolle Gedankenanstöße erhalten und darf mit Vorfreude die Folgebände erwarten.
14.03.21 14:40 | CG
Gründliche Übersicht zum Thema
Bezugnehmend auf die aktuelle Verwirrung unter den Evangelikalen wie man das „Reich Gottes“ verstehen müsse, versucht Andrew M. Woods mit diesem Buch Klarheit zu schaffen. Vorneweg – ich denke, dass das (leider nicht auf deutsch erhältliche) Buch „The Greatness of the Kingdom“ von Alva McClain das vorliegende Werk diesbezüglich weit übertrifft, aber es scheint so, als wenn es im deutschen nur wenig gäbe, was sich gründlich mit dem Thema auseinander setzt. Insofern sei dieses Buch herzlich empfohlen. Gut gefällt mir die klare Aussage, dass es in der gegenwärtigen Zeit kein Reich Gottes gibt – auch nicht in einer „verborgenen Form“. Damit wendet er sich zum einen gegen die „Kingdom Now“-Theologie, die in den meisten evangelikalen Kreisen vorherrscht und die behauptet, dass Reich Gottes sei schon da, müsse von uns verwirklicht werden und/oder sei eine rein geistliche Angelegenheit. Aber er grenzt sich damit auch von der Ansicht einiger Dispensationalisten (z.B. McDonald) ab, die zwar eine zukünftige, irdische Verwirklichung des Reiches Gottes erwarten, gleichzeitig aber daran festhalten, dass das Reich Gottes gegenwärtig in einer besonderen, „verborgenen“ Form existiere (und dafür u.a. zwischen „Reich der Himmel“ und „Reich Gottes“ differenzieren). Woods klare Stellungnahme hierzu ist wohltuend und vereinfacht das biblische Konzept des „Reiches Gottes“ erheblich.
Woods vertritt weiter die Auffassung, dass der Herr Jesus dem Volk Israel ein aufrichtiges Angebot gemacht habe, das Reich aufzurichten, dieses Ereignis aber durch die Ablehnung des Volkes nicht zu Stande kam und nun auf für uns unbekannte Zeit verschoben wurde. Ablehnend steht er der Auffassung gegenüber, dass es zu Beginn der Apostelgeschichte eine „zweite Chance“ gegeben hätte (so z.B. McClain), die Israel erneut abgelehnt hätte. Das „Millennium“ aus Offb 20 ist ebenso wörtlich zu verstehen, wie die prophetischen Aussagen des AT über die Zukunft Israels.
Dieses Buch bildet den ersten Band einer geplanten Reihe, wobei der Ausblick auf die Inhalte der kommenden Bände andeutet, dass dieser Band das „theologische Schwergewicht“ der Reihe bildet und sich die anderen beiden Bände vor allem verstärkt mit der Verteidigung der hier dargestellten Position anderen Ansichten gegenüber beschäftigt. Mir wäre es natürlich lieber alle drei Bände in einem Buch für knapp 25-30€ zu kaufen, statt drei Einzelbände á 14,95€ aber das ist eine andere Geschichte …
Nun zu den Schwächen des Buches:
1. Es fällt auf, dass der Begriff des „Reiches“ in diesem Werk gar nicht definiert wird. Es gibt keinen Versuch das Grundkonzept der biblischen Begriffe des Alten und Neuen Testaments für „Königsherrschaft“ usw. herauszuarbeiten. Das verwundert und ist ein echter Mangel.
2. Der Schwerpunkt und die Entfaltung des Themas ist etwas gewöhnungsbedürftig – vor allem, wenn man andere Bücher zu dem Thema gelesen hat. Der prophetische Ausblick auf das zukünftige Reich Gottes kommt recht kurz. Auf der anderen Seite sind andere Aspekte, die ich für deutlich nebensächlicher halte sehr prominent hervorgehoben – so z.B. die langatmige Diskussion über die Bedeutung des neutestamentlichen Begriffes mysterion. Auch der Abschnitt über das „Geheimnis des Königreiches“ – vor allem die Gleichnisse aus Mt 13 ist sehr lang, enthält aber im Wesentlichen nur eine Wiedergabe der Auslegung von Arthur Pink zu diesen Abschnitten. Hier meine ich auch eine gewisse Abweichung von der Stringenz Woods zu bemerken. Auf der einen Seite wird die Gemeinde erst in Mt 16 eingeführt, auf der anderen Seite lehre der Herr in Mt 13 aber den Abfall der Gemeinde/Christenheit. Das bedarf einer sorgfältigeren Begründung und man sollte sich dieser leichten Inkonsistenz als Autor wenigstens bewusst sein. Die Auslegung von Pink finde ich – abgesehen davon, dass die beiden kürzesten Gleichnisse die meiste Aufmerksamkeit erlangen und für die Gesamtaussage die bedeutendsten werden – zudem an einigen Stellen sehr gewöhnungsbedürftig. Möglich, dass seine Sicht akzeptiert und verbreitet ist, aber dass z.B. die Angabe der Fruchtbarkeit des Erdreiches in der (abnehmenden) Reihenfolge 100–60–30 in Mt 13,8 ein klares Indiz für die abnehmende Bereitschaft das Evangelium anzunehmen sei, halte ich im Hinblick auf die Tatsache, dass Markus die Reihenfolge schlicht umkehrt (Mk 4,8) für äußerst – naja – mutig.
3. Leider hat man auch den Eindruck, dass Woods sich dem Bann des Argumentum ad verecundiam (Autoritätsargument) nicht entziehen kann. Die Anzahl und Länge von Zitaten von „Autoritäten“ ist bemerkenswert. Woods erklärt das in seinem Vorwort damit, dass er deutlich machen wolle, dass seine Ansichten weder neu noch singulär seien. Das ist ein berechtigtes und gutes Anliegen, aber mir wäre es lieber gewesen, wenn die Autorität der Bibel ein höheres Gewicht bekommen hätte (was nicht bedeuten soll, dass er nicht biblisch argumentiert, aber das für mich das Gleichgewicht nicht ganz passend ist).
4. Damit verbunden ist eine Kritik am Sprachstil des Buches – was jedoch auch an der Übersetzung liegen mag. Man kann auf Wendungen wie „der verstorbene Fachmann für Prophetie …“ oder „der messianische Jude und Bibellehrer … schreibt“ sowohl als Autor, aber vor allem als Leser, gut verzichten. Und wenn man einmal gelernt hat, das Chafer das Dallas Theological Seminary gegründet hat, weiß man das auch zwanzig Seiten später noch. Manche Formulierungen, wie z.B. „Diese … Chronologie sitzt zu Gericht über diejenigen, …“ entspringen sicher der gut gemeinten Absicht der Übersetzer sehr wörtlich übersetzen zu wollen, klingen aber einfach nur komisch (eine Chronologie kann weder sitzen noch richten …).
Fazit: Wer sich mit dem Thema des Reiches Gottes auseinander setzt, sollte hier zugreifen und das Buch aufmerksam und kritisch lesen. Man muss nicht allem zustimmen, aber die Grundlinie, die Woods hier aufzeichnet halte ich für biblisch, richtig und beachtenswert. Schade, dass das Lesen durch sprachliche, stilistische und inhaltliche Entscheidungen (lange Zitate) nicht immer leicht fällt.