Luthers Endzeit
Artikel-Nr | 180062000 |
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ISBN | 978-3-85810-336-9 |
Verlag | Mitternachtsruf |
Seiten | 124 |
Erschienen | 01.11.2016 |
Artikelart | Hardcover, 11,5 x 17,5 cm |
Mit dem großen deutschen Reformator Martin Luther fing, so meinen viele, eine neue Ära an. Das Mittelalter hörte auf, die frühe Neuzeit begann. Luther selbst hätte damit nie gerechnet. Zeit seines Lebens war er davon überzeugt: "der letzte Tag ist auf der Schwelle", "es ist die letzte Stunde", "es ist gewisslich alles am Ende" und die Welt würde "keine 100 Jahre mehr dauern". Er glaubte, in der Endzeit zu leben, und er hielt seine Reformation für ein Zeichen der letzten Tage.
Warum Martin Luther dieser Ansicht war, ist Gegenstand dieses Buches. Denn es gibt einiges, was wir Christen heute, auch Hunderte Jahre später, von dieser "Naherwartung" Luthers lernen und übernehmen können.
Autor: | René Malgo |
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21.06.22 18:17 | Henrik
Lernen vom Reformator
Martin Luther – ein Name mit historischem Hall und ein Phänomen für eine neue Ära. René Malgo zeigt jedoch in „Luthers Endzeit“ auf, was der Reformator über das Ende der Welt dachte und wir davon lernen können.
Wer ist der Autor?
René Malgo absolvierte seine theologische Ausbildung in Deutschland und der Schweiz. Er ist verheiratet und Vater. Als Ältester dient er der Gemeinde Mitternachtsruf und ist als Autor und Redaktionsleiter des Missionswerkes Mitternachtsruf tätig.
Worum geht es in dem Buch?
„Ein jeder Mensch ist von seiner Vergangenheit, seiner Kultur, seinem religiösen und theologischen Umfeld, seiner Bildung und noch vielen anderen Faktoren der Zeit, in der er lebt, beeinflusst.“ (S. 67). Dies trifft v.a. auf Martin Luther zu, weshalb Malgo dem Leser darlegt, dass für Luther die „Wiederentdeckung des Evangeliums und die Ausbreitung seiner reformatorischen Gedanken ein Zeichen der Endzeit“ (S. 51) war. Schließlich sah sich der deutsche Reformator nie als „Vorreiter einer neuen Epoche, sondern als einen Verkündiger der letzten Tage nach dem Vorbild Noahs.“ (S. 7f).
Und so nimmt der Verfasser den Leser mit in das Verstehen und Auslegen biblischer Prophetie zur Zeit Luthers. „Die Bildersprache der Offenbarung hat die Fantasie vieler Menschen angeregt. […] Er legte die Offenbarung weitestgehend historisch aus: das heißt, er sah in den verschiedenen Visionen Entwicklungen der christlichen Geschichte bis zu seiner Zeit.“ (S. 45). Jedoch sah der Reformator zwischen der Wiederkunft Jesu und dem Endgericht kein dazwischenliegendes Tausendjähriges Reich. Malgo zeigt auf, dass dies historisch – u. a. aufgrund des starken Einflusses von Augustinus – bedingt ist, denn „tatsächlich war trotz vereinzelter Gegenstimmen bis ins zweite Jahrhundert hinein die vorherrschende Lehrmeinung der Gemeinde diejenige, dass Jesus Christus nach seiner Wiederkunft ein Tausendjähriges Reich auf Erden aufrichten würde.“ (S. 62).
Nichtsdestotrotz wird der Leser auch durch Luthers Endzeiterwartung ermutigt, denn er war kein Pessimist, sondern ein Optimist. „Der Jüngste Tag wird ein tatsächlicher Auferstehungsleben in einem neuen Universum bei Gott bringen. Dies glaubte auch Luther: Ich warte auf ein anderes Leben, das mir gewisser ist als dasjenige, welches ich vor Augen habe.“ (S. 85).
Wer sollte das Buch lesen?
Der Autor hat v. a. solche Leser vor Augen, die Kirchengeschichte und Eschatologie mögen, denn „letztendlich bildeten für [Luther] das Papsttum aus Rom und der Islam der Türken die antichristliche Verführung und Verfolgung der letzten Tage“ (S. 22).
Weshalb sollte man das Buch erwerben?
Die Lektüre hilft, vor denselben Fehlern – die der Reformator teilweise machte – bewahrt zu bleiben. „Luthers Endzeitdeutungen trafen nicht immer ins Schwarze; er passte sie in Detailfragen auch immer wieder dem Zeitgeschehen seiner Tage an, wenn er die Notwendigkeit dazu sah.“ (S. 23). Jedoch wird man ermutigt mit derselben Hingabe auf den Herrn zu warten, wie es der Reformator tat, indem er „betend, predigend und weinend für eine verlorenen Welt [einstand] und um sie [kämpfte]“ (S. 24). Neben den informativen kirchengeschichtlichen Hintergründen – denn schon die ersten Christen glaubten an ein Tauendjähriges Reich -, wird der Leser besonders für die Naherwartung motiviert, denn Luther „zweifelte nie daran, dass er in der letzten Stunde der Menschheitsgeschichte lebte.“ (S. 41).