Die Evangeliumsbotschaft und wahre Bekehrung
Die Evangeliumsbotschaft und wahre Bekehrung
Artikel-Nr | 863025000 |
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ISBN | 978-3-943440-25-6 |
Verlag | 3L Verlag |
Seiten | 292 |
Erschienen | 31.10.2018 |
Artikelart | Paperback, 13,5 x 20,5 cm |
Unzählige Menschen sitzen auf unseren Gemeindestühlen, unverändert durch das wahre Evangelium von Jesus Christus.
Paul Washer klagt an, dass das Evangelium stets neu verpackt wird, um dem zu entsprechen, was die gegenwärtige Kultur für das Relevanteste hält. Wir haben vergessen, dass das wahre Evangelium für jede Kultur relevant ist, weil es Gottes ewiges Wort an jeden Menschen ist. Es werden clevere Marketingstrategien ausgearbeitet, die angetrieben werden durch humanistische Bemühungen, die auf dem sorgfältigen Studium der neuesten Trends in der Kultur basieren. Die Gemeinde mildert dann die radikalen Forderungen des Evangeliums zu einer bequemen Moral ab, und die wahre Hingabe an Christus macht für Aktivitäten Platz, die darauf ausgelegt sind, die gefühlten Bedürfnisse der Mitglieder zu erfüllen.
Eine solche Gemeinde wird von Aktivitäten getrieben anstatt sich auf Christus zu konzentrieren und filtert oder verpackt die Wahrheit sorgfältig, um die fleischliche Mehrheit nicht zu verärgern. Jetzt liegt die Betonung mehr darauf, unsere gefallene Kultur und ihre Launen zu verstehen, als die eine Botschaft zu verkünden, welche die Kraft hat sie zu retten.
Autor: | Paul Washer |
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14.05.24 09:55 | Michael
Bedingte Botschaft
Paul Washer, der als der radikale Prediger bekannt ist, klagt mit warnenden Ton mit guten Gründen, da bereits im evangelikalen Raum das echte Evangelium mehr verändert wiedergegeben wird.
Das dicke Buch ist in drei Teilen eingegliedert:
"Der Ruf des Evangelium", "Erneurte Herzen und das Wesen echter Bekehrung" und "Neue Menschen und das Wesen echter Bekehrung".
Im ersten Teil wird der dringende Ruf der guten Botschaft geschildert
mit den wesentlichen Merkmale einer echten Umkehr.
Es wird auf den Punkt gebracht, dass eine echte
Bekehrung als Frucht auch ein Leben in ständiger Umkehr gekennzeichnet ist.
Der echte Glaube wird als eine feste Zuversicht beschrieben,
da sie Heilsgewissheit bringt.
Das Element des Glaubens gründet sich in der Heiligen Schrift,
was Gott über sich selbst sagt,
an Jesus Christus und nicht auf Weisheit oder eigene Gefühle.
Im wahren Glauben und Bekenntnis warnt der Autor auf schlichte Übergabegebete, die als Mustergebete nachgesprochen werden da diese zu Scheinbekehrungen enden könnten.
Negative Konsequenzen sind keine neues Leben, keine Heiligung,
keine Absonderung der Welt und kein Verlangen nach Christus.
Er geht auf die heutigen modernen Evangelisationsidee eine Entscheidung für Jesus zu nehmen gründlich nach.
Der Glaube mündet nicht auf mündliche Bekenntnisse oder bejahen verstandismäßige objektiver Wahrheiten, sondern bewusste Verzicht auf unsere eigene Leistung und zielt auf das Erkennen seine Herrschaft über uns an.
Christus anzunehmen bedeutet ihn ganz als Erlöser und Herrn anzunehmen.
Die echte Bekehrung wird sich im Herzen des Menschen im Inneren sowie nach außen sichtbare Veränderung bemerkbar werden.
Im zweiten Teil wird ausführlich beschrieben
dass der Besitz des übernatürlichen Heils, auch eine wahrnehmbare Realität herauskristallisiert.
Das neue Herz des Gläubigen drängt ihm gehorsam nach Gottes Willen zu leben zu wollen.
Im dritten Kapitel werden einige neue Aspekte aufgelistet, die der Wiedergeborene als Grundlagen seines Glaubens und im Wandel mit seinem Herrn in einer Einheit ist.
In der Nachfolge ist er bestrebt in seiner praktischen Heiligung, die eine Folge seiner Wiedergeburt und ein Beweis seiner Rechfertigung aus dem Glauben kommt.
Der Autor bekennt sich als ein Vertreter der Lordship-Salvation
und berücksichtigt in den genannten Bibeltexten nicht die Empfängerschrift.
Er bezeichnet es sogar als 'fatalen Irrturm' wenn diese Verse nur zur damaligen Zeit und an die Juden gerichten wären.
(S.18-21)
"Der endgültige Beweis dafür, dass die Umkehr und der Glaube einer Person zum Heil gereichen, wird der sein, dass durch Gottes anhaltendes Werk der Heiligung in ihrem Leben diese beiden Gnadengaben weiter wachsen und sich vertiefen." (S.21)
Abgesehen von dieser Irrlehre vermischt er die Bekehrung mit dem
lebenslangen Prozess der Heiligung.
Dies ist bei tieferer Betrachtung eine unterschwellige Verführung der Gläubigen zur Werksgerechtigkeit, das in Zweifel, Ängsten und Sorgen bewirken könnte.
Auf der anderen Seite kann diese Lehre Ungläubige zur falschen Umkehr verleitet werden, sodass diese nie zum Heil allein aus Glauben durchdringen (2.Korinther 7,10).
In dieser Weise verkündigt der Autor dieses Buches selbst nicht das wahre Evangelium der Gnade, da das bewusste Abwenden, die Reue gepaart mit Unterwerfung unter Herrschaft heilsnotwenig sei.
11.06.20 14:23 | Thimo
aufrüttelnd und wichtig mit ein paar Fehlschüssen
Paul Washer, vielen Christen jüngeren Alters durch seine „Shocking Message“ bekannt, legt mit diesem Werk erneut ein aufrüttelndes Buch vor. Hierbei geht der Autor der Frage nach, was das wahre Evangelium ist und wie es heute verkündigt werden muss.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil (S. 15ff.) zeigt Washer den Ruf des Evangeliums auf. Wahre Buße und wahrer Glaube werden in diesem Teil ebenso behandelt wie die Bedeutung eines sog. Bekenntnisses (z.B. Übergabegebet) sowie missverständliche Äußerungen wie „Christus annehmen“ oder „Christus vor der Herzenstür“. Im zweiten (S. 117ff.) und dritten Teil (S. 183ff.) zeigt Washer die Folgen echter Bekehrung auf, wobei der zweite Teil sich eher auf den einzelnen Gläubigen und der dritte Teil auf die Gemeinschaft der Christen bezieht.
Für jeden Christen, der das Evangelium verkündet (ist davon jemand ausgeschlossen?), ist das Buch ein absolutes Muss. Wer unter den vielen sog. Scheinbekehrungen, Lippenbekenntnissen etc. leidet, wird in diesem Buch einige mögliche Antworten dazu finden, wozu ein falsches Evangelium führen kann. Washers Ausführungen zur Notwendigkeit der Sündenerkenntnis (z.B. S. 62), zur aktiven und wachsenden Abhängigkeit gegenüber Christus (S. 74), zur Kontextualisierung (S. 90), zur kontinuierlichen Heiligung (z.B. S. 173) oder zur Fleischlichkeit (S. 210) sind nur wenige von vielen, denen der Rezensent zustimmt und von denen er sich neu hat ansprechen lassen. Die vielen Bibelstellen im Fußnotenbereich weisen darauf hin, dass sich der Autor mit der Materie eingehend befasst hat. Besonders gelungen ist auch die Entfaltung seiner Gedanken (insbesondere der Kapitel II und III) auf Grundlage des AT, insbesondere unter Hinweis auf Hesekiel 36 und Jeremia 31.
Leider hat der Rezensent aber auch ein paar vorsichtige Anfragen – vorsichtig in dem Bewusstsein, dass unser aller Wissen Stückwerk ist und vor allem, weil diese Anfragen den notwendigen Appell nicht schmälern sollen.
Der Leser sollte berücksichtigen, dass Washer Vertreter der sog. Lordship Salvation ist, was auch in dem Buch deutlich wird (so z.B. S. 85ff.; vgl. zum Verständnis der Lordship-Position vor allem das Buch Lampen ohne Öl (John MacArthur). Zum Verständnis der Free-Grace-Position vgl. das Buch Hauptsache gerettet? oder Kapitel 17 des Buches Ausgewogen statt abgehoben [beide Ryrie]). Interessant und wohltuend ist in diesem Zusammenhang, dass Washer mit seiner Aussage, dass alle echten Bekehrten Frucht bringen (S. 137) genau das sagt, was beispielsweise Ryrie als Vertreter der sog. Free Grace-Position in seinen Werken deutlich macht (so z.B. Hauptsache gerettet?, S. 32).
Verwundert war der Rezensent darüber, dass Washer sich nicht klar äußert, ob bzw. dass es fleischliche Christen gibt (S. 187), wovon die Bibel ausgeht (z.B. 1 Kor 3,2f.).
Ebenso erscheint die Position des Autors, Heilsgewissheit gründe vor allem auf der fortschreitenden Beziehung zu Jesus (z.B. S. 70, S. 112), mindestens fragwürdig. Durch diese Akzentverschiebung verliert die Bedeutung der (einmaligen) Neugeburt an Wert. Wenn Paulus im Übrigen viele Gläubige als Geheiligte oder Gerechtfertigte anspricht, dann geht er sehr wohl von deren Rettung aus und spricht ihnen Heilsgewissheit zu.
Schließlich sieht der Rezensent die Gefahr, dass sich viele schwache Christen von Angst getrieben nach Kräften bemühen werden, Gewissheit zu erlangen, während ihnen die Stellung „in Christus“ und das gnadenreiche Leben „in ihm“ und aus seiner Kraft nicht aufgezeigt wurde.
Dennoch insgesamt ein aufrüttelndes, nachdenkenswertes und wichtiges Buch.
24.05.19 15:42 | Thomas Lange
Ein herausforderndes Buch
„Unzählige Menschen sitzen auf unseren Gemeindestühlen, unverändert durch das wahre Evangelium von Jesus Christus.“
Nun liegt nach „Die Kraft der Evangeliumsbotschaft“ der zweite Band des einstigen Missionars in Peru in deutscher Sprache vor. Das obige Zitat, welches auf der Rückseite des Buches zu finden ist, zeigt, wohin diese Neuerscheinung zielt. Während Washer im ersten Buch den Inhalt des Evangeliums erklärt, geht es in diesem Folgeband um das Wesen einer echten Bekehrung. Der erste Teil lautet: Der Ruf des Evangeliums. Es geht um Fragen wie: Was bedeutet der Ruf Gottes zur Umkehr? Was heißt es, Christus anzunehmen? Was bedeutet echte Umkehr? Gibt es auch eine falsche Umkehr? etc.
Dabei geht er auch kritisch auf die modernen Evangelisations-Methoden ein und beleuchtet diese aus biblischer Sicht.
Im zweiten Teil geht der Autor der Frage nach, was der wirksame Ruf des Evangeliums in einem Menschen bewirkt. So heißt Teil 2: Erneuerte Herzen und das Wesen echter Bekehrung. Bekehrung ist, so Washer, kein Handheben bei Evangelisationen oder eine Unterschrift auf einer Karte. Eine echte Bekehrung wird vom lebendigen Gott selbst bewirkt. Sie beinhaltet eine völlige Umkehr und eine sich daran anschließende Veränderung des Herzens durch den Heiligen Geist. Bekehrung ist der Beginn der praktischen Nachfolge Jesu, die sich auf alle Bereich des Lebens auswirkt.
In Teil 3: Neue Menschen und das Wesen echter Bekehrung, zieht der Autor praktische Schlussfolgerungen, in dem er das Volk Israel der Gemeinde gegenüberstellt, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausstellt um schließlich aufzuzeigen, was es bedeutet, ein heiliges Volk zu sein.
Der Schreibstil ist klar und deutlich, wie man es vom Autor gewohnt ist. Paul Washer begründet alle seine Aussagen mit der Bibel und vermerkt sie mit entsprechenden Stellenangaben. Ein herausforderndes Buch, welches hoffentlich dazu beiträgt, bestimmte Denkweisen und daraus resultierende Handlungen zu hinterfragen und gegebenenfalls zu korrigieren.