Warum ich weder Calvinist noch Arminianer bin
Warum ich weder Calvinist noch Arminianer bin
Artikel-Nr | 250918000 |
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ISBN | 978-3945973-09-7 |
Verlag | CMD-Hünfeld / AGANDO |
Erschienen | 02.08.2021 |
Artikelart | Paperback, 13,5 x 20,5 cm |
Verlagstext:
Der Autor führt zunächst aus, dass theologisches Systemdenken eine Falle darstellt. Dann beschreibt er Arminianismus und Calvinismus jeweils in ihrer Entstehung, in ihren Hauptaussagen und in ihren Schwächen. Schließlich entfaltet Wilfried Plock einen dritten Weg – sozusagen über die Systeme hinaus. An vielen Beispielen zeigt er, welche Auswirkungen es haben kann, wenn Gemeinden oder Werke einseitig von Systemdenken durchdrungen sind und welche Gefahren damit verbunden sein können.
Dieses Buch möchte verbinden. Darum schließt es mit konkreten Ratschlägen, wie Christen mit unterschiedlichen theologischen Ansichten doch fruchtbar zusammenarbeiten können.
Eine kritische Anmerkung zum Inhalt:
Der geschätzte Autor versucht, mit dieser Neuerscheinung theologisch sehr unterschiedliche Standpunkte zu verbinden. Er stellt einen "dritten Weg" vor, um einen theologischen Knoten zu lösen, über den man bereits jahrhundertelang mehr oder weniger ergebnislos gegrübelt, gestritten und sich leider auch oft zerstritten hat: Wie bekommen wir Gottes Souveränität und die Verantwortung des Menschen in Bezug auf die Errettung von Menschen auf einen Nenner.
In dieser relativ kurzen Rezension kann ich nicht auf alle in meinen Augen fragwürdigen und einseitigen Ausführungen eingehen, dazu müsste man ein weiteres Buch verfassen und damit einen zusätzlichen Papierkrieg anfachen. Daher möchte ich nur auf einige auffallende Einseitigkeiten hinweisen, um junge Christen, die mit den historischen Hintergründen dieser Diskussion nicht vertraut sind, zu motivieren, die Sachverhalte und Beurteilungen kritisch zu lesen und zu prüfen.
Zunächst versucht der Autor die beiden theologischen Systeme mit ihren Stärken und Schwächen vorzustellen, wobei fast ein Drittel des Buches das System der sog. "Arminianer" und etwas mehr als zwei Drittel das System der sog. "Calvinisten" vorstellt. Dementsprechend zeigt W. Plock drei Schwächen und Gefahren bei den "Arminianern" auf und neun derselben bei den "Calvinisten". Es gibt in seiner Wertung auf jeden Fall kein Unentschieden, was auch bei einer sorgfältigen Lektüre des Buches deutlich wird.
Man beachte auch, dass am Ende des Buches unter "Weiterführende Literatur" als "Pro Calvinismus" auf 4 Autoren und ihre Bücher und dagegen unter "Contra Calvinismus" auf 16 Autoren und ihre Werke hingewiesen wird. Auch hier steht es 16:4 für die "Contras".
Nun ist es ja für solche, die sich bewusst nicht zu den "Arminianern" und auch nicht zu den "Semi-Arminianern" zählen, gut und nützlich, Arminius und seine Anhänger einmal von einer menschlich-positiven Seite kennenzulernen, was z.B. ihre Gelehrsamkeit und ihre Toleranz ihren theologischen Gegnern gegenüber betrifft.
Auch ist es immer heilsam, wenn man sich von den theologischen Gegnern der Erwählungslehre bespiegeln und auf Fehler und Fehlentwicklungen hinweisen lässt: Wie z.B. Arroganz, Überheblichkeit, Gebetslosigkeit, mangelndes evangelistisches Interesse, Spaltgeist usw.
Insofern ist es für die "Procalvis" nützlich, dieses Buch genau zu lesen und zu prüfen, ob hier mit Recht auf wunde Stellen aufmerksam gemacht wird.
Andererseits spricht der Verfasser oft ein hartes Urteil über Calvinisten aus, das einfach undifferenziert ist: "Die calvinistische Sichtweise schwächt die Motivation zur Evangelisation". Wenn an dieser Stelle Whitefield und Spurgeon als "Ausnahme der Regel" genannt werden, dann ist das einfach nicht richtig! John Bunyan, John Newton, Adoniram Judson, William Carrey, John Paton, Isaak Watts, Georg Müller, in jüngerer Zeit Paul Humburg, Wilhelm Busch – um nur einige zu nennen – waren eifrige Beter und bekannte Evangelisten und zumindest in der Heilslehre eindeutige "Procalvis". Ich bin dankbar nachweisen zu können, dass weltweit in den letzten Jahrzehnten kein weiteres evangelistisches Buch eine solch weite Verbreitung gefunden hat wie "Jesus unser Schicksal" von Wilhelm Busch.
Ähnlich auch die Bemerkung, dass Calvinisten meist keine Heilssicherheit kennen würden. Das trifft tatsächlich auf einen relativ kleinen Kreis von "Hypercalvinisten" in Schottland und Holland zu. Jedenfalls lehren und bekennen sich bekannte Autoren wie Spurgeon, Georg Müller, Wilhelm Busch, Francis Schaeffer, John MacArthur, John Piper usw. sehr deutlich zur Heilssicherheit der Wiedergeborenen.
Wolfgang Bühne
Autor: | Wilfried Plock |
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11.07.23 08:40 | Peter Quirici
dito
kurz und bündig...sehr empfehlenswert...
hilft besonders in dieser nie endenden Debatte, einen gesunden "Kompromiss" zu finden und vor allem dieses Thema nicht obenan zu stellen.
03.01.19 22:51 | Waldemar
Was glauben gemäßigte Calvinisten?
"Der positive Wert dieses Buches liegt darin, dass es das unbiblische
Wesen des klassischen Fünf-Punkt-Calvinismus darstellt und seine
ersten vier Punkte zu Recht verurteilt.
Der Nachteil dieses Buches ist, dass es den wichtigsten fünften
Punkt des klassischen Calvinismus "Beharrung der Gläubigen" nur
oberflächlich erläutert und dann diesen Punkt unter der neuzeitlichen
Bezeichnung "Ein wirklich wiedergeborener Christ
kann niemals verloren gehen" als bibeltreue Lehre erklärt".
"Der Autor des Buches W. Plock sagt, dass er kein Arminianer sei
und die Analyse des Buches bestätigt seine Aussage.
Aber wenn er kein Arminianer ist, dann kann er nichts anderes als
ein Calvinist sein.
Wenn die von ihm gewünschte Position "weder Calvinist noch
Arminianer" existieren könnte, dann könnte sie bildlich mit der Lage
von Absalom "er schwebte zwischen Himmel und Erde"
(2 Sam 18,9) verglichen werden.
Absalom war eine Zeit lang in einer Zwischenposition zwischen
Himmel und Erde, aber das konnte nicht immer sein. Der im Baum
hängende Absalom wurde getötet, auf den Boden gelegt und als
Sünder begraben.
In Bezug auf das Heilsverständnis können alle Christen nur in
Calvinisten oder Arminianer eingeteilt werden. Nach dieser
Definition ist W. Plock ein wirklicher Calvinist, wenn auch nur ein
gemäßigter Ein-Punkt-Calvinist".
"Gemäßigte Ein-Punkt-Calvinisten meinen, dass sie nicht als
Calvinisten bezeichnet werden können, weil sie die ersten vier
Punkte des Calvinismus ablehnen.
Aber sie übersehen dabei die Tatsache, dass der
ausschlaggebende Faktor bei der Bestimmung ihres Namens der
wichtigste fünfte Punkt des Calvinismus ist.
Die ersten vier Punkte des Calvinismus sollten als Theorie und der
fünfte Punkt als die praktische Anwendung betrachtet werden.
Der fünfte Punkt ist mit all seinen verschiedenen alten und neuen
Bezeichnungen das gebrauchsfertige Endprodukt des ganzen
calvinistischen Lehrsystems".
14.08.18 11:24 | Evmarie
Unbedingt lesen
Es ist i.T. schlimm was vor geht unter Geschwistern zum Thema Erwählung/Vorherbestimmung.
Auch bei mir im kleinen Hauskreis, Diskussionen die sich immer wieder im Kreis drehen. Schlimm !
Mir war schon immer die unbedingte "Vorherbestimmung" suspekt
dann hätte Gott ja zwangsläufig auch die "Verdammung" der eben nicht Vorherbestimmten beschlossen ?!
Oder zu lehren das Heil sei unverlierbar ?
Es findet sich dazu nirgendwo eine Hinweis in der Bibel, im Gegenteil !
Jesu Endzeitrede:
"Habt acht, dass euch niemand verführt..."
2.Petrus 3,9
"Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen UNS, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe.."
Zu wem sagt er das denn ? Zur Gemeinde, zu Gläubigen und Wiedergeborenen.
Meine persönliche Schlüsselstelle:
Off. 3, 11:
"Siehe, ich komme bald; halte fest, was du hast, damit [dir] niemand deine Krone nehme!"
Davor wird selbst die Philadelphia Gemeinde gewarnt und eine Krone nehmen, kann man nur jemand, der sie vorher besessen hat ?!
Egal, hier geht es ja um das Buch und darin steht u.a.:
"Es gibt keinen einzigen Vers in der Schrift, der eindeutig und unmissverständlich lehrt,
dass Jesus Christus nur für eine bestimmte Zahl zuvor erwählter Menschen gestorben sei.."
Dem ist absolut zu zustimmen!
Das Gegenteil lehrt Titus z.B. Apg 2,21; Joh 3,16; 1.Tim 2,4 u.v.a.
Weiter:
"Wenn Johannes schreibt, dass Christus zum Sühnopfer für die Sünden der ganzen Welt wurde, dann sind hier offensichtlich alle Menschen gemeint (und eben nicht nur eine unbestimmte Zahl von zuvor erwählten)
Es bleibt dabei:
"So wahr ich lebe, spricht Gott, der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern daran, dass der Gottlose umkehre von seinem Weg und lebe!.."
Hesekiel 33,11
Also nochmal meine Empfehlung: Kaufen und lesen !
Es werden noch mehr Details beleuchtet und jeder muss sich letztendlich
sein eigenes Urteil bilden, auf Grundlage der Schrift natürlich.
Die Gnade des HERRN Jesus Christus sei mit euch !