Begründung des Glaubens
Artikel-Nr | 865208700 |
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ISBN | 978-3-98665-087-2 |
Verlag | Verbum Medien |
Seiten | 248 |
Erschienen | 14.03.2025 |
Artikelart | kartoniert, 10,5 x 15,6 cm |
Herman Ridderbos (1909–2007) war mehr als 40 Jahre lang Professor für Neues Testament an der Theologischen Hochschule in Kampen (Niederlande). Er ist Autor weiterer Bücher, z.B. "Paulus: Ein Entwurf seiner Theologie", die sich ebenfalls durch einen heilsgeschichtlichen Ansatz auszeichnen.
Autor: | Herman Ridderbos |
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24.03.25 20:09 | Henrik
Glaube ist begründet
Herman Ridderbos gehört zu den herausragenden reformierten Theologen des 20. Jahrhunderts. In seinem Werk Begründung des Glaubens liefert er eine theologisch tiefgehende und zugleich apologetisch relevante Auseinandersetzung mit der Frage: Auf welcher Grundlage kann christlicher Glaube in einer säkularen Welt Geltung beanspruchen?
Wer ist der Autor?
Herman Ridderbos (1909–2007) war mehr als 40 Jahre lang Professor für Neues Testament an der Theologischen Hochschule in Kampen (Niederlande). Er ist Autor weiterer Bücher, z.B. »Paulus: Ein Entwurf seiner Theologie«, die sich ebenfalls durch einen heilsgeschichtlichen Ansatz auszeichnen.
Worum geht’s?
Die Stärke des Buches liegt in seiner tiefgehenden biblisch-theologischen Argumentation und der Fähigkeit, den Glauben auf der Grundlage von Schrift und Offenbarung nachvollziehbar darzustellen. Der niederländische Neutestamentler betont, dass der Kanon nicht auf außerbiblische Autoritäten gestützt werden muss. Stattdessen weist er auf die heilsgeschichtliche Verankerung hin: Das Offenbarungsgeschehen in Jesus Christus, die Bildung der Gemeinde und die Entstehung dieser klar umrissenen, autoritativen Schriftensammlung sind untrennbar miteinander verbunden. Es war nicht die Kirche, die den Kanon geschaffen hat, sondern der Kanon hat die Kirche hervorgebracht.
Ridderbos untersucht dabei, was es bedeutet, dass der Glaube auf göttlicher Offenbarung gründet, und geht der Frage nach, wie sich der christliche Glaube in einer zunehmend säkularen Welt behaupten lässt. Dabei betont er v. a. die Autorität der Heiligen Schrift. Der Neutestamentler zeigt auf, warum die Bibel als göttlich inspiriertes Wort das Fundament des Glaubens bildet. Er erörtert, wie biblische Offenbarung verstanden werden kann und was dies für das Verhältnis von Glaube und Vernunft bedeutet.
Ein zentraler Aspekt des Buches ist die Stellung Christi in der Heilsgeschichte. Der Theologe macht deutlich, dass der Glaube an Christus nicht nur eine persönliche Überzeugung, sondern eine Reaktion auf den geschichtlichen und göttlichen Offenbarungsakt ist.
Der Verfasser scheut es nicht, sich mit zeitgenössischen theologischen und philosophischen Strömungen auseinanderzusetzen. Er behandelt die Frage, ob und wie der Glaube in einer durch Wissenschaft und Rationalismus geprägten Gesellschaft gerechtfertigt werden kann, und bietet dabei fundierte Antworten aus reformatorischer Perspektive.
Es ist erwähnenswert, dass der Verlag die Argumentation zur Autorität des Neuen Testaments aufgenommen hat, die in der deutschen Ausgabe von 1963 bedauerlicherweise fehlte.
Wer sollte das Buch lesen?
Das Buch ist nicht nur eine wertvolle Lektüre für Theologen, sondern auch für alle, die sich mit den Grundlagen und der Verteidigung des christlichen Glaubens auseinandersetzen wollen. Der Schreiber bietet eine scharfsinnige und dennoch pastoral geerdete Darstellung, die sowohl das Herz als auch den Verstand anspricht. Sein Werk ist besonders für Leser geeignet, die sich mit der biblischen Grundlage des Glaubens, der Rolle der Offenbarung und der Bedeutung der Heiligen Schrift tiefer beschäftigen möchten.
Was gibt es Kritisches?
Der Theologe setzt eine gewisse Vertrautheit mit biblischer Theologie und reformatorischem Denken voraus, sodass das Werk möglicherweise nicht ideal für Einsteiger ist. Zudem geht der Schreiber des Öftere sehr tief in exegetische und systematische Fragestellungen, was dazu führen kann, dass der rote Faden für manche Leser schwer erkennbar ist. Diese Tiefe ist einerseits eine Stärke, kann aber andererseits für Leser, die eine klar strukturierte oder kürzere Darstellung bevorzugen, ermüdend wirken.
Weshalb sollte man das Buch lesen?
Begründung des Glaubens stellt nicht nur ein theologisches Lehrbuch dar, sondern auch eine Quelle der Ermutigung für jeden, der nach einer gut begründeten, schriftgemäßen Perspektive auf den christlichen Glauben sucht.