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"Dagegen hätten auch fünfzig Bebel nicht ankomme können!" Von Fabrikarbeitern mit August Bebel, der Gründerfigur der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, verglichen zu werden hatte Seltenheitswert. Erst recht, da sich der Redner, Fritz Binde (1867-1921), schon wieder von Sozialdemokratie und Sozialismus getrennt hatte. Wer hätte seinen Lebensweg erahnen können? Weder seine: idyllische Kindheit in Thüringen, noch seine naturromantische Sehnsucht als wandernder Handwerkergeselle wiesen in die politische Richtung. Doch innerlich ist der Uhrmacher von Unruhe getrieben. Er schließt sich freidenkerischen Kreisen an und hofft, hier seine Ideale vom Guten und Schönen zu verwirklichen. Doch mehr und mehr entwickelt er sich zum kritischen Denker und Zweifler. Dann feiert er Erfolge in der Arbeiterbewegung als Schriftsteller und Redner. Doch letztlich bleibt er unzufrieden und unerfüllt. Schließlich wird gerade ein persönlicher Zusammenbruch zu einem neuen Anfang: Fritz Binde findet zum Glauben an den verborgenen und doch lebendigen Gott. Der Schwiegersohn Pfarrer Ernst Schultze-Binde hat auf Grundlage von Fritz Bindes eigenen Notizen eine Biographie geschrieben, in der sowohl das ereignisreiche Leben des früheren Freidenkers, Sozialdemokraten, Sozialisten und Anarchisten erzählt, als auch die innere Entwicklung, die Kämpfe, Zweifel und das Wahrheitssuchen beschreibt. Eine Biographie über einen Zweifler, der trotzdem Gott gesucht hat - und über einen Menschen, den Gott entgegen allem was zu erwarten war zu sich gezogen hat.
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