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Aus dem Nachlass des bedeutenden Kulturphilosophen Günter
Rohrmoser (1927-2008) legt Harald Seubert mit diesem Buch
zwei außergewöhnliche Vorlesungsreihen Rohrmosers, behutsam
arrangiert, vor. Der Philosoph, der auch Theologe war, hielt eine große
Paulusvorlesung, der sich eine Vorlesung über Luther anschloss.
Die Kernbereiche der Lutherrezeption Rohrmosers stellen dabei die
Römerbriefvorlesung, die Vorlesung zum Galaterbrief und vor allem die
in einer breiteren Öffentlichkeit fast völlig vergessene, aber für Luthers
Theologie zentrale Streitschrift "Vom unfreien Willen" dar.
Rohrmoser zeichnet unter kraftvollem Rückgriff auf Luthers Feder in
brillanter Weise die von Paulus beschriebenen Heilslinien nach und klärt,
hier Philosoph im besten Sinne, über die Entwicklungen des aktuellen
Zeitgeschehens im Lichte der biblischen Offenbarung auf.
Mit unglaublicher Sensibilität hat Rohrmoser, der 2017 90 Jahre
alt geworden wäre, vor über zwei Jahrzehnten theologische und
geschichtliche Entwicklungen kommen sehen und sie mit geradezu
prophetischer Scharfsicht vorweggenommen kommentiert.
Das ganze Buch ist so ein Ruf zum Einsatz von Glauben und Vernunft
als Diagnosemittel über den Zeichen dieser Zeit und damit, für den
Philosophen, der davon überzeugt war, es gäbe nur die Alternative
zwischen Christentum oder Barbarei, ein Ruf zum Wort Gottes, zum
Kreuz, zu Christus.
19,90 €
Zwei Phänomene kreuzen sich derzeit. Einmal ein durch die Moderne heraufbeschworener Neoatheismus, der sich zunehmend aggressiv darstellt. Zum Anderen ein Christentum, das sich zunehmend selbst säkularisiert und eigene Glaubenspositionen anheimstellt. Der Schnittpunkt ist letztlich die Preisgabe des klassischen Christentums zugunsten eines neuen Glaubens, der eine Absage an das Christentum, oder eine Häresie des Christentums ist. Verbunden sind beide Sichtweisen durch die Behauptung, man könne eben nicht mehr so glauben, wie dies im klassischen, sozusagen vormodernen Christentum der Fall war.
Günter Rohrmoser zeigt die geistes- und kulturwissenschaftlichen Linien auf, an denen entlang die Diskussion die letzten 200 Jahre verlief. Pointiert erklärt der berühmte, 2008 verstorbene, Philosoph, warum sich Kirche, Theologie und Gesellschaft im vorfindlichen Zustand befinden, und dass die Versuche der Moderne sich vom Christentum zu emanzipieren zwingend scheitern müssen, bzw. im Erfolgsfalle die eigenen Errungenschaften mit dem Christentum untergehen würden. Ein Sieg der Moderne über das Christentum wäre ein teuer erkaufter Pyrrhussieg.
6,90 €